Nachhaltiges Verhalten – Verbraucher*innen im Dilemma?

(NV – VD)

Nachhaltiges Verhalten –Verbraucher*innen im Dilemma?

Uns wird mehr und mehr bewusst, dass unser Konsumverhalten sowohl ökologische und soziale Auswirkungen als auch Auswirkungen auf das eigene Selbst hat. Die negativen Folgen unseres individuellen Konsums, wie Umweltverschmutzung, Ressourcenknappheit, Armut und Hunger etc. nehmen wir meist nicht unmittelbar wahr. Wir legen immer wieder konventionelle, wenig nachhaltige Produkte in unseren Einkaufskorb, fahren mit dem SUV statt mit dem Fahrrad oder werfen die Jeans in den Müll und kaufen schnell eine neue, obwohl der Schneider oder die Schneiderin sie hätte flicken können. Warum entscheiden wir uns gegen die nachhaltigere Variante, selbst wenn unsere Überzeugungen und Werte nach Schonung der Umwelt und soziale Gerechtigkeit verlangen?

Verbraucher*innen werden im Projekt in einem umfassenden Sinne verstanden, wobei ihre Rolle auch die der Bürger*innen, Beschäftigten, Familienmitglieder u.v.m. umfasst. Wie nachhaltig sich Verbraucher*innen verhalten, ist bedingt durch viele interne und externe Einflussfaktoren in unterschiedlichen Lebenssituationen und Entscheidungsumgebungen. Auf welche Weise diese Einflussfaktoren unsere Kaufentscheidungen prägen, warum sich unsere Einstellungen und unser tatsächliches Handeln häufig widersprechen und wie sich Verbraucher*innen zu nachhaltig(er)em Konsum oder gar Konsum-Verzicht bewegen lassen, sind Fragen, mit denen sich das Forschungsteam „Nachhaltiges Verhalten – Verbraucher*innen im Dilemma?“ auseinandersetzt.

Ziele des Forschungsprojekts

In dem Forschungsprojekt wird in einem ersten Schritt der aktuelle Forschungsstand des (nachhaltigen) Verbraucher*innenverhaltens, der bestehenden Verbraucher*innenrollen sowie Typologisierungen von Verbraucher*innen aufgearbeitet und in ein neues Konzept zum Verständnis von Verbraucher*innen überführt. In einem weiteren Schritt widmet sich die empirische Forschung im Projekt gezielten Fragestellungen:

  • Welche Prioritäten wirken handlungsleitend für verschiedene Verbraucher*innengruppen?
  • Welche Auswirkungen haben bestimmte Situationen – Entscheidungsarchitekturen – auf Kaufentscheidungen von Verbraucher*innen?
  • Wie nachhaltig sind diese Entscheidungen und aus welchen Gründen werden sie getroffen werden?
  • Wie gehen Verbraucher*innen mit widersprüchlichen oder im Wettbewerb stehenden Anforderungen (Prioritäten) um?

Anwendung finden sowohl theoretische (u.a. Meta-Analysen) als auch empirische Forschungsmethoden (z.B. Umfragen, Fokusgruppen). Das Projekt strebt an, abschließend eine App zur Entscheidungsorientierung zu konzipieren, so dass die Forschungsergebnisse auch im Anschluss an das Projekt in der Praxis genutzt werden können.

Förderung

Das Forschungsprojekt wird im Rahmen des Professorinnenprogramms III, einem Bund-Länder-Programm zur Förderung der Gleichstellung von Frauen und Männern in Wissenschaft und Forschung an deutschen Hochschulen, realisiert. Prof. Dr. Kathrin Loer hat eine von vier an der Hochschule Osnabrück geförderten Professuren inne und hat die zusätzlichen Projektmittel aus dem Programm „Professorinnen für Niedersachsen“ des niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur (MWK) erfolgreich eingeworben.

Kontakt

Projektleitung

Prof. Dr. Kathrin Loer
Raum: CH 0110A
Telefon: 0541 969-7375
E-Mail: k.loer@hs-osnabrueck.de

Projektmitarbeiterin

Leona-Sophie Picker
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Raum: CH 0110
Telefon: 0541 969-7397
E-Mail: leona.picker@hs-osnabrueck.de

Postanschrift

Hochschule Osnabrück
Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
Prof. Dr. Kathrin Loer
Postfach 1940
49009 Osnabrück