Digitalisierung der Gesundheitsversorgung Donnerstag, 10. Oktober 2019
Der Jurist Prof. Dr. Volker Lüdemann hat auf einer Tagung des Verbands der Krankenhausdirektoren Deutschlands (VKD) über die Digitalisierung der Gesundheitsversorgung und die Rolle von Konzernen wie Google, Apple und Amazon gesprochen.
In seinem Vortrag entwarf Lüdemann die Vision einer völlig neuen, digitalisierten Gesundheitsversorgung. Leitgedanke dabei sei, dass vielen Herausforderungen im Gesundheitssystem "datengetrieben" begegnet werden könne. "Die Biologie zu entschlüsseln und Krankheiten zu verstehen und zu verhindern, ist am Ende ein Datenproblem und deswegen lösbar", so Lüdemann. Datenbasierte Vorsorge und Früherkennung könne dazu führen, dass Menschen deutlich weniger als bisher zum Arzt und ins Krankenhaus müssen. "Der Patient beginnt idealerweise mit der Behandlung, bevor der Krankheitsfall überhaupt eintritt."
Die datengetriebene Gesundheitsversorgung sei mit einem Versprechen verbunden, das kaum größer sein könne. Die Versorgung werde günstiger, demokratischer und erreiche durch digitale Dienste schließlich auch große Teile der Erdbevölkerung, die derzeit kein funktionierendes Gesundheitswesen haben.
Schließlich stellte Lüdemann eine weitere zukünftige Entwicklung heraus: Den Eintritt der großen Digitalkonzerne im Gesundheitsbereich. "Damit wird sich unser Gesundheitssystem grundlegend verändern", so der Jurist. "Das stellt Geschäftsmodelle in Frage, die bislang als unantastbar galten, und kommt wahrscheinlich viel schneller, als wir gestern noch dachten."
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V. Lüdemann: „Warum Google, Apple & Co. Kliniken lieben und was dies für unser Gesundheitssystem bedeutet“, Votrag beim Verband der Krankenhausdirektoren Deutschlands e.V. (VKD), 19. September 2019 Bansin/Usedom.
Von: David Knollmann