Neues Forschungsprojekt „BioMat_PUR“ gestartet Donnerstag, 3. April 2025

Die Projektpartner*innen beim ersten Treffen bei der B. Braun Melsungen AG (v. l. n. r.): Nele Zerhusen (Hochschule Osnabrück), Dr. Christoph Herfurth (IAP), Volker Senkowski (B. Braun Melsungen AG), Prof. Markus Susoff (online), Prof. Svea Petersen und Henning Korte (Hochschule Osnabrück), Prof. Stefan Roth und Joshua Voll (Hochschule Schmalkalden). (Foto: Hochschule Osnabrück)

Optimierung von Materialien und Qualitätsstandards in der medizinischen Produktentwicklung als Projektziel: Forschungsteam der Hochschule Osnabrück will in Zusammenarbeit mit der Hochschule Schmalkalden, dem Medizinproduktehersteller B. Braun Melsungen AG und dem Fraunhofer-Institut für Angewandte Polymerforschung IAP die Herstellung von Polyurethan-Komponenten für Kathetersysteme verbessern und so deren Biokompatibilität erhöhen.

Beim offiziellen Kick-Off im nordhessischen Melsungen ist jetzt der Startschuss für ein innovatives Forschungsprojekt an der Schnittstelle der Materialwissenschaften und Medizinproduktentwicklung gefallen: Vier Kooperationspartner*innen wollen im Projekt „BioMat_PUR“ Ursache-Wirkungs-Modelle entwickeln, die die Biokompatibilität und Materialeigenschaften von thermoplastischen Polyurethanen unter Berücksichtigung deren Verarbeitung beschreiben.  

Die Herstellung von Polyurethan-Komponenten für Kathetersysteme stellt eine ständige Herausforderung für Medizinproduktehersteller dar. Insbesondere eine ungünstige Prozessführung im Spritzgießen und in der Extrusion kann dabei zu einer Zersetzung des Materials führen und damit negative Einflüsse auf die Materialeigenschaften sowie die Bauteilperformance haben.

In Zusammenarbeit mit der Hochschule Schmalkalden, dem Medizinproduktehersteller B. Braun Melsungen AG und dem Fraunhofer-Institut für Angewandte Polymerforschung IAP untersucht die Hochschule Osnabrück unter der Leitung von Prof. Markus Susoff die Haupteinflussfaktoren auf die Material- und Bauteilperformance sowie die Biokompatibilität in der Verarbeitung sowie der nachfolgenden Sterilisation. Zudem soll ein tiefergehendes rheologisches Verständnis von thermoplastischen Polyurethanen (TPU) erarbeitet werden. Im Verlauf des Projektes sollen die gewonnen Erkenntnisse dann auf neuartige TPU-Systeme aus isocyanatfreier Herstellung, eine Innovation des Fraunhofer IAPs, übertragen werden.

Das vierjährige Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen des Förderprogramms FH-Kooperativ gefördert. Ziel dieses Programms ist es, die Zusammenarbeit zwischen Fachhochschulen bzw. Hochschulen für Angewandte Wissenschaften einerseits und Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft andererseits zu stärken. Es fördert den Wissens- und Technologietransfer und unterstützt die Entwicklung innovativer Lösungen für die Praxis.

Diese strategische Initiative soll nicht nur die wissenschaftliche Erkenntnis vertiefen, sondern auch die praktische Anwendung verbessern, um die Qualitätsstandards in der medizinischen Produktentwicklung zu optimieren.

 

Kontakt für die Medien:

Prof. Dr. Markus Susoff
Hochschule Osnabrück, Fakultät Ingenieurwissenschaften und Informatik
Kunststofftechnik, insbesondere Polymerphysik und Kunststoffprüfung

Telefon: 0541 969-2940, E-Mail: m.susoff@hs-osnabrueck.de

 

 

Von: Fakultät IuI