Internationale Auszeichnung für Design-Studiengänge der Hochschule Osnabrück Freitag, 17. Juni 2016
DMY Internationales Design-Festival Berlin prämiert die Studiengänge „Media & Interaction Design“ und „Industrial Design“ der Hochschule Osnabrück.
Rund 300 Designer aus 18 Ländern präsentierten auf dem diesjährigen DMY Internationalen Design-Festival Berlin ihre Arbeiten. Knapp 10.000 Gäste – Fachleute und Designfans aus aller Welt – nutzten die Gelegenheit, Exponate aus nahezu allen Gestaltungsdisziplinen zu besichtigen. Die gezeigte Bandbreite reichte vom Produkt- und Industriedesign über Mode- und Grafikgestaltung bis hin zu Kommunikations-, Medien- und Interaktionsdesign.
Mit dabei waren auch 18 Studierende aus dem 3. Semester der Studiengänge „Media & Interaction Design (MID)“ und „Industrial Design“ der Hochschule Osnabrück. Die beiden Bachelorstudiengänge sind recht jung: fünf und sieben Jahre alt. Sie arbeiten eng miteinander zusammen – und auch mit anderen Disziplinen der Fakultät für Ingenieurwissenschaften und Informatik, an der sie angesiedelt sind. Starke Vernetzung mit der Designbranche und anderen Industriezweigen im In- und Ausland, praxisnahe Ausbildung und innovative Forschungsprojekte in modernen Laboren sind weitere gemeinsame Merkmale der Osnabrücker Design-Studiengänge. Die anwendungsorientierte und theoretisch fundierte Lehre mit zahlreichen praktischen Projekten kommt den Studierenden zugute: „Viele finden einen interessanten Arbeitsplatz schon vor dem Ende des Studiums“, so Hannes Nehls, Professor für Interaction Design.
Der neueste Beweis der hervorragenden Qualität der beiden Design-Studiengänge der Hochschule Osnabrück ist deren Auszeichnung mit dem sog. DMY Award in der Kategorie „Bildung“. Der Gewinner im Bereich „Aussteller“ wurde das tschechische Label „Master & Master“; in der Kategorie „Neues Talent“ setzte sich die japanische Nachwuchsgestalterin Aya Kawabata durch.
Bei der Preisverleihung auf dem renommierten internationalen Design-Festival hatte die hochkarätige Jury viel Lob für die Hochschule Osnabrück übrig: Neben deren Exponaten würdigte sie die „innovative Ausstellungsarchitektur“, die von MID-Studierenden aus konventionellen Massenmöbeln gefertigt wurde. Lobend hervorgehoben wurden auch studentische Projekte rund um das Thema „Calm Technologies“ des Studiengangs MID. „Es handelt sich dabei um innovative Spielkonzepte, Visualisierungen von Informationen oder Geräte, die mit den Nutzern unaufdringlich kommunizieren“, erläutert Prof. Nehls. Ein Beispiel ist die intelligente Sonnenbrille „Maluvi“, die vor Sonnenbrand warnt. Das von den künftigen Interaktionsdesignern Linnea Helms, Joy Moorkamp und Tobias Düser entwickelte Produkt hat es „in sich“: Die Technik in der Brille berechnet anhand der Angaben, die der Nutzer zuvor über die dazugehörige App eingegeben hat, wie lange sich ihr Träger in der Sonne aufhalten darf. Sobald Sonnenbrand droht, leuchten die Gläser rot auf.
Gelobt wurden außerdem studentische Arbeiten, in denen die Möglichkeiten virtueller und physischer Prototypen mit klassischen Entwurfswerkzeugen kombiniert wurden. – Wie der vom angehenden Industriedesigner Daniel Schwalbe entwickelte Skooter, dessen Entwurf zunächst am Rechner entstand und dann in ständigem Wechselspiel zwischen digitalen und klassischen Werkzeugen perfektioniert wurde. Der gesamte Entwicklungsprozess einschließlich des einsatzbereiten Skooters war auf dem DMY-Festival zu bestaunen.
„Seit einigen Monaten setzen wir in unseren Laboren für Industrial Design und Interaction Design eine kombinierte Hard- und Software-Lösung ein, die eine komplette digitale Prozesskette für die Design- und Produktentwicklung darstellt“, berichten Prof. Marian Dziubiel und der wissenschaftliche Mitarbeiter Fabian Stärk vom Studiengang Industrial Design. Die rund 130.000 Euro teure Einrichtung sei ein Beleg für die zukunftsweisende Lehre und Forschung in den beiden Osnabrücker Design-Disziplinen. Die Kombination aus modernen Design- und Produktionsprogrammen mit zwölf leistungsfähigen 3-D-Druckern, Stereoskopie-Brillen und -Monitoren ermöglicht eine genaue Abbildung zeitgemäßer Arbeitsprozesse der Designentwicklung: vom ersten Entwurf bis zum fertigen Prototyp. „Mit dieser Prozesskette haben wir ein Alleinstellungsmerkmal in Deutschland. Davon profitieren neben unseren Kooperationspartnern in der Forschung vor allem auch die Studierenden“, sind sich die Osnabrücker Design-Wissenschaftler einig.
Von: Lidia Uffmann