„Role model“ für Frauen im MINT-Bereich Freitag, 1. November 2024
Diesjähriges MINT-Stipendium des Zonta-Clubs Westfälischer Friede Osnabrück geht an Lea Brinkmann, Studentin der Energie-, Umwelt- und Verfahrenstechnik an der Hochschule Osnabrück.
Junge Frauen wie Lea Brinkmann gibt es (noch) nicht viele: Sie studiert Energie-, Umwelt- und Verfahrenstechnik (EUVT) im 5. Semester an der Hochschule Osnabrück und engagiert sich beim VDI, dem Verein Deutscher Ingenieure e.V. Für ihre besonderen Studienleistungen und ihr herausragendes Engagement für junge Frauen im MINT-Bereich, erhielt sie nun das MINT-Stipendium des Zonta-Clubs Westfälischer Friede Osnabrück. Bei einer Verleihungsfeier wurde ihr die mit 1.000 Euro dotierte Förderung überreicht.
„Als Ingenieurin kann ich viel für Klima- und Umweltfreundlichkeit tun, zum Beispiel beim Bau von Recyclinganlagen, das ist mir ein Herzensanliegen“, beschreibt Brinkmann ihre Motivation, das technische Studium aufnehmen. Außerdem erhoffe sie sich dadurch „hervorragende Zukunfts- und Verdienstaussichten“. Doch Frauen, die im MINT-Bereich, also einen mathematisch, informatisch, naturwissenschaftlich oder technisch ausgerichteten Studiengang, studierten, seien immer noch unterrepräsentiert, so die VDI-Vorstandsvorsitzende im Bezirksverein Osnabrück-Emsland und EUVT-Studiengangsleiterin Prof. Dr. Angela Hamann-Steinmeier.
Der Zonta-Club habe es sich zum Ziel gesetzt, Frauen, die einen technisch ausgerichteten Studiengang absolvieren, mehr Sichtbarkeit zu verleihen. Ihnen solle es ermöglicht werden, ihre Sicht der Dinge einzubringen, ergänzte Club-Präsidentin Lidia Wübbelmann. Dies ginge mit dem Leitgedanken von Zonta einher: Mädchen und Frauen stark zu machen und eine bessere Welt für sie zu schaffen.
Dieses Motto ist auch federführend, wenn die Jury alljährlich die neue MINT-Stipendiatin auswählt. In diesem Jahr fiel die Wahl auf Lea Brinkmann, da sie ein „role model“ für junge Frauen mit Interesse an MINT-Berufen sei, so Angela Hamann-Steinmeier in ihrer Laudatio über die Stipendiatin. Solche Vorbilder seien wichtig, da Frauen häufiger als Männer an ihren Fähigkeiten zweifeln würden. Es brauche Personen, die mit gutem Beispiel vorangingen, denn „die jungen Frauen müssen wissen, dass sie in Technik richtig gut sind“, resümierte die Professorin.
Dass Lea Brinkmann dieses Motto selbst lebt, stellte sie in ihrer Bewerbung unter Beweis: Sie sei der Überzeugung, dass jede Frau, die sich in eine von Männern dominierte Berufswelt vorwage, nachfolgenden Frauen den Weg ebne. Besonders in der heutigen Zeit benötigten Frauen Beispiele, an denen sie sich orientieren könnten: Angesichts des Rechtsrucks in der Gesellschaft befürchte sie, dass Frauen mühsam erkämpfte Rechte wieder verlieren könnten.
Neben der Stipendiatin waren auch drei weitere Bewerberinnen eingeladen, die vom Zonta-Club als MINT-Talente geehrt wurden und einen Gutschein erhielten: Leona Jungjohann, Media- und Interaction-Design-Studentin an der Hochschule Osnabrück, Katharina Wilsmann, die Biowissenschaften mit dem Schwerpunkt molekulare Genetik an der Universität Osnabrück studiert und Josephine Liebal, Studentin der Angewandten Werkstoffwissenschaften an der Hochschule Osnabrück. Letztere konnte allerdings nicht vor Ort sein und erhielt ihren Gutschein später auf dem Campus.
Die Übergabe der Urkunde und des symbolischen Schecks fand erneut im Haus der VME-Stiftung, der Bildungsstiftung des Arbeitgeberverbandes, statt.
Zum Hintergrund:
Osnabrücker Zonta-Club Westfälischer Friede:
Der Osnabrücker Zonta-Club Westfälischer Friede, Teil der internationalen Menschenrechtsorganisation Zonta, setzt sich lokal und international für die Rechte von Frauen und Mädchen ein. MINT-Stipendien, Workshops zur Selbstbehauptung, Wettbewerb gegen Hass im Netz, Benefiz-Veranstaltungen sowie Aktionen gegen Gewalt wie „Orange Bank“ oder „Osnabrück sagt Nein“ sind nur einige Beispiele für vielfältige Projekte in und rund um Osnabrück. Mehr Informationen.
Von: Laura Lessing