EXIST-Gründungsteam der Hochschule Osnabrück erweckt Kinderträume mit KI zum Leben Dienstag, 23. Juli 2024

Auf dem Foto sind ein junger Mann (links) und eine junge Frau (rechts) zu sehen. Die Frau hält ein Tablet in der Hand, auf der eine App geöffnet ist. Es steht groß Oneiro auf dem Tablet.
Jos Willenbrock (links) und Laura Kühl (rechts) präsentieren ihr Design für „Oneiro“. Im Herbst möchten die beiden mit der App an den Start gehen. (Foto: Oneiro AI)

Die neue Art, um Geschichten zu erfinden: Mit der App „Oneiro“ sollen Kinder bald ihre eigenen Geschichten schreiben, illustrieren und vertonen können. Möglich ist dies mit Künstlicher Intelligenz (KI).

 „‚Oneiro‘ leitet sich von ‚Oneiroi‘ ab, was in der griechischen Mythologie für die ‚Verkörperung der Träume‘ steht. Mit Oneiro können Kinder ihre Vorstellungen und Träume in erlebbare Geschichten verwandeln. Wir hoffen, dass wir so ihre Begeisterung für das Geschichtenerzählen wecken können“, beschreibt Laura Kühl, Entwicklerin bei „Oneiro AI“, die Idee hinter der App. Neben Kühl besteht das Team von Oneiro AI aus Jos Willenbrock, der bis Anfang des Jahres Betriebswirtschaft und Management am Campus Lingen der Hochschule Osnabrück studiert hat sowie Luis Mienhardt als Berater.  

Den Prototypen und das Design für die App haben die Gründer*innen bereits entwickelt. Willenbrock erklärt die Funktionsweise der App: „Je nach Alter können Kinder eigenständig oder gemeinsam mit ihren Eltern Geschichten kreieren. Dazu beschreiben sie, wie sie sich die Charaktere vorstellen, skizzieren den Ort und die Handlung der Geschichte und wählen aus, wie lang die Geschichte sein soll“. Damit Kinder, die noch nicht lesen oder schreiben können, die App auch ohne ihre Eltern bedienen können, gibt es vorgefertigte Charaktere, Orte und Handlungen, die sie einfach auswählen können. Dann übernimmt die KI: Das Programm generiert aus den eingegebenen oder ausgewählten Informationen eine Geschichte mit dazu passenden Illustrationen sowie ein Hörspiel.

„Die Hörspielfunktion ist besonders an Oneiro. Dadurch, dass es einen Sprecher und Dialoge zwischen den Charakteren gibt, wird die Geschichte noch viel lebendiger. So kann sich jede*r einen eigenen Abenteuerhelden oder eine eigene Abenteuerheldin erschaffen“, führt Willenbrock aus. Auch der Kinderschutz spielt laut Entwicklerin Kühl eine wichtige Rolle: „Die KI-Modelle sind so trainiert, dass sie gewisse Inhalte nicht generieren, auch wenn diese in das Textfeld eingegeben werden. Außerdem informieren wir uns derzeit über die Voraussetzungen für ein USK-Zertifikat.“
 

EXIST-Stipendium in Kooperation mit der Hochschule Osnabrück

Seit August 2023 wird Oneiro AI durch das EXIST-Stipendium des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gefördert. Das Stipendium soll optimale Bedingungen für Gründungsteams schaffen, damit diese sich für ein Jahr lang auf die Weiterentwicklung ihrer Idee konzentrieren können. Dafür werden sie finanziell unterstützt und von einer Hochschule oder einer anderen Forschungseinrichtung betreut.

Das EXIST-Stipendium von Oneiro AI läuft in Kooperation mit der Hochschule Osnabrück. „Wir haben eine Institution gesucht, die uns fachlich am meisten unterstützen kann, weil wir ja auch in einem recht komplexen Feld unterwegs sind. Da ich am Campus Lingen studiert habe, war für mich die Hochschule Osnabrück sehr naheliegend. Leonard Gehrmeyer vom Transfer- und Innovationsmanagement der Hochschule war sofort begeistert von unserer Idee und hat uns sehr geholfen – egal, ob bei der Beantragung des Stipendiums oder bei der Suche nach Arbeitsräumen“, erzählt Willenbrock. „Wir hatten außerdem das Glück, dass unsere Mentorin am Campus Lingen der Hochschule, Prof. Dr. Liane Haak, selbst schon einmal das EXIST-Stipendium erhalten hat. Durch ihr Netzwerk sind wir schnell in Kontakt zu Investor*innen gekommen und konnten uns wertvolles Feedback von ihr einholen“, ergänzt Kühl.

Im Juni konnten die Gründer*innen gleich mehrere Erfolge feiern: Im Rahmen der Campus Convention am Campus Lingen wurden sie mit dem Innovationspreis der Stadt Lingen ausgezeichnet, durch den sie unter anderem die Räumlichkeiten des „Seedhouse Lingen“ nutzen dürfen. Darüber hinaus ist Oneiro AI seit Ende des Monats offiziell als Unternehmen eingetragen. Das Start-up wird noch bis Ende Juli durch das EXIST-Stipendium gefördert. Danach möchten Kühl und Willenbrock über eine Crowdfunding-Kampagne weitere Gelder generieren, um das Marketing in der Anfangsphase zu finanzieren und die App-Inhalte pädagogisch zu optimieren.

 

Weitere Informationen:
Jos Willenbrock
Oneiro AI
jos@oneiro-ai.de

 

Von: Laura Lessing