Niedersächsisches Datenschutzzentrum (NDZ)
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Prof. Volker Lüdemann, Leiter des Niedersächsischen Datenschutzzentrums (NDZ), hat an der Hochschule Pforzheim im Rahmen der Vortragsreihe "Studium Generale" über autonome Autos als gesellschaftliche Herausforderung und Chance gesprochen.
Für den Juristen Lüdemann sitzen die Treiber der Entwicklung hin zum autonomen Fahrzeug im kalifornischen Silicon Valley. Google, Apple und Co. interessierten sich vor allem deshalb für die Technologie, weil rund um das selbstfahrende Auto eine enorme Datenflut entstehe, die es zu vermarkten gelte: "Das ist ein milliardenschwerer Markt. Das Geld wird künftig nicht mehr mit dem Auto, sondern mit den Daten verdient", so Lüdemann.
Der Leiter des Niedersächsischen Datenschutzzentrums an der Hochschule Osnabrück zeigte ferner auf, wie weit fortgeschritten die Technikevolution bereits ist. In der Schweiz gebe es bereits autonom fahrende Linienbusse, in den USA werden zahlreiche autonome Fahrzeugmodelle getestet und in Deutschland könne bereits auf einem Teilabschnitt der Autobahn 9 das automatisierte Fahren erprobt werden.
Lüdemann ging schließlich auch auf die ethischen Fragen ein, die mit der Technik verbunden sind: "Würde ein selbstfahrendes Auto beispielsweise einem kleinen Kind ausweichen, um das Kind zu schützen, beim Aufprall auf eine Mauer jedoch die Insassen gefährden? Oder die Insassen schützen und dafür das Kind überfahren?" Die rechtlichen wie ethischen Fragen, die mit dem autonomen Fahren aufgeworfen werden, seien längst noch nicht geklärt.
Im Audimax der Hochschule Pforzheim folgten rund 400 Zuhörer dem Vortrag Lüdemanns. Seit 1985 lädt die Hochschule Pforzheim Studierende, Professoren, Mitarbeiter und interessierte Gäste aus der Stadt und der Region zu einem anspruchsvollen Studium-Generale-Programm ein. Die Referenten sind renommierte Wissenschaftler, Unternehmer, Politiker und Künstler.
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Berichterstattung des Magazins "pf bits - Bits & Bytes aus Pforzheim"
Pressemitteilung der Hochschule Pforzheim
Von: David Knollmann