Wissenstransfer in die Praxis - Konzepte und Methoden

Fakultät

Institut für duale Studiengänge

Version

Version 5.0 vom 16.12.2021

Modulkennung

78B0201

Modulname (englisch)

Knowledge Transfer into Practice - Concepts and Methods

Studiengänge mit diesem Modul

Pflege (dual) - IDS (B.Sc.)

Niveaustufe

3

Kurzbeschreibung

Mit der stetigen Vermehrung evidenzbasierten pflegewissenschaftlichen Wissens verstärkt sich die Transferproblematik von der Wissenschaft zur Praxis. Neuere Implementierungsforschung zeigt, dass der Transfer nicht als Einbahnstraße, sondern als Resonanzprozess gedacht werden muss. Das Modul beschäftigt sich mit den Bedingungen dieses Prozesses anhand der Prinzipien und Methoden der Einführung von Innovationen in die Praxis. Die Fähigkeit, diesen Vorgang gestalten zu können, wird vielfach mit den Bachelorabsolventen Pflege verbunden. Im Module werden Methoden, Inhalte und Kompetenzen des Studiums sinnvoll aufgenommen, um in die Anwendung der Wissenstranslation zu kommen. Im Rahmen der Anwendung werden Pflegethemen der Praxis ausgesucht, pflegewissenschaftlich bearbeitet und für die Praxis aufbereitet, um Vorschläge für eine evidenzorientierte Pflege vornehmen zu können.

Lehrinhalte

Bewertung von Studien, StudientypenKlärung Evidenz, Evidenzbasierung von ForschungsergebnissenImplementierung von InnovationenDimensionen des WissenstransfersPrinzipien von ImplementierungsprozessenKonzepte und Methoden der Implementierung und Translation, u.a. Projektarbeit vertiefen, PIKE-SchemaÜbungen Datenbankrecherchen und Bestimmung von Evidenz zu pflegepraktischen ThemenAufbereitung der Ergebnisse, Erstellung "One Minute Wonder" und Vortrag für die Pflegepraxis

Lernergebnisse / Kompetenzziele

Wissensverbreiterung
Die Studierenden haben ein breites und integriertes Verständnis von Prozessen des Wissenstransfers. Sie kennen die gängigen Konzepte zum Wissenstransfer und können sie beschreiben.
Wissensvertiefung
Die Studierenden kennen die besonderen Probleme des Transfers wissenschaftlicher Erkenntnisse in eine überwiegend nicht-akademische Berufspraxis. Sie kennen Prinzipien und Methoden, diese Lücke zu schließen und können deren Anwendung erklären.
Können - instrumentale Kompetenz
Die Studierenden wenden Konzepte, Instrumente und Methoden des Wissenstransfers in der Pflege an und können die Bedingungen der Einführung von Innovationen bewerten.
Können - kommunikative Kompetenz
Die Studierenden können Implementierungsprojekte planen, die einzelnen Schritte darstellen und diskutieren, beispielhaft ein Thema der Pflegepraxis bearbeiten und für die Berufspraxis aufbereiten sowie ihre Ergebnisse in den Pflegeteams verteidigen.
Können - systemische Kompetenz
Die Studierenden verstehen die Zusammenhänge der Arbeit in Institutionen, können hemmende und fördernde Faktoren für den Wissenstransfer in der Pflege identifizieren und für ihre Einrichtungen Lösungsvorschläge vornehmen.

Lehr-/Lernmethoden

Planspiel, Seminaristische Arbeitsweise mit Fallbeispielen, Literaturrecherche, Erstellung "One Minute Wonder" für die Praxis

Empfohlene Vorkenntnisse

Pflegeforschung verstehen und Grundlagen der Statistik, Qualität bestimmen und entwickeln, Systematisierung der Pflegepraxis II/Pflegeprozessmethode, Tutorien zur Literaturrecherche

Modulpromotor

Kühme, Benjamin

Lehrende
  • Kühme, Benjamin
  • Büscher, Andreas
  • Hotze, Elke
  • Mazzola, Rosa
  • Seeling, Stefanie
Leistungspunkte

5

Lehr-/Lernkonzept
Workload Dozentengebunden
Std. WorkloadLehrtyp
10Vorlesungen
10Forschungsprojekte
10betreute Kleingruppen
Workload Dozentenungebunden
Std. WorkloadLehrtyp
20Kleingruppen
18Veranstaltungsvor-/-nachbereitung
12Prüfungsvorbereitung
70Praxisübungen
Literatur

Behrens, J., & Langer, G. (2016). Evidence based Nursing an Caring. Methoden und Ethik der Pflegepraxis und Versorgungsforschung-Vertrauensbildende Entzauberung der "Wissenschaft". 4., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Bern: Hogrefe.

Behrens, Johann/Langer, Gero (2010a): Evidence-based Nursing and Caring. Methoden und Ethik der Pflegepraxis und Versorgungsforschung. Bern: Huber

Behrens, Johann (2011): Evidence based Nursing. In: Schaeffer, Doris/Wingenfeld, Klaus (Hrsg.) (2011): Handbuch Pflegewissenschaft. Weinheim / München: Juventa. S. 151–164

Brandenburg H, Panfil E.M., Mayer H. (2007): Pflegewissenschaft 2. Lehr und Arbeitsbuch zur Einführung in die Pflegeforschung. Hans Huber Verlag, Bern.

Brandenburg, H. Dorscher (2015): Pflegewissenschaft 1. Lehr- und Arbeitsbuch zur Einführung in das wissenschaftliche Denken in der Pflege. Bern: Hogrefe

Büker, C. Lademann, J, Müller, K. (2018) Moderne Pflege heute. Stuttgart: Kohlhammer

Darmann- Finck, Ingrid (2012) “Wirkungen einer akademischen Erstausbildung von professionell Pflegenden im Spiegel internationaler Studien, in: Pflege & Gesellschaft 17, 216-231.

Dewe, B. (2006): Transfer, Transformation oder Relationierung von Wissen. Theoretische Überlegungen zur berufsbezogenen Wissensforschung. In: Schaeffer, D. (Hrsg.): Wissenstransfer in der Pflege. Ergebnisse eines Expertenworkshops. Uni Bielefeld: Institut für Pflegewissenschaft, S. 15 - 27

Jenson, M. P., Karoly, P., & Braver, S. (1986). The Measurement of Clinical Pain Intensity: a Comparison of Six Methods. Pain, 27, S. 117-126.

Käppeli S. (2011): Pflegewissenschaft in der Praxis. Eine kritische Reflexion. Hans Huber Verlag, Bern

Kitson, A. (2008): The need for systems change: reflections on knowledge transfer and organizational change. In: Lournal of Advanced Nursing. 65. Jg., Heft 1, S. 217 - 228

Klippert, H. (2008). Planspiele. 5. Auflage. Weinheim: Beltz.

Krüger, L., & Mannebach, T. (2019). One Minute Wonder zielgerecht gestalten. PADUA, 14(4), S. 239-243.

Mayer, H. (2007): Pflegeforschung verstehen. Facultas Verlag Wien

Mayer H. (2002): Einführung in die Pflegeforschung. Facultas Verlag, Wien

Mayer, H. (2003): Pflegeforschung. Elemente und Basiswissen. Wien: Facultas

Meyer, Gabriele/Köpke, Sascha (2012): Wie kann der beste pflegewissenschaftliche Kenntnisstand in die Pflegepraxis gelangen? How can best nursing science evidence reach nursing practise? In: Pflege & Gesellschaft. Heft 1 / 12. 17. Jahrgang. Weinheim: Juventa. S. 36–44

Meyer, Gabriele (2011): Klinische Pflegeforschung: Relevanz und Standortbestimmungen. In: Schaeffer, Doris/Wingenfeld, Klaus (Hrsg.) (2011): Handbuch Pflegewissenschaft. Weinheim / München: Juventa S. 137–150

Moers, M./Schaeffer, D./Schnepp, W. (2011): Too busy to think? Essay über die spärliche Theoriebildung der deutschen Pflegewissenschaft. In: Pflege. Die wissenschaftliche Zeitschrift für Pflegeberufe. Heft 6. 24. Jahrg. Bern: Huber. S. 349–360

Moers, M., Schöniger, U., Böggemann, M. 82012): Duale Studiengänge – Chancen und Risiken für die Professionalisierung der Pflegeberufe und die Entwicklung der Pflegewissenschaft. In: Pflege& Gesellschaft. 17. Jahrg. 2012. H. 3. Weinhelim, Basel: beltz, Juventa. S. 232-247

Panfil, Eva-Maria (2004): Fokus: Klinische Pflegeforschung. Beispiele quantitativer Studien. Hannover: Schlütersche Verlagsgesellschaft

Polit D.F., Beck C.T., Hungler B.P. (2004): Lehrbuch Pflegeforschung. Methodik, Beurteilung und Anwendung. Hans Huber Verlag, Bern.

Schiemann, D./Moers, M./Büscher, A. (Hrsg.): Qualitätsentwicklung in der Pflege. Konzepte, Methoden und Instrumente. Stuttgart: Kohlhammer, S. 70 - 101

Schiemann, Doris/Moers, Martin (2011): Qualitätsentwicklung und standards in der Pflege. In: Schaeffer, Doris/Wingenfeld Klaus (Hrsg.) (2011): Handbuch Pflegewissenschaft. Weinheim: Juventa. S. 617–642

Titler, M., Kleiber, C., Steelman, V., Rakel, B., Budreau, G., Everett, L,. Buckwalter, K., Tripp-Reimer, T., Goode, C. (2001). The Iowa Model of Evidence-Based Practice to Promote Quality Care. Critical Care Clinicsof North America, 13(4), 497-509.

WR – Wissenschaftsrat (2012): Empfehlungen zu hochschulischen Qualifikationen für das Gesundheitswesen, Drs. 2411-12, Berlin, 13.07.2012.9

Prüfungsleistung
  • Mündliche Prüfung
  • Referat
  • Hausarbeit
Bemerkung zur Prüfungsform

Literatur- oder erfahrungsbasierte Fallbeispiele werden analysiert, präsentiert und diskutiert.

Prüfungsanforderungen

- Darstellung von Implementierungsprozessen anhand anerkannter Methoden, Konzepte und Instrumente- Identifizierung hemmender und fördernder Faktoren des Wissenstransfers-Ergebnis für die Pflegepraxis

Dauer

1 Semester

Angebotsfrequenz

Nur Sommersemester

Lehrsprache

Deutsch