Ein Blick hinter die Kulissen mit Markus Feld Montag, 14. Februar 2022

In unserem Format „Ein Blick hinter die Kulissen mit…“ stellen wir Ihnen einmal im Monat Lehrende oder Mitarbeitende der Hochschule vor, die Sie im Laufe Ihres Studiums am Campus Lingen am Institut für Duale Studiengänge (IDS) oder vorher beim Informationsprozess kennenlernen können. Dieses Mal im Interview: Markus Feld.

Markus Feld startete 2017 zunächst als Lehrbeauftragter am IDS. Seit 2019 ist er bei uns als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fachbereich Wirtschaftsinformatik tätig. Neben seinen Tätigkeiten in Forschungsprojekten zur Wirtschaftsinformatik, wie KI-AGIL, lehrt und betreut er verschiedene Module und übergreifende Praxistransferprojekte (PTPs) mit Informatikhintergrund. Feld absolvierte 2004 sein Studium der Betriebswirtschaft mit einer Vertiefung in Informatik und erlangte seinen Abschluss an der Berufsakademie Emsland, deren Studiengänge nun beim IDS an der Hochschule akkreditiert sind. Im Anschluss erwarb er 2006 berufsbegleitend sein Diplom in Wirtschaftsinformatik an der Hochschule Osnabrück am Campus Lingen.

Warum haben Sie sich für diesen Bereich entschieden?

Feld: Generell haben mich Computer und alles was dazu gehört schon immer interessiert und ich wollte wissen wie das Ganze funktioniert. Als in der Schule dann das Abitur näher rückte, war klar, dass ich irgendetwas in der Richtung Informatik machen möchte.

Durch das Schülerpraktikum wurde ich damals auf das duale Studium an der Berufsakademie aufmerksam, weil in der Abteilung, in der ich gearbeitet habe, auch dual Studierende waren. Ich fand es spannend, dass man studieren und gleichzeitig in die Arbeitswelt reinschnuppern konnte. Ich habe mich daraufhin erfolgreich auf einen von der Stadt Lingen ausgeschriebenen dualen Studienplatz der Wirtschaftsinformatik beworben und diese Entscheidung bis heute nicht bereut.

Welches Thema mögen Sie in dem Bereich am liebsten? 

Feld: Mir gefällt, dass man mit relativ wenig Mitteln sehr viel erreichen kann. Wenn man einmal die Programmierung erlernt und verstanden hat, dann lassen sich die unterschiedlichsten Aufgaben damit lösen. Mittlerweile arbeite ich in der Forschung viel im Bereich der künstlichen Intelligenz. Das ist natürlich ein hochspannender und sich dynamisch entwickelnder Bereich.

Neben Ihrer Forschungsarbeit sind Sie ja auch in der Lehre aktiv. Welcher Moment ist Ihnen in Ihrer Zeit als Dozent am meisten in Erinnerung geblieben? 

Feld: Was ich persönlich immer spannend finde, ist die Entwicklung der Studierenden mit zu erleben. Ich lehre bei den angehenden Informatiker*innen die Einführung in die Wirtschaftsinformatik. Ich trete also erstmalig zu einem Zeitpunkt mit den Studierenden in Kontakt, an dem sie ganz frisch an der Hochschule sind. In den späteren Semestern treffe ich viele in weiteren Modulen wieder und betreue schließlich einzelne Studierende bei ihrer Bachelorarbeit. Ich freue mich immer, wenn ich richtig spannende Bachelorarbeiten sehe, wo jemand ein Thema durchdringt und zu wirklich guten Ergebnissen kommt.

Was gefällt Ihnen an Ihrem Job am besten? 

Feld: Mir gefällt der Mix, dass ich nicht „nur“ an Forschungsprojekten mitarbeite, sondern auch in der Lehre mitwirken kann. Dies stellt eine Abwechslung in sich dar und bietet auch Anknüpfungspunkte untereinander.

Das, was wir in den Forschungsprojekten ausgearbeitet haben, kann ich auch wieder in die Lehre mitnehmen. Dann gibt es speziell hier am IDS die Besonderheit, dass wir im dualen Studium den Kontakt zu den Unternehmen haben; sei es durch Forschungsprojekte oder natürlich auch dadurch, dass die Studierenden ihre PTPs und Projektstudien schreiben. Dadurch sind Lehre, Forschung und praktische Anwendung eng miteinander verbunden.

Was gefällt Ihnen am Konzept eines dualen Studiums? 

Feld: So wie wir es hier am IDS haben, ist es zum einen die Verzahnung von Theorie und Praxis. Also, dass die Studierenden nicht nur die graue Theorie lernen, sondern diese auch in der Praxis erleben. Zum anderen schätze ich es, dass die Studierenden Probleme aus der Praxis mitbringen und diese mit dem, was sie an der Hochschule lernen, analysieren und auch konkrete Lösungen erarbeiten. Hinzu kommt, dass ein guter Kontakt zwischen den Studierenden, den Lehrenden und wissenschaftlichen Mitarbeitenden herrscht, weil die Studierendengruppen recht klein sind und offene Kommunikation gelebt wird.

Sie lesen jedes Semester viele PTPs. Wie schätzen Sie die PTPs als Instrument ein und worauf kommt es an?

Feld: Die PTPs entfalten dann ihr Potential, wenn die Studierenden erkannt haben, warum es die PTPs gibt. PTPs zu erstellen ist natürlich immer Arbeit und für manche ist es auch eine Last. Gerade bei der Entwicklung des wissenschaftlichen Arbeitens versuchen wir daher, den Studierenden von Anfang an nahe zu legen, dass es auch eine Chance ist.

Mit den PTPs werden sie darauf vorbereitet eine wissenschaftliche Arbeit zu schreiben und das ist ein riesiger Vorteil bei der Vorbereitung auf die Bachelorarbeit. Ich freue mich daher immer, wenn ich sehe, dass der*die Studierende verstanden hat, wie das wissenschaftliche Arbeiten funktioniert, indem er*sie sauber das Problem beschrieben, die Ziele entwickelt und sich ein gutes Vorgehen überlegt hat. Wenn man so systematisch vorgeht ist das Ergebnis schon fast immer gut, weil verstanden wurde, worauf es ankommt.

Sie arbeiten am Forschungsprojekt „KI-Agil“ mit. Können Sie das Projekt in wenigen Worten den Leser*innen näherbringen und ihre Aufgaben beschreiben? 

Feld: KI-Agil ist ein deutsch-niederländisches Projekt. Es geht darum, Produktionsprozesse für kleine und mittelständische Unternehmen mit Methoden der künstlichen Intelligenz (KI) effizienter und sicherer zu gestalten. So versuchen wir beispielsweise mittels KI frühzeitig zu erkennen, wann Maschinen voraussichtlich ausfallen werden (Predictive Maintenance). Darüber hinaus arbeiten wir ebenfalls daran, KI in die Produkte von Unternehmen zu integrieren, um sie innovativer zu machen. Dazu arbeiten wir in agilen Arbeitsformen ganz eng mit den Unternehmen zusammen, um die Innovationszyklen zu verkürzen.

Viele Unternehmen sind noch nicht so vertraut mit den Stärken und den Grenzen der KI und uns ist es wichtig sie dabei zu unterstützen, diese Technologie für ihre Produktion, Produkte und Dienstleistungen anwenden zu können.

Welches Buch und welche Serie sollte jede*r gelesen gesehen haben? 

Feld: „Think like a Freak“ kann ich z.B. sehr empfehlen. Das Buch gibt einige interessante Denkanstöße, wie man klassische Denkmuster durchbrechen und so im Idealfall zu neuen Einsichten und Erkenntnissen gelangen kann.

Zuletzt habe ich die Serie „Friends“ für mich wiederentdeckt. Da die Serie von Mitte der 90er bis Mitte der 2000er spielt, finde ich es rückblickend sehr spannend, wie die Serie –ungewollt– die Veränderung des Alltags durch moderne Technologien, wie z.B. das Handy, dokumentiert. Mein Tipp: Unbedingt im englischen Original schauen, da durch die deutsche Übersetzung viel „Flair“ verloren geht.

Welchen Ort möchten Sie irgendwann einmal bereisen? 

Feld: Es stehen bei mir noch zwei größere Dinge auf der Liste. Das sind die USA und Kanada. Und dann nochmal die andere Seite: Australien. Da muss ich unbedingt mal hin.

Haben Sie ein Haustier?

Feld: Ja, einen Labrador namens Watson.

Welche Sprachen würden Sie gerne sprechen?

Feld: Also keine Programmiersprache, sondern richtige Sprache? *lacht* Einerseits würde ich gerne dänisch lernen, weil Dänemark uns als Urlaubsland gut gefällt. Und dann wäre Spanisch gerade in wärmeren Urlaubsländern sehr hilfreich.

 

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