Net Future Niedersachsen
Forschung
Forschung
Net Future Niedersachsen untersucht Strategien und Maßnahmen zur Steigerung der Akzeptanz des Übertragungsnetzausbaus aus kommunikationswissenschaftlicher, juristischer und steuerungsorientierter Perspektive, auf Basis raumplanerischer und technischer Gestaltungsoptionen.
Aus rechtlicher Perspektive resultieren die überwiegenden Akzeptanzschwierigkeiten aus der asymmetrischen Verteilung von Lasten und Nutzen beim Netzausbau. Der juristische Schwerpunkt untersucht deshalb rechtliche Rahmenbedingungen, um die von den Gemeinden und deren Anwohnern getragenen Lasten mit den durch den Netzausbau entstehenden gesamtwirtschaftlichen Wohlfahrtsgewinnen auszugleichen. Eine weitere, noch weitgehend ungeklärte Frage ist, ob und in welchem Umfang der Staat sich die Akzeptanz durch finanzielle Anreize „erkaufen“ darf. Für diese juristischen Fragestellungen sind Prof. Dr. Volker Lüdemann und Frau Juliette Große Gehling, LL.M., zuständig.
Ein zentraler Erfolgsfaktor für das Gelingen großer Infrastrukturprojekte ist ein professionelles Kommunikationsmanagement, das die Bürger frühzeitig in den Planungsprozess einbezieht. Das Arbeitspaket Kommunikation untersucht daher die Informations- und Kommunikationsprozesse zwischen Bundesnetzagentur, Übertragungsnetzbetreibern, Behörden, Kommunalvertretern, Medien und Bürgern. Im Fokus steht dabei die Rolle der Kommunalvertreter als Schnittstelle zwischen Planungsseite und Bürger. Auf Basis empirischer Untersuchungen sollen Kommunikationsempfehlungen entwickelt werden. Für diesen Bereich sind Prof. Dr. Reinhold Fuhrberg, Prof. Dr. Susanne Knorre und Herr Dimitrij Umansky, M.A., verantwortlich.
Im Rahmen der Umsetzung komplexer Infrastrukturprojekte entstehen oftmals vielfältige Konflikte zwischen den beteiligten Akteuren. In diesem Kontext stellt sich aus einer übergeordneten steuerungsorientierten Perspektive die Frage, welche Formen der Interessenverhandlung und Entscheidungsfindung zur Befriedung der Spannungen bzw. zu nachhaltigen Konfliktlösungen beitragen können und damit eine effiziente Umsetzung dieser Infrastrukturprojekte fördern. Für diesen Bereich sind Prof. Dr. Dominik Halstrup und Frau Viktoria Brendler, M.A. (bis 09/2016), sowie Marlene Schriever, M.A. (ab 10/2016), verantwortlich.
Der Bereich Technik evaluiert Interaktionsmöglichkeiten verschiedener Kommunikationsplattformen und ihre Akzeptanzwirkung auf Großprojekte wie den Übertragungsnetzausbau. Daneben werden die Authentifizierung, der Datenschutz sowie die Reichweite dieser Kommunikationsplattformen untersucht. Als Resultat sollen ausgewählte heterogene Kommunikationskanäle technisch homogenisiert werden, sodass eine übergeordnete Kommunikationsmöglichkeit entsteht. Hierüber sollen Informationen durch einmalige Eingabe über mehrere Kommunikationskanäle verteilt und Ergebnisse gegebenenfalls zentral in einer Datenbank abgelegt werden. Für diesen Bereich sind Prof. Dr.-Ing. Ralf Tönjes, Prof. Dr.-Ing. Peter Vossiek sowie Herr Daniel Hölker, M.Sc. zuständig.
Der Bereich Landschaftsplanung setzt sich mit der zentralen Forschungsfrage auseinander, inwieweit mit dynamischen Modellen auf GIS-Basis Beteiligungsprozesse im Kontext des Übertragungsnetzausbaus unterstützt werden können. Teilfragen sind die maßstabsgerechte, auf die jeweilige Planungsebene bezogene, Informationsmodellierung sowie die dynamische Anpassung und Echtzeitbearbeitung von Alternativen und Auswirkungen. Verantwortlich hierfür sind Prof. Dr.-Ing. Stefan Taeger und Herr Dipl.-Ing. (FH) Lothar Ulferts.