Antrittsvorlesungen von Prof. Dr. Stephanie Krieger-Güss und Prof. Dr. Henrik Schultz Dienstag, 18. Juni 2024

v.l.: Prof. Dr. Henrik Schultz, Prof. Dr. Stephanie Krieger-Güss und Prof. Dr. Bernd Lehmann, Dekan der Fakultät AuL.

Fakultät AuL setzt die neu gelebte Tradition der Antrittsvorlesungen fort.

Ende Mai hielten Prof. Dr. Stephanie Krieger-Güss und Prof. Dr. Henrik Schultz ihre Antrittsvorlesungen an der Fakultät Agrarwissenschaften und Landschaftsarchitektur (AuL). Prof. Dr. Bernd Lehmann, Dekan der Fakultät AuL, begrüßte die Interessierten und freute sich insbesondere über die hohe Zahl an Studierenden, die bei der Antrittsvorlesung dabei waren.

Den Anfang machte Prof. Dr. Stephanie Krieger-Güss, die seit dem Sommersemester 2022 an der Fakultät AuL der Hochschule Osnabrück die Professur „Qualitätsmanagement und Qualitätssicherung in der Lebensmittelkette“ innehat. Ihr Thema der Antrittsvorlesung lautete: „Transformation zu resilienten Ernährungssystemen durch eine sichere und nachhaltige Herstellung von Lebensmittel entlang der Lebensmittelkette“. Hierbei beleuchtete sie die kritischen Herausforderungen innerhalb der Lebensmittelkette, darunter unter anderem den Klimawandel und seine Verstärkung durch das Ernährungssystem, hohe CO2-Emissionen und Lebensmittelverluste sowie Hungersnot und Bevölkerungswachstum.

Bereits während ihres Studiums und ihrer Promotion hatte sich Krieger-Güss auf Qualitätsmanagement spezialisiert. In internationalen Projekten wie PromStap und MONIQA forschte sie an Lebensmittelsicherheit und Qualitätsrisiken. Ihre Arbeit führte zur Entwicklung eines Beratungssystems für Managementsysteme, das aktuell weiterentwickelt wird.
Krieger-Güss betonte, dass ihre Forschungsarbeiten die gesamte Lebensmittelkette abdecken. Derzeit analysiert sie unter anderem die Veränderung der Zuckerqualität bei Lagerung und entwickelt Validierungspläne für Reinigungsanlagen. Darüber hinaus arbeitet sie aktuell mit der Forschungsgruppe Education and Qualification Alliance (EQA) an der Optimierung der Wertschöpfungskette in der Lebensmittelindustrie und leitet das wissenschaftliche Gremium der EQA.

Im Rahmen der Vorlesung gab Krieger-Güss auch Einblicke in ihre bisherigen beruflichen Stationen und schilderte typische Herausforderungen. So war sie vor ihrer Professur an der Hochschule Osnabrück bei Tetra Pak und Coca-Cola als Head of Quality Management. Hierbei gehörte es zu ihrem Aufgabengebiet, dass die technischen Einstellungen an den Maschinen zu einem qualitativhochwertigen Ergebnis führten. Bei der Coca-Cola Abfüllung hingegen war die Herausforderung jederzeit eine gleichbleibende Geschmacksqualität zu erhalten. Dies war unter anderem durch sensorische Tests möglich.  

Zum Abschluss ihres Vortrags berichtete Krieger-Güss, dass ihr insbesondere die praxisnahe Ausbildung der Studierenden wichtig ist. Aus diesem Grund lädt sie immer wieder ehemalige Weggefährtinnen und Weggefährten in ihre Vorlesungen ein, sodass Studierende ein möglichst praxisnahes und breites Bild erhalten. Darüber hinaus ist sie als DGQ-Regionalkreisleiterin Weser-Ems tätig. In Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Qualität (DGQ) hat sie das DGQ- Qualitätsmanager junior Zertifikat am Standort Haste eingeführt, dass die ersten drei Studierenden im Mai 2024 beim Praxisnachmittag zum Qualitätsmanagement in der Lebensmittelkette im WABE-Zentrum erhielten.  

Prof. Henrik Schultz verdeutlicht anhand eines Schauspiels die Thematik  

Prof. Dr. Henrik Schultz zeigte in seinem Vortrag „Wege zur ResilienzLandschaften erkunden, entwerfen, verhandeln“, wie Landschaften resilient gegenüber Störungen des Klimawandels werden können. Um den Unterschied zwischen Adaptiver und Transformativer Resilienz zu veranschaulichen, verkörperten Studierende auf der Bühne eine Landschaft, die auf unterschiedliche Weise auf ein Starkregenereignis reagiert. Während Planende bei der adaptiven Resilienz versuchen, die Landschaft wieder in den Zustand vor der Störung zurückzuversetzen, geht es bei der transformativen Resilienz darum, die Landschaften widerstandsfähig, veränderungsbereit und lernfähig zu machen.

Anhand der Analyse von prototypischen Pendlerstrecken im von ihm geleiteten Forschungsprojekt „EN ROUTE. Physisch und virtuell unterwegs in nachhaltigen Bildungslandschaften“ zeigte Schultz, wie das Erleben des komplexen landschaftlichen Geschehens Erkenntnisse zur resilienten Transformation einer Bildungslandschaft generieren kann. Am Beispiel eines „Resilience Walks“ den Schultz auf Einladung des UAS7 2023 in New York City konzipierte und durchführte, zeigte er, wie durch das Erkunden des vermeintlich resilienten Gebäudes Grand Central Terminal mit 30 Expert*innen für Resilienz das komplexe Thema anschaulich und verhandelbar wird.
Darüber hinaus erläuterte Schultz an einem studentischen Masterprojekt, wie das Entwerfen resiienter Landschaften durch Bilder gelingen kann – und zwar in dem bedeutsame Landschaftselemente, Verbindungen und Strukturen sowie Stellschrauben der Transformation identifiziert und dargestellt werden.

Schließlich zeigte Schultz anhand des Forschungsprojektes „Grüne Finger für eine klimaresiliente Stadt“ wie auf Walks und in Szenarien-Workshops mit Schlüsselakteuren Stellschrauben für eine resiliente Zukünfte antizipierbar werden.

Im Wintersemester 2024 / 2025 findet die nächste Antrittsvorlesung statt. Das genaue Datum und die referierenden Profesor*innen stehen noch nicht fest.

Von: Ronan Morris

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