Fachbereich Physiotherapie
Ergotherapie, Logopädie, Physiotherapie (B.Sc.)
In 3 Semestern Physiotherapie studieren an der Hochschule Osnabrück
Die gesellschaftliche Veränderung und damit einhergehende politische Forderungen verlangen nach einer Neuausrichtung der deutschen Physiotherapie. Im Fokus steht eine evidenzbasierte, individualisierte physiotherapeutische Versorgung.
Durch die Akademisierung des Berufs/das Studium werden essenzielle Kompetenzen wie Kommunikation, Berufsethik und Differenzialdiagnostik sowie Evaluation, Planung und Anwendung von wissenschaftsbasierten Interventionsstrategien gefördert/erlangt, um die Versorgung von Patienten zu verbessern und langfristig die Professionalisierung des Berufs zu forcieren.
Durch den Bachelorstudiengang an der Hochschule Osnabrück entwickeln Sie sich zu einer modernen Klinikerin und einem modernen Kliniker. Außerdem werden weitere Perspektiven im Bereich der Lehre und Forschung eröffnet oder auch die Fortsetzung mit einem konsekutiven oder anderen Masterstudium.
Besonderheiten
Praxisorientiert
Zentrales Merkmal des Physiotherapie-Studiengangs ist die Aneignung von Fähigkeiten zur Selbstreflektion in Bezug auf Erkenntnistransfer, dem verlernen von Altem und erlernen von neuem Wissen.
Module wie Clinical Reasoning, Evidenzbasierte Physiotherapie, Forschungsmethodik und Ethik schaffen einen Rahmen, in dem die Studierenden sich zu lebenslang Lernenden entwickeln können. Gleichzeitig werden Skills im Bereich Recherche und statistischen Verfahren erlangt, die eine Übertragung von der Wissenschaft in die evidenzbasierte Praxis ermöglichen.
Die Studierenden entwickeln ein Verständnis für die Wichtigkeit sozialer Kompetenzen wie Kommunikation und Empathie, sowie den Nutzen einer guten Beziehung zwischen Kliniker*in und Patient*in.
Fachliche Expertise
Die hohe fachliche Expertise der Lehrenden beruht sowohl auf national und international tätigen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern als auch auf erfahrenen und praxisorientierten Klinikern und Klinikerinnen.
International
Die Fachgruppe Physiotherapie der Hochschule legt großen Wert auf internationale Standards. Um Studierenden einen Einblick in die internationale Physiotherapie zu ermöglichen, gibt es verschiedene Möglichkeiten von Auslandsaufenthalten innerhalb des Studienprogramms. Weitere Informationen zur International Summer University, zum Studium im Ausland, zu Forschungsaktivitäten und internationalen Projekten finden Sie hier:
Forschungsstark
Die Hochschule Osnabrück verfügt über ein hochmodernes Bewegungslabor. Dies ermöglicht die Integration zahlreicher Messinstrumente in die Lehre und auch bei der Erstellung wissenschaftlicher Abschlussarbeiten:
Kooperierende Berufsfachschulen der Physiotherapie
Es bestehen Kooperationen mit etlichen Berufsfachschulen aus Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen. Berufsfachschülerinnen und Berufsfachschüler dieser Kooperationspartner werden bereits während ihrer Ausbildung optimal auf das Studium vorbereitet.
Kommen Sie nicht von einer kooperierenden Berufsfachschule, können Sie dennoch an der Hochschule Osnabrück studieren. Mit einer abgeschlossenen physiotherapeutischen Berufsausbildung und Hochschulzugangsberechtigung, haben Sie die Möglichkeit die Erfüllung der Eingangsvoraussetzungen für das Studium nachzuweisen.
Schule für Physiotherapie
Am Finkenhügel 1
49076 Osnabrück
Telefon: 0541 4055971
Akademie für Gesundheitsberufe
Schule für Physiotherapie
Frankenburgstraße 31
48431 Rheine
Telefon: 05971 421111
Bildungszentrum Klinikum Oldenburg
Schule für Physiotherapie
Brandenburger Str. 19
26133 Oldenburg
Telefon: 0441 4032439
EVKH Schule für Physiotherapie am Evangelischen Krankenhaus Düsseldorf
Kirchfeldstr. 40
40217 Düsseldorf
Telefon: 0211 9194970
CKQ - Staatlich anerkannte Schule für Physiotherapie
c/o Christliches Krankenhaus Quakenbrück
Danziger Straße 2
49610 Quakenbrück
Telefon: 05431 152930 oder 05431 1521967
Schule für Ergotherapie & Physiotherapie
Kollegienwall 12c
49074 Osnabrück
Telefon: 0541 7602760
BIGEST - Staatlich anerkannte Schule für Physiotherapie der St. Elisabeth-Stiftung
Günningfelder Straße 176
44793 Bochum
Telefon: 0234 578786
Bildungscampus für Gesundheits- und Sozialberufe St. Johannesstift GmbH
Schule für Physiotherapie
Arminiuspark 7
33175 Bad Lippspringe
Telefon: 05252 954570
Team
Aktuelles
„Physiotherapie international“ – 20. IFK-Wissenschaftstag an der Hochschule Osnabrück
20 Jahre Ergotherapie, Logopädie, Physiotherapie: Prof. Dr. Christoff Zalpour spricht über Erfolge und Ziele der Physiotherapie
„Hochschule Osnabrück: Mit dem Bologna-Prozess vor etwa 20 Jahren wurde mit der Akademisierung verschiedener Gesundheitsfachberufe, darunter auch Physiotherapie, begonnen. Wie blicken Sie nach 20 Jahren auf diesen Prozess?
Christoff Zalpour: Einerseits bin ich stolz, denn wir haben gemeinsam viel erreicht. Andererseits bin ich wehmütig, denn auch im Vergleich mit vielen anderen Ländern erfolgte die politische Unterstützung der Akademisierung der Physiotherapie nur halbherzig.
An der Hochschule Osnabrück kommen wir auf insgesamt acht Studiengänge für Physiotherapeut*innen, das ist doch sehr beachtlich
Die „Physio-Familie“ an der Hochschule Osnabrück kann sich sehen lassen: Sechs Professorinnen und Professoren, zum Teil mit Wurzeln in Australien, den Niederlanden, Kanada und Chile. Zwei Lehrkräfte für besondere Aufgaben, fünf wissenschaftliche Mitarbeitende, sehr viele wissenschaftliche Hilfskräfte und mittlerweile Hunderte von Studierenden, prägten und prägen unser akademisches Angebot aus vier Bachelor- und vier Masterstudiengängen. Zusammen mit der Universität Osnabrück ermöglichen wir in unserem Kooperationsprojekt „Gesundheitscampus“ die Promotion für Physiotherapeut*innen und teilen uns das Erstprüfrecht.
Vom Bachelor bis zur Promotion – damit öffnet die Hochschule den Studierenden auch den Weg in die Wissenschaft. Auf welche Forschungstätigkeit schauen Sie nach 20 Jahren zurück?
In der Forschung konnten wir Dank der innerhochschulischen Förderung mit dem Binnenforschungsschwerpunkt „MusikPhysioAnalysis“, in Zusammenarbeit mit dem Institut für Musik und der Informatik der Fakultät I&I viele wissenschaftliche Ergebnisse über den Zusammenhang neuromuskuloskelettaler Anforderungen und dem Instrumentalspiel mittels hochspezieller Bewegungsanalyse erzielen. Neben vielen international sehr beachteten Publikationen, die daraus entstanden sind, konnten wir anschließend einige weitere Drittmittelprojekte über insgesamt mehrere Millionen Euro kompetitiv einwerben und damit auch unsere Laborinfrastruktur, die nun unter dem Namen „physiolabs“ bekannt ist, erheblich aufstocken.
Eingeworben wurden und werden auch Fördermittel für innovative Lehrprojekte in der Physiotherapie. Woran arbeiten Sie hier?
Der Deutsche akademische Austauschdienst (DAAD) hat über viele Jahre den Aufbau des Bachelor-Studiengangs International Physiotherapy unterstützt und begleitet ein aktuelles Projekt in Kooperation mit der medizinischen Fakultät Galixto Garcia der Universität von Havanna in Kuba. Es geht um den Aufbau der Manuellen Therapie in der Karibik. Mit der Medizinischen Fakultät der Carl-von-Ossietzky-Universität in Oldenburg arbeiten wir in der interdisziplinären Ausbildung von Medizin- und Physiotherapiestudierenden zusammen. Hier unterstützte uns anfänglich die Robert-Bosch-Stiftung.
Welche Ziele für die Physiotherapie an der Hochschule Osnabrück verfolgen Sie?
Osnabrück ist in Deutschland einer der wichtigsten Hochschulstandorte der Physiotherapie. Unsere Studierenden gewinnen seit vielen Jahren regelmäßig Wissenschaftspreise, zum Beispiel beim Bundesverband selbstständiger Physiotherapeuten (IFK), beim Physio Deutschland (ZVK) oder den Antje-Hüter-Becker-Preis. Jetzt gerade haben drei Osnabrücker Absolventen jeweils den ersten Platz beim Wissenschaftspreis des IFK erhalten, in den Kategorien beste experimentelle- und beste Literaturarbeit, sowie beste Masterarbeit. Wir arbeiten für den Ausbau der wissenschaftlichen Exzellenz unserer Forschung an weiteren Schwerpunktbildungen, neben dem wichtigen Themenfeld der Physiotherapie für performing artists. Wir möchten die Zahl physiotherapeutischer Promotionen deutlich erhöhen und den Transfer unserer Ergebnisse in die Branche forcieren.
Bei allem Erfolg, ein Physiotherapie-Studium ist in Deutschland nach wie vor nicht die Regel. Etwa 10 Prozent der Ausbildungsjahrgänge 2017 und 2018 haben einen Bachelor erworben. Dabei gibt es gute Gründe für eine fundierte wissenschaftliche Ausbildung. Inwiefern profitieren Patient*innen von einem akademischen Background ihrer Physiotherapeut*innen?
Unsere Osnabrücker Ausrichtung ist praxisnah und forschungsorientiert, das heißt, der akademische Kompetenzerwerb richtet sich immer danach, letztendlich die Versorgungsqualität unserer Patient*innen zu verbessern. Mit dem Institut für angewandte Physiotherapie und Osteopathie (INAPO) richten wir uns bereit seit 2007 intensiv an Patient*innen, die evidenzbasierte, erstklassige Physiotherapie benötigen. Wie in vielen anderen Ländern der Welt gilt auch für Deutschland: Demographischer Wandel und Fachkräftemangel erfordern eine deutlich effizientere Zusammenarbeit der beteiligten Akteure im Gesundheitswesen und ein professionell arbeitendes Gesundheitssystem setzt sehr gut ausgebildete Expert*innen voraus, die ihr Handeln an der international verfügbaren Evidenz ausrichten, um ein hohes Maß sicherer und effektiver Diagnostik, Therapie und Prävention zu ermöglichen. Dies ist nur mit einer vollständigen Akademisierung zu erreichen.
Osnabrück gehört mit dem Studiengang Ergotherapie, Logopädie, Physiotherapie (ELP) zu den Pionieren bei der Akademisierung der Gesundheitsfachberufe. Was zeichnet das Studium der Physiotherapie an der Hochschule Osnabrück aus?
Die solide klinische Ausbildung und die an den Regeln guter wissenschaftlicher Praxis orientierte Ausrichtung steht bei uns im Vordergrund. Die Unterschiede unserer vier Bachelorstudiengänge besteht darin, dass sie in Vollzeit oder berufsbegleitend studiert werden, sowie darin, ob eine absolvierte 3-jährige Berufsfachschulausbildung und zum Teil erhebliche Berufserfahrung angerechnet werden oder ob ein zusätzliches Jahr an unseren Partnerhochschulen absolviert wird.
Links und weiterführende Informationen:
Webseite von Prof. Dr. Christoff Zalpour
Partnerhochschulen:
Curtin University / Perth Australien, University College / Dublin, Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften / Schweiz, Medizinische Fakultät der Uni Havanna / Kuba
Bündnis „Therapieberufe an die Hochschulen“ setzt sich für eine vollständige hochschulische Ausbildung ein
Ende März startete eine vom Bündnis „Therapieberufe an die Hochschulen“ initiierte, bundesweite Öffentlichkeitskampagne zur vollständigen Akademisierung aller Ergotherapeut*innen, Logopäd*innen und Physiotherapeut*innen. Ende Juni soll dem Gesundheitsminister eine Petition mit dieser Forderung übergeben werden.
Das Ziel der Kampagne
Das Bündnis setzt sich für eine primärqualifizierende hochschulische Ausbildung als Regelausbildung ein, weil diese die Therapieberufe Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie zukunftsfest macht. Die hochschulische Ausbildung erweitert die Fähigkeiten der Berufsangehörigen, macht die Berufe attraktiver und hebt die therapeutische Versorgung insgesamt auf eine neue Stufe. So wie es in Europa längst Standard ist. In Deutschland laufen seit Jahren Modellprojekte zur Akademisierung, mit Erfolg – doch die Politik zögerte den nächsten Schritt hinaus. Ziel der Kampagne ist es, die für die weitere Entwicklung der Therapieberufe zentrale politische Entscheidung für eine vollständige hochschulische Ausbildung in der anstehenden Berufsgesetzreform zu erreichen.
Über das Bündnis
Im Bündnis „Therapieberufe an die Hochschulen“ haben sich die mitgliederstärksten Berufs- und Ausbildungsverbände der Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie zusammengeschlossen. Gemeinsam repräsentieren sie über 130.000 Ausübende und Auszubildende der Gesundheitsfachberufe Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie.
Unterstützungsmöglichkeiten
Die Fachgruppe Therapieberufe der Hochschule Osnabrück unterstützt das Bündnis und bittet um Ihre Mithilfe. Möglichkeiten gibt es viele:
- Unterschreiben Sie die Online-Petition zur Ausbildungsreform der Therapieberufe.
- Werden Sie zum Gesicht der Kampagne, erstellen Sie ein Plakat und teilen Sie es in den sozialen Netzwerken.
- Informieren Sie sich auf der Homepage, dem Facebook- oder Twitter-Account des Bündnis Therapieberufe an die Hochschulen über die Inhalte der Kampagne.