Zwei neue Binnenforschungsschwerpunkte an der Hochschule Osnabrück: Digitalisierung fachübergreifend gestalten Freitag, 25. Juni 2021

Hochschule Osnabrück fördert zwei neue Binnenforschungsschwerpunkte zur Digitalisierung
Wie lässt sich mit virtuellen Räumen die Interdisziplinarität der Lehre fördern? Unter anderem dieser Frage wird sich in den kommenden Jahren der Binnenforschungsschwerpunkt EN ROUTE an der Hochschule Osnabrück widmen. Foto: Hochschule Osnabrück

Gefördert aus hochschuleigenen Mitteln nehmen die Binnenforschungsschwerpunkte SPINE und EN ROUTE ihre Arbeit auf. Die Anwendungsmöglichkeiten und Auswirkungen Künstlicher Intelligenz sowie die Gestaltung nachhaltiger und resilienter Bildungslandschaften stehen im Mittelpunkt.

 

Mit bis zu 1,13 Millionen Euro für drei bis maximal fünf Jahre unterstützt die Hochschule Osnabrück zwei neue Binnenforschungsschwerpunkte, die sich in einem internen Wettbewerb gegenüber weiteren innovativen, fachübergreifenden Projekten im Bereich der Digitalisierung durchsetzen konnten. Ziel ist es, die neuen Schwerpunkte als Forschungsbereiche nachhaltig zu etablieren.
 

SPINE („Sustainable and Transparent Al-enabled Business Processes“)

Das Projekt SPINE widmet sich den Anwendungsmöglichkeiten und Auswirkungen Künstlicher Intelligenz (KI). Die Fragestellungen lauten unter anderem: Wie kann KI Prozesse in der Wirtschaft automatisieren und optimieren? Und wie kann die Akzeptanz von KI gestärkt werden? Das sind zwei Fragen, mit denen sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Projekt befassen. „Wir möchten unter anderem Softwarelösungen entwickeln, mit denen Unternehmen ihre Geschäftsprozesse digital unterstützen können. In der unternehmerischen Praxis fehlt es häufig noch an Expertise bei der Umsetzung solcher Lösungen“, erläutert Prof. Dr. Ralf Buschermöhle, Professor für Wirtschaftsinformatik und Projektsprecher. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den Bereichen Gesundheit und Pflege, Agrar- und Lebensmittelwirtschaft und der Produktionswirtschaft. Das sind Sektoren, in denen KI bereits in vielen Facetten zum Einsatz kommt, aber noch nicht mit vollem Potenzial eingesetzt wird.
 

EN ROUTE („Physisch und virtuell unterwegs in nachhaltigen Bildungslandschaften“)

Das Forschungsprojekt EN ROUTE beschäftigt sich mit der Gestaltung von nachhaltigen und resilienten Bildungslandschaften für Beschäftigte, Studierende und Lehrende in physischen und virtuellen (Lern-)Räumen. Die Fragestellungen im Projekt lauten unter anderem: Wie lässt sich das Pendeln (Unterwegsein) intelligent mit Bildung verbinden? Welche Bedeutung hat die räumliche Umgebung auf Lernaktivitäten? Wie lässt sich mit virtuellen Räumen die Interdisziplinarität der Lehre fördern? Prof. Dr. Henrik Schultz, Professor für Landschaftsplanung und Regionalentwicklung und Projektsprecher, gibt ein konkretes Beispiel: „Wir untersuchen unter anderem, wie auch über die Pandemie hinaus hybride Lehre verstärkt an der Hochschule eingesetzt werden kann. Der Präsenzunterricht vor Ort ist unverzichtbar, aber der gezielte Einsatz von Lehrelementen vor Ort kombiniert mit digitaler Lehre wird zukünftig den Lehralltag beleben und bereichern. Damit können sich Studierende zusätzlich digitale Kompetenzen aneignen, die in ihrem späteren Berufsleben unverzichtbar sind.“ Gerade im Hinblick auf die Corona-Pandemie eine Fragestellung, die für die Hochschule heute im Zentrum steht.
 

Insgesamt „prägt und trägt das Querschnittsthema Digitalisierung beide Binnenforschungs-schwerpunkte. Gerade die Pandemie hat uns noch einmal deutlich vor Augen gehalten, wie grundlegend Fortschritte in der Digitalisierung in jeder Hinsicht sind“, sagt Prof. Dr. Ingmar Ickerott, Vizepräsident für Digitalisierung der Hochschule Osnabrück. „Mit unseren Binnenforschungs-schwerpunkten stärken wir gezielt die interdisziplinäre Zusammenarbeit und die Nachwuchs-förderung an unserer Hochschule“, ergänzt Prof. Dr. Bernd Lehmann, Vizepräsident für Forschung, Transfer und Nachwuchsförderung. Durch die neuen Projekte werden sieben Stellen für wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geschaffen, von denen zwei im Projekt En Route Gelegenheit zur Promotion haben. Die Hochschule legt mit der internen Förderung außerdem Grundsteine für zukünftige Forschungsideen und schärft so ihr Forschungsprofil.


Weitere Informationen:
Svenja Knüppe
E-Mail: s.knueppe@hs-osnabrueck.de oder kommunikation@hs-osnabrueck.de
Telefon: 0541 969-2051

 

Zum Hintergrund: An der Hochschule Osnabrück sind bislang fünf Binnenforschungsschwerpunkte gefördert worden bzw. werden gefördert:

  • Inklusive Bildung - Teilhabe als Handlungs- und Organisationsprinzip
  • CityGrid – Intelligente Energieversorgung einer Stadt
  • Zukunft Lebensraum Stadt - Urbane AgriKultur als Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung der Stadt
  • MusikPhysioAnalysis -
  • PACE – Entwicklung von Kommunikationssystemen für Probleme in der Organisationskommunikation

Mit den Projekten En Route und Sustainable and Transparent Al-enabled Business Processes (SPINE) zählt die Hochschule nun sieben Binnenforschungsschwerpunkte, die die fächerübergreifende Forschung stärken.

Von: Holger Schleper