Wie arbeitet ein 3D-Drucker?
Täglich sind wir von spannenden Wissenschaftsthemen umgeben. Mit dem neuen regelmäßigen Format "Wissenssnack" möchten wir aktuelle wissenschaftliche Themen näher beleuchten und durch gezielte Fragen an unsere unterschiedlichen Expert*innen am Campus Lingen aufklären.
Das EU-Parlament hat kürzlich mit großer Mehrheit für das "Recht auf Reparatur" gestimmt. Die neuen Regeln sollen zu nachhaltigerem Konsum anregen, die Reparatur fehlerhafter Waren einfacher machen und den Abfall reduzieren. Auch am Campus Lingen wird das Thema "Nachhaltigkeit" großgeschrieben. Im neuen Repair-Café beispielsweise können Studierende und Mitarbeitende ihre defekten Sachen selbst reparieren und Ersatzzeile mit dem 3D-Drucker herstellen. Aber wie arbeitet eigentlich ein 3D-Drucker?
Das nachfolgende Interview hat Hochschul-Redakteurin Miriam Kronen mit Ingenieurin Lisa-Maria Neumann geführt. Sie hat ihr Maschinenbau-Studium am Campus Lingen absolviert und arbeitet nun als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Laborbereich Engineering.
Frau Neumann, wie arbeitet ein 3D-Drucker?
Wir haben unterschiedliche 3D-Drucker am Campus Lingen. Das gängigste ist das FDM Verfahren. Dabei wird ein Filament (Anmerkung der Redaktion: Ein Filament ist ein wenige Millimeter starker Strang der aus einem thermoplastischen Kunststoff besteht) im Druckkopf aufgeschmolzen und das Druckteil wird dann von unten nach oben aufgebaut.
Wie wird der 3D-Drucker für die Lehre am Campus Lingen genutzt?
Wir haben hier z.B. das Modul "Technische Produktentwicklung". In dem Modul werden Produkte entwickelt, ein Teil daraus besteht immer aus einem 3D-Druckteil. Ansonsten haben wir noch die Blockwoche, z.B. das Repair-Café, in dem die Studierenden auch an den 3D-Druckern arbeiten können. Außerdem besteht hier generell die Möglichkeit, studentische Projekte zu fertigen.
Der 3D-Drucker wird im neuen Repair-Café eingesetzt, wie läuft das genau ab?
Natürlich bietet sich der 3D-Druck vor allem an, um Ersatzteile für defekte Gegenstände zu drucken. So können wir beispielsweise abgebrochene Plastikteile neu konstruieren oder einscannen und dann im 3D-Drucker fertigen. Das nächste Repair-Café findet übrigens am 6. Dezember von 13:30 bis 17:30 Uhr im Raum KC0104 statt. Wer noch einen Gegenstand hat, den er gerne reparieren möchte, ist herzlich eingeladen.
Vielen Dank, dass Sie sich Zeit für den Wissenssnack genommen haben.
Von: Miriam Kronen