Neue Wohn- und Klangwelten: Wie Hochschulstudierende mit ihren Arbeiten Gewohntes hinterfragen Dienstag, 11. Dezember 2018
Bei den StudyUp-Awards zeichnet die Hochschule Osnabrück die besten Abschlussarbeiten und künstlerischen Darbietungen aus. Der eindrucksvolle Abend im Lutherhaus zeigt auch, wie aktuelle gesellschaftliche Fragen Lehre und Forschung prägen.
„Wir beanspruchen immer mehr Wohnfläche. Im Jahr 2000 lag sie in Deutschland bei 39,5 Quadratmetern pro Person im Schnitt, im Jahr 2016 bei 47,5 Quadratmetern." Prof. Dr. Johanna Schoppengerd schafft es mit wenigen Worten zu veranschaulichen, warum das studentische Projekt „Tiny House" in diesem Jahr während der StudyUp-Awards der Hochschule Osnabrück den Sonderpreis der Hartwig und Maria-Theresia Piepenbrock Stiftung erhalten hat. Mobile „Tiny Houses" oder auch Minihäuser als kosten- und ressourcenschonende Wohnalternative und mögliche Konzepte sind besonders in den USA nach der Immobilienkrise stark in Mode gekommen.
An der Hochschule widmet sich eine studentische Gruppe mit Vertreterinnen und Vertretern verschiedener Fachbereiche bereits seit 2017 dem Thema: „Die entstandenen Entwürfe sind realitätsgetreu. Bei nur elf Quadratmetern Grundfläche muss schließlich alles genau durchdacht sein", berichtet Martijn Volmer, Student der Freiraumplanung und Projektleiter. „Das Tiny House ist nicht die Lösung aller Probleme", ordnet Schoppengerd ein. „Aber es ist ein Vehikel, um viele Fragen aufzuwerfen."
Die Professorin für Stadtplanung und Planungsrecht übernimmt gern die Rolle der Laudatorin: „Es ist außergewöhnlich, in was für einer Eigenleistung die Studierenden das Projekt vorangetrieben haben und weiter vorantreiben." Dem schloss sich Stifterin Maria-Theresia Piepenbrock an: „Das Projekt behandelt ein wichtiges Thema in eindrucksvoller Weise. Davon und von den vielfältigen Leistungen an der Hochschule Osnabrück konnte man sich bei der Verleihungsfeier ein überzeugendes Bild machen."
Zwischen Beitragsfreiheit und Rechtsanspruch auf Kindertagesbetreuung
Tatsächlich führte die Auszeichnung der besten Abschlussarbeiten vor Augen, wie viele hochwertige und praxisnahe Arbeiten von Studierenden an der Hochschule entstehen. So gingen die Studentinnen und Studenten unter anderem auch diesen Fragen nach: Wie viele Krankenhäuser werden benötigt und wo sollten sie stehen? Und wie können Gesundheitseinrichtungen Personal binden?
Weitere, beispielhafte Themen von Abschlussarbeiten waren „Kommunen zwischen Beitragsfreiheit und Rechtsanspruch auf Kindertagesbetreuung", das „Aufwachsen mit gehörlosen Eltern" sowie – als Beispiel aus dem ingenieurwissenschaftlichen Bereich – die „Simulationsgestützte Entwicklung und Optimierung eines Leichtbau-Spritzengestänges unter Berücksichtigung realer Belastungen".
Künstlerinnen und Künstler des Instituts für Musik (IfM) der Hochschule, die für ihre besonderen Leistungen geehrt wurden, zeigten auf der Bühne, welche Bandbreite das IfM bietet. Sie reichte vom Cellisten Edwin Terzic über den Musical-Darsteller Sandro Brosi bis zur Band HAIÓN mit elektrobasierter Popmusik, die vermeintlich getrennte musikalische Welten zusammenführt. Sie alle hinterließen merklich Eindruck.
„Ich danke allen 35 Stifterinnen und Stiftern, die diese Veranstaltung möglich gemacht haben", freute sich Hochschulpräsident Prof. Dr. Andreas Bertram. „Und ich danke natürlich unseren 63 ausgezeichneten Studierenden für ihre Neugier, Kreativität und auch Ausdauer. Wir sind stolz auf sie."
Weitere Informationen
Jan Lukaßen
Hochschulförderung
Tel.: 0541 969-3254
E-Mail: j.lukassen@hs-osnabrueck.de
www.hs-osnabrueck.de/studyup
Von: GB Kommunikation