Kostenträgerrechnung
Konzeption und Implementation einer Kostenträgerrechnung in einer Fach- und Reha-Klinik zur Preiskalkulation von Pflegesätzen und zur Lenkung von Klinikprozessen
Wissenschaftliche Leitung:
- Prof. Dr. rer. pol. Winfried Zapp
Wissenschaftlicher Mitarbeiter:
- Dipl.-Kfm. Oliver Torbecke
Kooperationspartner:
- Fachklinik Bad Bentheim Thermalsole- und Schwefelbad GmbH, vertreten durch den Geschäftsführer Herrn Dipl.-Kfm. Klaus Kinast
- GSG Consulting GmbH, Herne, vertreten durch den Geschäftsführer Herrn Dr. Gregor Aleff
Projektdauer:
- 01. Oktober 2000 - 31. Mai 2002
Projektfinanzierung:
- Bundesministerium für Forschung und Bildung
Ausgangslage:
Neben der Akutversorgung sind auch die Bereiche der dauerhaften und rehabilitativen Pflege von den Veränderungen im deutschen Gesundheitswesen betroffen. Die Kosten- und Erlössituation wird dazu führen, dass die Leistungen in den Mittelpunkt der Verhandlungen um die immer begrenzter zur Verfügung stehenden Mittel rücken. Um die Kosten decken zu können, müssen entsprechende Erlöse erzielt werden. Um zu entsprechenden Erlösen zu kommen, müssen in Verhandlungen leistungsgerechte Preise durchgesetzt werden. Dies kann nur über eine aussagefähige Kostenträgerrechnung gelingen, in der die Leistungen transparent gemacht und nachvollziehbar mit Kosten bewertet werden.
Forschungsinhalte:
- Die grundlegende Konzeption eines Systems zur Kostenträgerrechnung unter Hinzunahme bzw. eventueller Übertragbarkeit von Modellen aus anderen Wirtschaftssektoren und unter Berücksichtigung der Rahmenbedingungen.
- Das Erarbeiten einer tragfähigen Innerbetrieblichen Leistungsverrechnung, durch die der große Bereich der sekundären innerbetrieblichen Leistungen verursachungsgerecht den abrechnungsfähigen primären Leistungen zugeordnet werden kann, wobei hier als Unterziel möglichst die Transparenz erhalten bzw. verbessert werden soll.
- Die Bewertung der einzelnen Kostenbestandteile, wobei diese Untersuchung anhand der verschiedenen Behandlungsfälle vorgenommen werden soll. Zum einen ermöglicht dies die geforderte differenzierte Preisgestaltung bei differenzierten Krankheitsbildern, andererseits ist davon auszugehen, dass das größte Lenkungspotenzial in diesen Einrichtungen in der kontinuierlichen Reflexion bzw. der regelmäßigen Reorganisation der wiederkehrenden Behandlungsprozesse anhand neuester medizinischer Erkenntnisse liegt.
- Neben der theoretischen Fundierung steht die Anwendungsorientierung im Vordergrund. Deshalb sollen die Konzepte in Zusammenarbeit mit der Praxis erarbeitet werden und eine Implementation in der Kooperationseinrichtung (Fachklinik Bad Bentheim) stattfinden.
Forschungsziele:
Ziel des Forschungsprojektes war die Konzeption einer Kostenträgerrechnung, die in Form einer Vollkostenrechnung durchgeführt wird und deren Ergebnis Preise für die angebotenen Leistungen sind und die parallel dazu als Teilkostenrechnung im Ergebnis fundierte Informationen für Managemententscheidungen bietet.
Ergebnisse:
- Soll-Konzeption und Umsetzung der Kostenarten- und Erlösrechnung
- Soll-Konzeption und Umsetzung der Kostenstellenrechnung
- Soll-Konzeption und Umsetzung der Kostenträgerrechnung (auf Vollkostenbasis)
- Konzeption einer Innerbetrieblichen Leistungsverrechnung
- Konzeption einer Deckungsbeitragsrechnung
- Differenzierung der Kosten in die beschäftigungsvariablen und -fixen Bestandteile
- Bewertung von Klinikprozessen durch Prozessanalysen und medizinisch-pflegerische Analysen (Fremdauftrag)
- Durchführung einer Gemeinkostenwertanalyse