Neu bei uns: Prof. Dr. Simon Mohr Montag, 17. März 2025

Zwischen Theorie und Praxis: Prof. Dr. Simon Mohr im Gespräch über seine neue Professur in der Sozialen Arbeit an der Hochschule Osnabrück

Seit dem Wintersemester 2024/2025 ist Prof. Dr. Simon Mohr Professor für Organisation und Profession Sozialer Arbeit an der Hochschule Osnabrück. Nach seinem Soziologiestudium in Bayreuth und Bielefeld zog es ihn angesichts seines Wunsches nach mehr Praxisbezug in die Erziehungswissenschaft (AG Soziale Arbeit) der Universität Bielefeld. Dort promovierte er zur Frage des Verhältnisses von Organisationsbedingungen und professionellem Handeln in der Sozialen Arbeit. Anschließend war er in der Lehre der Universität und im Qualitätsmanagement eines großen Trägers der Jugend- und Eingliederungshilfe aktiv. Vor seinem Wechsel nach Osnabrück war er an der Freien Universität Berlin tätig. Im Interview spricht er über seine Begeisterung für die Verbindung von Forschung und Praxis und den Auftrag der Sozialen Arbeit.

Warum haben Sie sich für die Hochschule Osnabrück und die Professur der Sozialen Arbeit entschieden?

Die Denomination „Organisation und Profession Sozialer Arbeit“ entspricht genau meinen fachlichen Schwerpunkten und Interessen. Darüber hinaus hat mich die inhaltliche Ausrichtung des Bachelorstudiengangs Soziale Arbeit an der Hochschule Osnabrück sofort überzeugt.

Was macht den Fachbereich Soziale Arbeit für Sie besonders interessant?

Soziale Arbeit begeistert mich grundsätzlich, weil sie gesellschaftliche Bedingungen mit konkreten Einzelfalllösungen verknüpft. Besonders reizvoll finde ich die Verbindung von Forschung und Praxisentwicklung, vorzugsweise in Zusammenarbeit mit den Studierenden. Gemeinsam mit Studierenden an realen Fragestellungen zu arbeiten und praxisnahe Lösungen zu entwickeln, finde ich sehr bereichernd.

Apropos Studierende: Was möchten Sie den Studierenden (in Ihren Lehrveranstaltungen) mit auf den Weg geben?

Ich lege großen Wert darauf, dass die Studierenden lernen, die vielfältigen Lebenslagen von Menschen zu analysieren und zu verstehen, um ihre eigenen (Vor-)Urteile wissenschaftlich und ethisch reflektieren zu können. Darüber hinaus ist es mir ein besonderes Anliegen, sie für die strukturellen und organisatorischen Bedingungen ihres späteren Arbeitens zu sensibilisieren und ihnen Gestaltungsoptionen aufzuzeigen.

Sie waren in Ihrer Laufbahn in mehreren praxisnahen Forschungsprojekten tätig. Welche Erfahrungen bringen Sie aus Ihren Projekten in Ihre Rolle als Professor an der Hochschule mit?

Der offene Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis ist unerlässlich, um die Praxis zu verstehen und echte Veränderungsimpulse zu setzen. Ich freue mich darauf, mit Akteur*innen aus der Region Osnabrück spannende Projekte zu entwickeln, planen und umzusetzen.

Soziale Arbeit an der Hochschule versus Universität: Wo liegen die Unterschiede?

An Hochschulen haben die Studierenden oft schon klare berufliche Vorstellungen und bringen teilweise erste Berufserfahrungen mit. Das bereichert und erleichtert – insbesondere im Bachelorstudium – die Lehre.

Was tun Sie am liebsten, um einen Ausgleich zur Arbeit zu finden?

Am meisten schätze ich den Austausch mit Bekannten und Freund*innen, finde aber auch einen guten Ausgleich im Gitarre spielen und Schwimmen gehen.

Von: Lena-Lotte Peters