Ein Rätsel aus der Vergangenheit – und eine Technologie für die Zukunft Mittwoch, 12. März 2025

Erstes Escape Game der Hochschule Osnabrück macht Wissenschaft erlebbar
Als die Auszubildende Emma in einem alten Lagerraum des Kupferspezialisten KME Germany GmbH in Osnabrück ein vergilbtes Notizbuch findet, ahnt sie nicht, welche Entdeckung sie gemacht hat. Die Aufzeichnungen stammen von Wilhelm von Rekurd, einem Ingenieur, der während des Zweiten Weltkriegs an einer bahnbrechenden Fertigungstechnologie arbeitete. Um sein Wissen vor der Kriegsmaschinerie der Nazis zu schützen, hinterließ er nur verschlüsselte Hinweise. Jahrzehnte später begeben sich Schüler*innen und Auszubildende auf seine Spuren – und werden Teil eines Escape Games, das nicht nur ein spannendes Rätsel, sondern auch Einblick in eine echte Technologie bietet.
Fiktive Geschichte rund um eine echte Innovation
An mehreren Tagen im Februar tauchten Schulklassen aus Osnabrück und Umgebung in das interaktive Spiel ein und bewegten sich durch verschiedene Stationen auf dem Werksgelände von KME Germany und cunova GmbH. Sie lösten Rätsel, kombinierten Hinweise und meisterten Teamaufgaben, um die verlorene Technologie zu entschlüsseln. Die Geschichte rund um Wilhelm von Rekurd und die Auszubildende Emma war zwar fiktiv – am Ende wartete jedoch die Entdeckung einer realen Innovation: Die additive Fertigung mit Kupfer. Jonas Sandfort von Technos e.V. und wissenschaftlicher Mitarbeiter im Transferprojekt GROWTH erklärte den Spielenden, wie auf dem Technologiecampus 3D-Materialdesign der Hochschule Osnabrück erforscht wird, welche Eigenschaften Kupfer für den 3D-Druck besonders machen und wie sich daraus neue Möglichkeiten für die Herstellung komplexer Bauteile ergeben – eine Technik mit enormem Potenzial für verschiedene Industrien.
Escape Game wurde von Studierenden des Veranstaltungsmanagements entwickelt
Das Escape Game war nicht nur für die Teilnehmenden eine besondere Erfahrung, sondern auch für Studierende der Studienvertiefung Veranstaltungsmanagement der Hochschule Osnabrück. Sie entwickelten die Story, gestalteten die Rätsel und inszenierten das Spiel auf dem Industriegelände. „Es war toll zu sehen, wie unser theoretisches Wissen in einem praktischen Projekt zum Leben erweckt wird“, berichtete Studentin Adriana, die im Spiel die Rolle der Emma übernahm.
Projektziel: Wissenschaft und Forschung erlebbar machen
Organisiert wurde die Veranstaltung vom Transferprojekt GROWTH der Hochschule Osnabrück, das mittels innovativer Eventformate zeigt, wie vielseitig und spannend Wissenschaft ist. Somit ging es im Escape Game nicht nur darum, das Interesse an technischen Berufen und Studiengängen zu wecken, sondern Wissenschaft erlebbar zu machen. Das gelang durch die Kombination einer fesselnden Geschichte mit herausfordernden Rätseln und realer Technologie.
Die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen der Hochschule Osnabrück und regionalen Unternehmen zeigt, wie innovative Ansätze den Wissenstransfer ermöglichen – und vielleicht war dies nicht das letzte Mal, dass sich eine Gruppe auf die Spuren von Wilhelm von Rekurd begab.
Von: Leonie Rödenbeck