Internationale Perspektiven und tolles Lernklima Freitag, 5. Juli 2024

Die Studierenden aus Evansville und Osnabrück mit ihren Lehrenden und der Bürgermeisterin im Friedenssaal des Osnabrücker Rathauses. Foto: Stadt Osnabrück / Jens Koopmann

Studierende aus Osnabrück und den USA erkunden und diskutieren Unterschiede ihrer Gesundheitssysteme

18 amerikanische Studierende der Partnerhochschule Evansville aus Southern Indiana machten sich letzte Woche auf den Weg, um gemeinsam mit Studierenden der Hochschule Osnabrück die beiden Gesundheitssysteme zu vergleichen und Krankenhäuser zu erkunden. Abschließend wurden sie von Bürgermeisterin Westermann im Friedenssaal zum Gespräch erwartet.

„Ich hätte nicht gedacht, wie dankbar wir für unser doch sehr soziales Gesundheitssystem sein können,“ fasste Justine Feldkamp ihre Eindrücke zusammen. Vor allem die für Deutsche erstaunlich hohen Zuzahlungen im amerikanischen System, selbst wenn man gut versichert ist, beeindruckten sehr, ebenso wie die hierzulande unbekannten Auswirkungen der Opioid-Krise. Fast jeder der amerikanischen Studierenden hat hierdurch Todesfälle im Bekanntenkreis. Gleichzeitig wurde deutlich, dass die USA Deutschland in Bezug auf die Digitalisierung weit voraus sind und die Ärzte untereinander und mit den Krankenhäusern bestens vernetzt arbeiten, so dass Informationen sehr schnell ausgetauscht werden können. Krankenhausaufenthalte sind zwar extrem teuer, aber es stehen fast viermal so viele Pflegekräfte pro Patient*in zur Verfügung. Angeregt diskutiert wurde über die unterschiedliche Bedeutung von Eigenverantwortung und gesellschaftlicher Verantwortung, über gravierende Unterschiede bei Studiengebühren, Mülltrennung und fehlende Klimaanlagen bei frühsommerlichen Temperaturen.

Internationale Blockwoche ist ein besonders nachhaltiges Lernformat

Für Prof. Dr. Hendrike Berger, die diese internationale Blockwoche seit Jahren begleitet, eines der nachhaltigsten Lernformate. „Selten sieht man die Studierenden so engagiert und intensiv in Diskussionen vertieft, wie wenn versucht wird, den amerikanischen Gästen das deutsche Solidaritätsprinzip zu erklären, die gemeinsamen Probleme und Lösungsansätze zu verstehen und die überzeugendsten herauszuarbeiten.“ Dankbar sind alle Beteiligten für die große Unterstützung von beiden Hochschulen, die Reise und Unterkunftskosten kräftig bezuschusst haben, um diesen bereichernden internationalen Austausch zu ermöglichen.

„We truly learned so much both about American healthcare and German healthcare. We have a lot of good knowledge and a deeper understanding that we will take back and share with others,“ resümierten die amerikanischen Studierenden in der Abschlussevaluation und ergänzten, „bitte bieten Sie diese Veranstaltung auch in den nächsten Semestern an!“

Zum Hintergrund

Die Studiengänge BIG (Betriebswirtschaft im Gesundheitswesen) und MIG (Management im Gesundheitswesen) der Hochschule Osnabrück kooperieren seit vielen Jahren mit dem Studienbereich Health Services Administration der University of Southern Indiana. „Mit dem Austausch wollen wir bei den Studierenden eine kritische Auseinandersetzung mit Gesundheitssystemen und auch den dahinterliegenden Wertvorstellungen erreichen. Sie sollen am praktischen Beispiel lernen, welche Stärken, aber eventuell auch Schwächen, alternative gesundheitspolitische Rahmenbedingungen mit sich bringen“, fasste die Leiterin der Blockwoche, Prof. Dr. Berger, den Hintergrund der Kooperationsveranstaltung zusammen. „Wenn außerdem festgestellt wird, dass das eigene Schulenglisch absolut ausreicht, um in einen spannenden Austausch zu kommen und man hört, wie die Studierenden schnell auch die Freizeit gemeinsam verbringen und mit den amerikanischen Austauschstudierenden Osnabrück entdecken und Freundschaften schließen, freut uns das umso mehr.“

Weitere Informationen:

Prof. Dr. Hendrike Berger
E-Mail: h.berger@hs-osnabrueck.de

Von: Prof. Dr. Hendrike Berger

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