Somatosensorische Profile der Nacken-Armregion
Grundlage zur Schmerzanalyse musik-assoziierter Nacken-Armschmerzen
Somatosensorische Profile der Nacken-Armregion
Muskuloskelettale Erkrankungen stellen die führende Ursache von chronischen Schmerzen, körperlichen Funktionseinschränkungen und Verlust an Lebensqualität dar [2]. Nacken-Arm Schmerzen bilden eine Subgruppe mit einer Jahresprävalenz von 16,7% - 75,1%. Nach einer akuten Schmerzepisode zeigen betroffene Personen bis zu 12 Monate später entweder anhaltende (37%), wiederkehrende (23%) oder sich verschlechternde (10%) Symptome [1]. Instrumentalmusiker unterliegen aufgrund ihrer Tätigkeit einem höheren Risiko, muskuloskelettale Erkrankungen im Nacken-Armbereich zu entwickeln [4].
Nacken-Armschmerzen zeigen sich in einem heterogenen Bild mit unterschiedlichen klinischen Präsentationen und zugrundeliegenden Schmerztypen [5]. Es können sowohl nozizeptive Schmerzen auftreten, d.h. Schmerzen, bei denen die Nervenstrukturen intakt sind, aber auch neuropathische Schmerzen. Neuropathische Schmerzen sind Schmerzen infolge einer Nervenläsion [3]. Es ist wichtig, Patienten genau zu diagnostizieren, so dass eine gezielte Behandlung entsprechend der zugrundeliegenden Schmerzmechanismen durchgeführt werden kann.
Die Quantitative Sensorische Testung (QST) erlaubt die Erfassung des Funktionszustandes sensorischer Nervenfasern. Eine Dysfunktion sensorischer Nervenfasern äußert sich klinisch in einer veränderten Hautsensibilität des Patienten (verminderte oder verstärkte Sensibilität). Durch die genaue Analyse der schmerzhaften sensorischen Symptome lassen sich Rückschlüsse auf die zugrundeliegenden Schmerzmechanismen ziehen.
In dieser Studie soll eine Datenbank mit alters-, geschlechts-, und lokalisationsabhängigen QST Normwerten für den Nacken-Armbereich erstellt werden. Diese Normwerte bilden ein wichtiges Fundament für die Diagnostik und Charakterisierung von Patienten mit Nacken-Armschmerzen. Sie werden sowohl für zukünftige Forschungsprojekte als auch für die Klinik Anwendung finden.
Literaturangaben
[1] Côté P, Cassidy D, Carroll LJ, Kristman V. The annual incidence and course of neck pain in the general population: a population-based cohort study. Pain 2004;112:267-273.
[2] Fuchs J, Rabenberg M, Scheldt-Nave C. Prevalence of selected musucloskeletal conditions in Germany. Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung-Gesundheitsschutz 2013;5:1-9.
[3] Jensen TS, Baron R, Haanpää M, Kalso E, Loeser JD, Rice ASC, Treede R-D. A new definition of neuropathic pain. Pain 2011;152:2204-2205
[4] Lederman RJ. Neuromuscular and musculoskeletal problems in instrumental musicians. Muscle Nerve 2003;27:549-561.
[5] Tampin B, Briffa NK, Goucke R, Slater H. Identification of neuropathic pain in patients with neck/upper limb pain: Application of a grading system and screening tools. Pain 2013;154:2813-2822.
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