PDM – Profilbildung durch Diversity-Management
Aktuelles
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Am 27. Oktober 2023 fand die Auftaktveranstaltung für das BMBF-Projekt "Profilbildung durch Diversity-Management" statt, zu der die Hochschule Osnabrück und die Psychologische Hochschule Berlin (PHB) herzlich einluden. Das Ziel dieser Veranstaltung war es, über das Projektvorhaben zu informieren, gemeinsam Herausforderungen im Bereich Diversity an Hochschulen zu identifizieren und den Grundstein für die Vernetzung der Akteure im Bereich Diversity-Management zu legen.
Der Einladung zum Kick-Off folgten der Beauftragte für Gleichstellung und Diversity der Akkon Hochschule, Herr Prof. Schönfeld, die Referentin für Personalentwicklung der Berliner Hochschule für Technik (BHT), Frau Leotsako, die Prorektorin Qualität, Internationales & Diversity der FOM Frau Prof. Eumann, die Kommissarische Leitung der Stabsstelle Diversity und Antidiskriminierung der Freie Universität Berlin, Frau Dr. Mak und die jeweiligen Gleichstellungsbeauftragten der IB Hochschule Frau Setzepfand und der Humanistische Hochschule Berlin Herr Dr. Patzelt.
Die Veranstaltung begann mit einer Einstimmung auf das Thema Diversity und einer Präsentation des Projektvorhabens, der Ziele und des Zeitplans. In Gruppen sammelten die Teilnehmenden Praktiken, Erfolge sowie Herausforderungen und diskutierten Ziele von Diversity Management an ihren Institutionen. Dabei bot der Rahmen auch immer wieder Raum für informellen Austausch. Es wurde deutlich, dass die Voraussetzungen und Entwicklungsstufen von Diversity Management an den jeweiligen Hochschulen zwar recht heterogen sind. Allerdings schienen Herausforderungen wie die Umsetzung von Diversity Strategien und Leitbildern in konkreten Maßnahmen und Sanktionierung bei deren nicht-Einhaltung universeller zu sein. In einer abschließenden Reflexionsrunde wurden weitere Schritte des Projekts angekündigt und die Wünsche der Hochschulvertreter:innen hinsichtlich zukünftiger Zusammenarbeit abgefragt.
Die veranstaltenden Hochschulen Osnabrück und PHB blicken auf einen gelungen Projektauftakt zurück und danken allen Anwesenden für ihre wertvollen Beiträge.
Am Freitag, den 4.10.2024 fand der zweite Workshop des Forschungsprojektes „Profilbildung durch Diversity Management“ statt, zu dem acht Vertreter:innen der Gleichstellungs- und Diversity-Arbeit und Forschung privater und öffentlicher Hochschulen zusammenkamen. Parallel zur Fachtagung „Gesellschaftlicher Zusammenhalt“ der Sektion Politische Psychologie des BDP wurden im Workshop Zwischenergebnisse des PDM-Projektes geteilt und im Kontext der Gleichstellungs- und Diversitäts-Arbeit an Hochschulen diskutiert. Der Workshop bot Raum für den Austausch über die Bedeutung von Diversität an Hochschulen, praktische Ansätze zur Förderung von Chancengleichheit sowie die Herausforderungen, die mit der Umsetzung von Diversitätsinitiativen verbunden sind.
Der Workshop wurde ergänzt durch Impulse von Prof. Frank Linde und Dr. René Krempkow, die Einblicke in ihre Forschung zu Diversitäts-Management an Hochschulen in Nordrhein-Westfalen und Diversität im Kontext des Professor:innen-Karrierepfades gaben.
Einen weiteren Höhepunkt bildete die Keynote von Prof. Dr. Rolf van Dick (Goethe-Universität Frankfurt), welcher im Rahmen der Fachtagung stattfand und für die Teilnehmenden des Workshops kostenlos war. In seinem Vortrag verdeutlichte Prof. van Dick den Nutzen und die Relevanz von Identity Leadership für Organisationen und die Politik. Er stellte das moderne Konzept der identitätsorientierten Führung dar und zeigte, wie es Führungskräften gelingt, in sozialen Gefügen wie Teams, Organisationen oder sogar Ländern eine gemeinsame Identität zu schaffen. Diese integrative Art der Führung trägt wiederum zu positiven Auswirkungen wie weniger Burnout und einem innovativeren Arbeitsumfeld bei. Die Teilnehmenden lernten die vier Facetten von identitätsorientierter Führung kennen und bekamen praxisorientierte Anwendungsmöglichkeiten für ihre eigenen Verantwortungsbereiche mit auf den Weg. Sie erfuhren außerdem wie eine identitätsorientierte Führung auf politischer Ebene zu mehr Engagement und einer stärkeren Befolgung von Regeln beiträgt. Die Ergebnisse von Prof. van Dick wurden gespannt aufgenommen und in der anschließenden Diskussion intensiv erörtert.
Zur Keynote von Eva Högl, Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestags, die aus Krankheitsgründen nicht persönlich erscheinen konnte, wurden ihre Thesen zur Bedeutung eines Gesellschaftsjahres für den gesellschaftlichen Zusammenhalt vorgestellt. Darin erklärte sie ihr Verständnis eines Gesellschaftsjahres, in dem sich jede und jeder eine Zeitlang gesellschaftlich engagiert. Dieses Engagement könnte in unterschiedlichen Bereichen, wie Umwelt, Kultur, Soziales oder auch der Bundeswehr, geleistet werden. Hierbei gäbe es zwischen freiwilligem Engagement einerseits und einem verpflichtenden Jahr andererseits viele Möglichkeiten und Modelle. Ein Gesellschaftsjahr würde Einzelnen dabei helfen, Horizonte zu erweitern, Perspektiven zu öffnen sowie Verantwortung zu stärken. Auf gesellschaftlicher Ebene kann so der Zusammenhalt gestärkt und das Miteinander hin zu einem Wir-Gefühl gefördert werden. In der anschließenden Diskussion wurden Voraussetzungen und Bedingungen für die Umsetzung eines solchen Gesellschaftsjahrs angeregt erörtert.
Die Teilnehmenden zogen ein sehr positives Fazit der Veranstaltung und hoben dabei die Einblicke in den aktuellen Forschungsstand und die Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch besonders hervor. Auch äußerten sie den Wunsch nach Folgeformaten und Dokumentationen der Ergebnisse des Forschungsprojekts.