Vertiefung Pflanzentechnologie
Beruf & Karriere
Beruf & Karriere
Berufsfeld
Absolventinnen und Absolventen der Vertiefung Pflanzentechnologie erwartet ein sehr vielfältiges und spannendes Berufsfeld. Sie sind vorrangig in Forschung, Entwicklung, Beratung und Vertrieb von Unternehmen tätig, die z. B. Saatgut, in-vitro-vermehrte Jungpflanzen, Substrate, Düngemittel, Biostimulanzien, Pflanzenschutzmittel und andere Betriebsmittel für Gartenbau, Landwirtschaft und Forstwirtschaft herstellen und vermarkten.
Weitere Tätigkeitsfelder liegen in der Forschung oder im Versuchswesen staatlicher Forschungseinrichtungen, wie z. B. Bundesbehörden oder Hochschulen. Gesucht werden Fachkräfte mit dieser Qualifikation auch in der Anbauberatung, in öffentlichen Einrichtungen, wie z. B. den Landwirtschaftskammern, in Laboren für Boden- und Pflanzenanalysen sowie in weiteren Dienstleistungsunternehmen (z. B. Prüfstellen für die Bio-Zertifizierung).
Karriere
Die beruflichen Perspektiven für Studierende der Vertiefung Pflanzentechnologie sind ausgesprochen günstig. Eine große Nachfrage nach Hochschulabsolventinnen und -absolventen mit diesem Kompetenzprofil besteht insbesondere in der agrarnahen Zulieferindustrie. In diesem Wirtschaftssektor sind in Deutschland mehr als 300 Unternehmen tätig. Die Branche ist vorwiegend mittelständig geprägt, aber auch Global Player wie z. B. die Firmen BASF SE, K+S AG und KWS SAAT SE sind hier vertreten.
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Weitere Informationen
Die Pflanzenzüchtung und Saatgutproduktion steht am Anfang der agrarischen Wertschöpfungskette. In Deutschland beschäftigen sich rund 130 Unternehmen mit der Züchtung und der Vermarktung von Pflanzensorten. Davon züchten etwa 100 Unternehmen Getreide, Kartoffeln und andere landwirtschaftliche Pflanzenarten. Dazu kommen rund 30 gartenbauliche Pflanzenzüchtungsbetriebe, die z. B. an neuen Gemüsesorten und Zierpflanzen arbeiten.
Deutschlandweit sind rund 12.000 Personen in dieser Branche tätig, davon mehr als ein Viertel im Bereich der Forschung und Entwicklung. 15 Prozent des Umsatzes wenden die Unternehmen für die Entwicklung neuer Pflanzensorten mit verbesserten Eigenschaften auf. Damit zählt die Pflanzenzüchtung zu den forschungsintensivsten Industriezweigen überhaupt. Dies eröffnet gut ausgebildeten Nachwuchskräften in diesem Bereich hervorragende Karrieremöglichkeiten.
In Deutschland sind rund 50 Unternehmen in der Herstellung und Vermarktung von Pflanzenschutzmitteln und Mineraldüngern tätig. Beide Industriezweige zeichnen sich durch internationale Wettbewerbsfähigkeit sowie hohe Forschungsintensität aus und weisen daher in der Personalstruktur einen relativ hohen Akademikeranteil auf. In dieser Branche werden Hochschulabsolventinnen und -absolventen mit fundierten Kenntnissen in Phytomedizin, Pflanzenernährung und Versuchswesen gesucht, unter anderem für die Produkt- und Anwendungsentwicklung, aber auch für die Kundenberatung und den Vertrieb.
Aufgrund der wachsenden Nachfrage nach ökologisch erzeugten Lebensmitteln eröffnen sich auch im biologischen Pflanzenschutz interessante Berufsperspektiven. In diesem Bereich sind Unternehmen tätig, die z. B. Nützlinge als biologische Gegenspieler von Pflanzenschädlingen produzieren. Andere Anbieter vermarkten Mikroorganismen, Mykorrhiza-Pilze oder Biostimulantien auf Basis von Pflanzenextrakten, welche die Stresstoleranz und das Wachstum von Kulturpflanzen auf natürliche Weise fördern sollen.
Im Gartenbau werden Pflanzen nicht nur im Boden, sondern auch in Substraten angebaut, die aus pflanzlichen Materialien wie Torf, Holz- und Kokosfasern oder Komposten hergestellt werden. Substrate sind für die Anzucht von Gemüsejungpflanzen oder bei der Produktion von Zierpflanzen und Gehölzen in Töpfen unverzichtbar. Aber auch im Obstbau macht man sich diese Anbaumedien zunehmend zu Nutze, um z. B. Erdbeeren in Gewächshäusern erzeugen zu können.
In Deutschland sind rund 30 Unternehmen in der Herstellung und Vermarktung von Substraten für die Pflanzenproduktion tätig, davon ein Großteil in Niedersachsen. Deutschland ist weltweit mit Abstand der größte Produzent für diese Substrate. Eine Reihe von Unternehmen hat weitere Produktionsstandorte im Ausland und vertreibt ihre Produkte weltweit. In dieser Branche werden Hochschulabsolventinnen und -absolventen für die Produkt- und Anwendungsentwicklung sowie die Kundenberatung und den Vertrieb gesucht.
Konsumentinnen und Konsumenten stellen heute hohe Anforderungen an die Qualität pflanzlicher Erzeugnisse sowie die Umweltverträglichkeit der Produktionsprozesse. Daher steigt auch in der pflanzenbaulichen Fachberatung der Bedarf an entsprechend spezialisierten Expertinnen und Experten. Sie unterstützen mit ihrem fachlichen Know-how die Erzeugerbetriebe z. B. dabei, rückstandsvermeidende Pflanzenschutzstrategien zu etablieren oder den Eintrag von Nährstoffen in das Grund- und Oberflächengewässer zu vermindern. Diese Fachberatung wird sowohl von öffentlichen Einrichtungen wie z. B. den Landwirtschaftskammern als auch von privaten Dienstleistungsunternehmen angeboten.
Absolventinnen und Absolventen, die an der Weiterentwicklung von innovativen, nachhaltigen Anbauverfahren für Kulturpflanzen mitarbeiten möchten, finden in staatlichen Forschungseinrichtungen, gartenbaulichen und landwirtschaftlichen Versuchsanstalten sowie Hochschulen interessante Betätigungsfelder. Für diejenigen, die eine leitende Stelle als Wissenschaftlerin bzw. Wissenschaftler in der pflanzenbaulichen Forschung anstreben, bietet der Studiengang die Möglichkeit, sich über ein nachfolgendes Masterstudium und ggf. eine Promotion weiter zu qualifizieren.