AG therapeutisch-pädagogische Angebote in KiTa und Grundschule
Leitung Prof. Dr. rer. nat. Andreas Fischer
Gesundheit heisst aus Sicht der WHO nicht nur körperliche Integrität und Leistungsfähigkeit, sondern auch dass Menschen in den von ihnen gewünschten Lebensumwelten aktiv werden und Dinge tun können, die typischerweise auch Menschen ohne Leistungseinschränkungen tun. Diese stärkere Lebenswelt- und Tätigkeits-Orientierung hat auch Konsequenzen für die Sicht der Gesundheits- und Sozialberufe auf ihre Klienten. Die Integration von Menschen mit besonderen Bedürfnissen in spezielle Lebensbereiche und Lebensumwelten ist von besonders großer sozialpolitischer Relevanz.
Die Arbeitsgruppe (AG TheraPäd) befasst sich mit der Übertragung der oben aufgezeigten Grundlagen auf Bildungsumwelten (Kindertagesstätten und Schulen). Aufbauend auf das Modell funktioneller Gesundheit durch Betätigung, einem Instrument zur Entwicklung lebenweltbezogener und betätigungsorientierter Förderprogramme, das auch als ergotherapeutisches Praxismodell als Bezugsrahmen für die Diagnostik und Interventionsplanung bei Störungen menschlicher Betätigungen nutzbar ist, werden zurzeit Konzepte entwickelt, die zur Verbesserung der Handlungsfähigkeit von Kindern in Schulen dienen.
So wurde eine Tätigkeitsbeschreibung für den Therapeuten in Bildungsumwelten (Kindertagesstätten und Schulen) fertig gestellt, welches einen Theorierahmen und eine Handlungsanleitung sowie ein Kompetenzprofil für Anbieter pädagogisch-therapeutische Dienstleistungen in der Lebenswelt Schule bietet.
Aktuell werden verschiedene Beratungsangebote für Erzieher und Lehrer sowie Angebotsbausteine für Kinder und Gruppen von Kindern mit besonderen Bedürfnissen entwickelt, welche als Fördermaßnahmen direkt im Kindergarten und in der Grundschule angeboten werden.
In einer Vielzahl von Untersuchungen wurden die Tätigkeiten von Kindern, die dabei auftretenden Probleme sowie die Hilfebedarf von Erziehern und Lehrern untersucht. Aus diesen Untersuchungen konnten verschiedene potenzielle Förder-/Interbventionsschwerpunkte herauskristallisiert werden, in denen kindliche Probleme auftreten, welche die erfolgreiche Teilhabe und Integration in Bildungsumwelten behindern. Durch diese Probleme können gesundheitliche Risiken bzw. Risiken in der erfolgreichen Bewältigung von Aufgaben im Lebensbereich Bildung entstehen. Diese Risiken könne zu langfristiger Einschränkung der funktionalen Gesundheit, der Lebensqualität und zu beruflicher und sozialer Ausgrenzung führen.
Die wichtigsten Förderbereiche sind:
- Förderung der Grafomotorik als Grundlage des Malens und des Schreibens
- Förderung der Handlungsplanung und -organisation als Grundlage der Partizipation an Lernprozessen und des selbstgesteuerten Lernens
- Förderung sozioemotionaler Kompetenzen / der Kommunikations- und Interaktionsfähigkeiten als Grundlage erfolgreicher Teilhabe an lernenden sozialen Gruppen
- Förderung der Entwicklung gesundheitsförderlicher Verhaltensmuster (Essen, Bewegung, Freizeitgestaltung)
- Beratung von Lehrern und Erziehern zur Optimierung der Kompetenzen im Umgang mit Kindern, die Risiken bezüglich der erfolgreichen Integration in Bildugsumwelten aufweisen
- Beratung von Eltern zur Schaffung förderlicher häuslicher sozialer und physischer Lebensumwelten, die Lernprozesse unterstützen
- Beratung von Eltern zur Förderung gesundheitsförderlicher sozialer Handlungsmuster in der Familie
Informationsmaterialien
AG TheraPäd Infobroschüre
AG TheraPäd Publikationsliste
Vorträge und Hintergrundinformationen
Pädagogisch-therapeutische Angebote in Kindertagesstätten und Schulen
Vortrag auf der Fachtagung "Ergotherapie in Bildungseinrichtungen" in Berlin, Rathaus Schöneberg. Im Vortrag werden die Tätigkeitsbeschreibung dür den Ergotherapeuten im Bildungsbereich, Daten zu dem Modul Förderung der Handlungsorganisation sowie zu dem Modul Elternberatung in Schulen vorgestellt.
Ergotherapie in Kindergarten und Schule - Tätigkeitsbeschreibung, Bedarf und Ergebnisse zu dem Gruppenmodul zur Förderung der Handlungsorganisation
Hauptvortrag auf dem Jahreskongress des Deutschen Verbandes der Ergotherapeuten 05/2010
In dem Vortrag werden die neuesten Ergebnisse zum Gruppenmodul zur Förderung der Handlungskompetenz in Schulen vorgestellt.
Qualitätsmanagemet in der pädiatrischen Ergotherapie und Arbeit von Ergotherapeuten in Schulen und Kindergärten
Vortrag und Diskussionsveranstaltung auf dem Fortbildungsabend der Kinderärzte im RAum Osnabrück am 16.2.2010
Ergotherapie in Kindergarten und Schulen - Tätigkeitsbeschreibung und Ergebnisse zu den Grafomotorik-Gruppenmodulen fürKindergärten und Schulen
Vortrag auf den Ergotagen 9/2009 in Stuttgart
Das Modell funktionaler Gesundheit durch Betätigung
Ein Modell zur Konzeptionalisierung lebensweltbezogener und betätigungsorientierter Fördermaßnahmen und therapeutischer Interventionen, welches als ergotherapeutisches Praxismodell in der Ergotherapie einsetzbar ist. Das Modell wird in der AG Therapäd als Grundlage für die Programmentwicklung verwendet.
Ergotherapie mit Kindern - Selbstverständnis der Ergotherapie und Wirksamkeitsnachweise.
Vortrag auf der Versammlung der Gesellschaftsärzte der der privaten Krankenversicherer. Köln, 23. 4. 2008
Vortragsfolien s/w
Vortragsfolien farbig
Systemwechsel in der Ergotherapie mit Kindern im Bildungsbereich
(Tätigkeitsbeschreibung des Ergotherapeuten im Bildungsbereich und Finanzierung nichtmedizinischer Leistungen) Vortrag auf dem Jahreskongress des Deutschen Verbandes der Ergotherapeuten 05/2007
Vom Begriff der Betätigung zur betätigungsorientierten Therapie - am Beispiel der Ergotherapie mit Kinder und Jugendlichen
Vortrag auf dem Jahreskongress des Deutschen Verbandes der Ergotherapeuten 04/2006
Ergotherapie in Bildungsumwelten
(Hauptvortrag auf dem Jahreskongress des Deutschen Verbandes der Ergotherapeuten 05/2005). Der Vortrag beinhaltet unter anderem die Tätigkeitsbeschreibung für den pädagogischen Therapeuten / Ergotherapeuten im Bildungsbereich (Schul-Ergotherapeuten)