Ganz schön erfinderisch Donnerstag, 20. Juni 2024

Die patentierte Erfindung DE 102018110203A1 „Türdrückergarnitur“, von Prof. Johannes Nehls von der Hochschule Osnabrück, übermittelt Informationen über den hinter der Tür befindlichen Raum für den Auf- und Schließvorgang. Über eine Magnetkupplung mit Spule und Rotor, der mit dem Stift des Türdrückers verbunden ist, nimmt ein Mikrocontroller Sensordaten auf und steuert den Stromfluss. Auf diese Weise kann der Andruckwiderstand erhöht werden und Personen, die einen Raum betreten wollen, zum Beispiel an Desinfektionsmaßnahmen, das Tragen von Schutzkleidung, Prüfungen oder Besprechungen erinnern. Das System kann problemlos in bestehende Türsysteme eingesetzt und je nach Anforderung als Hygiene-, Arbeitssicherheits- oder allgemeines Zugangskonzept genutzt werden. (Foto: Hochschule Osnabrück)

Osnabrücker Hochschulen erhalten 353.700 Euro für das Management geistigen Eigentums

Was ist eigentlich eine Erfindung? Und wie kann man Forschenden helfen, ihre Ideen zu schützen und bekannt zu machen? Für die Osnabrücker Hochschulen übernimmt diese Aufgaben das Transfer- und Innovationsmanagement, kurz TIM. Es bearbeitet alle Erfindungsmeldungen und beantragt, wenn sie innovativ und aussichtsreich sind, zum Beispiel ein Patent. Für diese Arbeit erhält das TIM nun aus dem Förderprogramm zukunft.niedersachsen exakt 353.700 Euro über eine Laufzeit von fünf Jahren.

„Die bewilligten Mittel der Förderlinie „Aus der Forschung in die Umsetzung“, helfen uns, die Erfindungs- und Innovationskultur in der Region und in Niedersachsen zu stärken und Wissenschaft in Wirkung zu bringen“, unterstreicht Dr. Christian Newton, Patentingenieur und zuständig für das Transfer- und IP-Management im TIM. IP steht dabei für „Intellectual Property Management“ und meint das Management geistigen Eigentums. Aktuell werden etwa 50 aktive Schutzrechte, hauptsächlich Patentanmeldungen, gemanagt. „Neben den technischen Erfindungen spielt zunehmend das Urheberrecht in Forschung und Lehre in meinen Beratungen eine wichtige Rolle“, so Newton.

Neue Maßnahmen: Erfindungen finden und zum Erfinden motivieren

Da sich Erfindungen sowohl an der Hochschule als auch an der Uni auf jeweils nur wenige Forschende konzentrieren, möchte das TIM mit den bewilligten Geldern für den Antrag „ZIPPO“ (Zukunftsorientiertes IP- und Patentmanagement der Osnabrücker Hochschulen) unter anderem das sogenannte IP-Scouting starten. Damit sind Gespräche mit Forschenden aller Standorte und Einblicke in ihre Forschungsergebnisse gemeint, um diese auf ihre Patenttauglichkeit zu prüfen oder Wissen und Ideen zu entdecken, die marktfähig sind. Neue Maßnahmen des TIM sind außerdem ein digitales Informations- und eLearning-Angebot für Wissenschaftler*innen rund um das Thema IP aber auch Workshops für Forschende und Studierende zur Förderung einer IP-Kultur an den Hochschulen.

Es geht um Patente, Gebrauchsmuster, Marken, Design- und Urheberrechte

Für Erfindungen aus Hochschule und Universität können verschiedene gewerbliche Schutzrechte beantragt werden, dazu zählen Patente aber auch Gebrauchsmuster, Marken oder Design- und Urheberrechte. Wenn die Schutzrechte kodifiziert, also systematisch erfasst und gelistet sind, werden wissenschaftliche Ergebnisse und Erkenntnisse für zum Beispiel Unternehmen nutzbar und fördern das regionale Innovationsökosystem.

Für die Verwertung der Erfindungen möchte das TIM künftig enger mit dem Start-Up-Ökosystem in Stadt und Land zusammenarbeiten und Lizensierungen oder IP-Verkäufe vornehmen.

Weitere Informationen:

Hochschule Osnabrück und Universität Osnabrück
Dr. Christian Newton
Transfer- und Innovationsmanagement (TIM)
Bereich Transfer- und IP-Management

Telefon: 0541 969-2057
E-Mail: c.newton@hs-osnabrueck.de

Von: Isabelle Diekmann