Hochschule Osnabrück kann fünf Digitalisierungs-Professuren besetzen Montag, 11. November 2019

Mit dem Antragskonzept „Applied Sciences go digital – Chancen für digitale Regionen“ war die Hochschule Osnabrück bei der Ausschreibung „Digitalisierungsprofessuren für Niedersachsen“ sehr erfolgreich. Fünf Professuren können jetzt unbefristet ausgeschrieben werden.

(Osnabrück, 11. November 2019) Ihre bereits vorhandene hohe Expertise in angewandten Digitalisierungsebenen in Lehre, Forschung und Gesellschaft kann die Hochschule Osnabrück weiter ausbauen. Das Ministerium für Wissenschaft und Kultur des Landes Niedersachsen belohnte den Antrag „Applied Sciences go digital – Chancen für digitale Regionen“ mit fünf unbefristeten Vollzeitprofessuren. „Wir sind sehr stolz, dass unser Konzept so erfolgreich bewertet wurde. Mit der bald hinzugewonnen fachlichen Expertise der Professuren können wir die wichtige Rolle der Hochschule Osnabrück im Digitalisierungsprozess der Hochschulregion Osnabrück und Lingen und natürlich darüber hinaus forcieren“, freute sich Hochschulpräsident Prof. Dr. Andreas Bertram.

„Die Einrichtung der Digitalisierungsprofessuren ist eine der wichtigsten Weichenstellungen für die Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit des Landes“, sagt Niedersachsens Wissenschaftsminister Björn Thümler in der Presseinformation des Ministeriums. „Wir stärken damit nicht nur Forschung und Transfer, sondern ganz gezielt auch den Bereich Studium und Lehre. Durch die neuen Professuren erwarten wir eine hohe Dynamik in Form neuer Studienangebote. Nicht zuletzt stärken wir mit dem Programm den Fachkräftestandort Niedersachsen.“

Übergreifendes Ziel des Antragskonzeptes der Hochschule Osnabrück ist es, Digitalisierungsbrüche in Wirtschaft und Gesellschaft zu vermeiden und Brücken für digitale Regionen zu bauen. Die dafür notwendigen technischen und sozialen Kompetenzen sollen identifiziert, gezielt weiterentwickelt und breit in die Studiengänge implementiert werden. Mit dem Erwerb einer hohen digitalen Mündigkeit sollen die Studierenden in Zukunft besser befähigt werden, digitale Fach- und Handlungskompetenzen zu entwickeln und so das akademische Fach- und Führungskräfteangebot in der Hochschulregion Osnabrück und weit darüber hinaus quantitativ und qualitativ auszubauen.

Die thematischen Schwerpunkte des Konzepts liegen in drei „Digitalisierungsclustern“, die jeweils einem profilierten Forschungsfeld der Hochschule entsprechen: Digitale Agrarwirtschaft und intelligente Landtechnik, Digitale Arbeitswelt und Wertschöpfungsketten zwischen Stadt und Land sowie Digitale Versorgungsketten in der Gesundheitswirtschaft.
Aus den angedachten Denominationen Intelligente Agrarsysteme, Agrarmechatronische Systeme, Precision Livestock Farming, Angewandte Ethik digitaler Lebenswelten, Intelligente Wertschöpfungsketten im Mittelstand, Digital Society, Innovation and Artificial Intelligence sowie Connectivity and Empowerment of People werden in einem internen Auswahlprozess die fünf geeignetsten definiert, die die drei Digitalisierungscluster fachlich aufstellen werden.

Vizepräsident Prof. Dr. Ingmar Ickerott, zuständig für das Ressort „Digitalisierung“ im Präsidium der Hochschule, hob die hohe Expertise in ausgewiesenen Kompetenzfeldern der Hochschule Osnabrück hervor, die sich erst vor wenigen Tagen bei der Mittelzuweisung zu den Digitalisierungslaboren des Landes Niedersachsen bestätigte: „Wir nehmen nicht nur innerhalb der Fachhochschulen, sondern insgesamt eine Vorreiterposition in den Zukunftslaboren Digitalisierung des Landes Niedersachsen ein. Unsere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sind mit Teilprojekten an insgesamt vier Digitalisierungslaboren beteiligt: zum einen an den drei antragsrelevanten Zukunftslaboren Agrar, Gesundheit und Gesellschaft und Arbeit und darüber hinaus am Zukunftslabor Mobilität.“
Prof. Dr. Bernd Lehmann, Vizepräsident für Forschung der Hochschule, betonte den im Antragskonzept dargestellten Ansatz der angewandten Forschung und des Transfers: „Über Jahrzehnte hat sich eine enge, innovationsgetriebene und entsprechend intensive Verzahnung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Hochschule mit regionalen Akteuren in ihrem wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Umfeld für gemeinsame Forschungs- und Transferaufgaben etabliert. Die in den letzten Wochen bewilligten Mittel für das Netzwerk Agritech.Net Nordwest, unsere Aktivitäten im GesundheitsCampus Osnabrück in der Region sowie die Teilnahme als einzige Fachhochschule beim Digitalgipfel der Bunderegierung in Dortmund bestätigen das.“

Die fünf Digitalisierungsprofessuren an der Hochschule Osnabrück werden zusätzlich mit finaziellen Mitteln für weitere Stellen für wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Niedersächsischen Vorab in Höhe von 4,3 Millionen Euro unterstützt.

 

Hintergrund:
Digitalisierungsprofessuren für Niedersachsen
Das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur fördert die Einrichtung Digitalisierungsprofessuren an den Hochschulen in staatlicher Verantwortung. Mit den Digitalisierungsprofessuren sollen vorrangig Themenfelder der Informatik (bspw. Künstliche Intelligenz, IT-Sicherheit, Data Science etc.) und verwandter und angrenzender Disziplinen in Lehre und Forschung gestärkt werden. Insgesamt stehen bis zu 50 Planstellen für die Digitalisierungsprofessuren, aufwachsend über drei Jahre ab 2019 bis 2021, zur Verfügung. An acht beteiligten Hochschulen in Niedersachsen werden jetzt bis zu 40 Digitalisierungsprofessuren eingerichtet. Zehn weitere Professuren werden innerhalb der kommenden zwei Jahre in einer weiteren Antragsrunde ausgeschrieben.
Aufgrund der strategischen Bedeutung der Digitalisierungsprofessuren sollen aus dem „Niedersächsischen Vorab“ zusätzliche Mittel für 6 Jahre bereitgestellt werden. Mit diesen Geldern können weitere Stellen für wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und zusätzlich erforderliche Infrastruktur gefördert werden.

Von: Ralf Garten M.A.