Inklusionsparcours am Campus Haste Mittwoch, 22. Mai 2024

Projekt mit dem Schwerpunkt „Barrierefreiheit für Menschen mit körperlichem Handicap“

Im Rahmen des Moduls „Projekt Vorentwurf“ in der Projektgruppe „Umgestaltung Hoffmeyerplatz, OS-Wüste“ haben Studierende des zweiten Semesters „Bachelor Freiraumplanung“ und „Bachelor Landschaftsbau“ den Inklusionsparcours des Inklusionsforums Osnabrück am Hochschulcampus in Haste aktiv absolviert. Auf diese Weise wurden die Teilnehmenden für die Belange von Menschen mit Seh- und Gehbehinderung sowie Beeinträchtigungen im Alter sensibilisiert und können dieses Wissen zukünftig bei eigenen Planungen berücksichtigen. Im Rahmen des Diversity-Days am 28. Mai 2024 wird der Parcours erneut in Haste aufgebaut und allen Interessierten zur Verfügung stehen.

Der Parcours, der beim Inklusionsforum gegen eine geringe Gebühr mit fachlicher Betreuung ausgeliehen werden kann, wurde im HR-Gebäude am Campus Haste aufgebaut und bestand aus rund einem Dutzend verschiedener Stationen, wie beispielsweise flachen Bodenkästen mit unterschiedlicher Füllung wie Kies oder Sand, aus Hindernissen mit Quer- oder Längsgefälle oder einer Slalomstrecke. Die Teilnehmenden bildeten sogenannte Tandems, saßen abwechselnd im Rollstuhl, trugen verschiedene Simulationsbrillen oder eine schwarze Maske und übten das Gehen mit dem Langstock. Dabei spürten sie am eigenen Leib, wie dramatisch sich bereits minimale Unebenheiten im Untergrund auswirken. Besonders spannend gestaltete sich die angeleitete Überquerung einer simulierten Fahrbahn mit Ampelanlage und Signalgeber.

Silke Schwarz zog nach der Veranstaltung ein positives Fazit: „Eine Fahrt im Rollstuhl, ein Gang mit verbundenen Augen bewirkt mehr als 1000 Worte. Es ist auch immer wieder spannend mitzuerleben, wie unterschiedlich Menschen auf eine künstliche Behinderung reagieren – manche wollen unbedingt ohne fremde Hilfe alle Herausforderungen überwinden, andere lehnen sich entspannt zurück und lassen die Hilfsperson die Arbeit erledigen. Sensibilisierungsmaßnahmen ergeben absolut Sinn, da unsere Studierenden später als Planer*innen ihre Kompetenzen in der Praxis anwenden werden.“

Nach dem Trockenschwimmen folgt der Härtetest  

Die Veranstaltung war die erste im Modul und diente als Vorbereitung für die weiteren Lehrtermine. Hiltraut Czygan erläutert: „Der Inklusionsparcours war vergleichbar mit einer Art Trocken-schwimmen, da alles in einem geschützten Rahmen stattfand und professionell begleitet wurde. Anfang April waren wir als Gruppe dann in der „freien Wildbahn“, also in der Osnabrücker Innenstadt, mit den gleichen Handicaps unterwegs - unter anderem in der Mensa am Schloss. Diese Erfahrung war ebenfalls sehr lehrreich für die Studierenden.“ Freundlicherweise hatte die Firma Gehrmeyer fünf Leihrollstühle für diese Aktion zur Verfügung gestellt.

Die gesammelten Erfahrungen sollen die Studierenden nun in ihre Umgestaltungspläne einfließen lassen. Idealerweise wird der Hoffmeyerplatz in der Osnabrücker Wüste demnächst zumindest auf dem Papier ein barrierefreier Ort, den alle Menschen – mit und ohne Handicap – gut und gerne nutzen könn(t)en.

Eine Übersicht zu den weiteren Veranstaltungen finden Interessierte an dieser Stelle.

Von: Ronan Morris

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