Digitalisierung benötigt eine klare Strategie Donnerstag, 20. Januar 2022
Student des internationalen Masterprogramms MARIHE entwickelte, anhand der Hochschule Osnabrück, ein Handbuch zur Planung und Entwicklung einer Digitalisierungsstrategie.
Auch vor Covid-19 stand das Thema Digitalisierung bei vielen Hochschulen für die nächsten Jahre auf der Agenda. Doch die Pandemie zwang die deutschen Hochschulen früher als erwartet in den Online-Lehrbetrieb und stellte sie vor Herausforderungen. „Es zeigte sich, wie wichtig es ist, die Maßnahmen zu einer klaren Digitalisierungsstrategie zu verbinden und Erfolgsfaktoren zu kennen“, erklärte der ehemalige Student des Masters in Research and Innovation Higher Education (MARIHE) Panourgias Papaioannou. Er entwickelte im Rahmen seiner Masterthesis, auf dem Fallbeispiel der Hochschule Osnabrück, ein Toolkit für Hochschulen zur Entwicklung einer Digitalisierungsstrategie.
Kommunikation ist das A und O
Der gebürtige Grieche betont, dass es sich bei Digitalisierungsstrategien nicht nur um ein Dokument mit ausformulierten Zielen, sondern um einen Prozess handelt, der viel Kommunikation benötigt. „Es ist wichtig, neben dem Präsidium auch frühzeitig mit Mitarbeitenden und Studierenden in den Austausch zu kommen. Die Forschung hat nämlich gezeigt, dass Menschen das Gesamtziel ihres Handelns kennen wollen“, betont der ehemalige Masterand. Neben der regelmäßigen Kommunikation, einer umfassenden Analyse der Struktur der Organisation, den vorhandenen Kompetenzen, den Werten und der finanziellen Situation, ist es wichtig sich als Hochschule auch über seine Ziele und Vision im Klaren zu sein. „Mit der Einrichtung eines neuen Präsidiumsresorts für Digitalisierung wurde 2019 ein strategischer Prozess an der Hochschule Osnabrück in Gang gesetzt. Das wir uns dann so schnell und spontan mit konkreten Maßnahmen auseinandersetzen mussten, hätte wahrscheinlich niemand gedacht“, blickt Vizepräsident für Digitalisierung Prof. Dr. Ingmar Ickerott zurück und erklärt, „daher nehmen wir das Thema noch stärker in den Fokus und wollen in den kommenden Jahren eine Reihe von strategischen Maßnahmen implementieren, die in einem partizipativ erarbeiteten Handlungsrahmen für die Digitale Transformation der Hochschule festgehalten wurden“.
„Meine Arbeit macht also deutlich, dass die Leitung einer Institution bei der Gestaltung und Umsetzung der Digitalisierungsstrategie sorgfältig sein sollte. Doch mit den richtigen Maßnahmen und unter Berücksichtigung der Bedürfnisse von Mitarbeitenden und Studierenden, sind Digitalisierungsstrategien umsetzbar“, erklärt Papaioannou, der im Rahmen seiner Masterarbeit mit verschiedenen Statusgruppen und Beteiligten zu Digitalisierungsstrategien an der Hochschule Osnabrück gesprochen hat. „Die Ergebnisse der Masterarbeit sind außerordentlich beeindruckend und für die weitere strategische Ausrichtung unserer Hochschule von großem Wert“, betont der Vizepräsident.
Masterarbeit erhielt finanzielle und ideelle Förderung
Die Masterarbeit von Panourgias Papaioannou wurde im Jahr 2020 durch das Programm Master Lab #TheNewNormal vom Stifterverband und der Heinz Nixdorf Stiftung finanziell mit 1.200 Euro und ideell gefördert. „Durch die angebotenen Trainings des Programms konnte ich viele Soft Skills, wie meine Kommunikationsfähigkeit ausbauen und mich mit anderen Studierenden weltweit austauschen“, erzählt der Preisträger. Durch den Austausch konnte er sich regelmäßig Feedback von Expertinnen und Experten zu seiner Masterarbeit und sein Vorgehen einholen. Sein Studium, seine Masterthesis und die Förderung eröffneten ihm schließlich die Tür zu seinem neuen Job. Papaioannou wurde an die TU Dortmund berufen, sein Promotionsschwerpunkt wird die Digitalisierung in der Hochschulbildung sein.
Weitere Informationen:
Prof. Dr. Ingmar Ickerott
Vizepräsident für Digitalisierung
Telefon: 0591 800 98 - 400
E-Mail: dekan-mkt@hs-osnabrueck.de
Von: Lena-Lotte Peters