Ergotherapie, Physiotherapie (B.Sc.), dual
Bachelor of Science
Zwei in einem: Starte deine Ergotherapie- oder Physiotherapie-Karriere mit Ausbildung und Bachelor
Du möchtest Menschen unterstützen und mit ihnen ihre Gesundheit und Lebensqualität verbessern?
In unserem dualen Bachelorstudiengang für Ergotherapie, Physiotherapie erlangst du in nur 8 Semestern deinen Bachelor of Science sowie deine berufsfachschulische Ausbildung im Bereich Ergotherapie oder Physiotherapie. In enger Zusammenarbeit mit unseren Partner-Berufsfachschulen ETOS – Ergotherapieschule Osnabrück e.V. und der Prof.-Grewe-Schule, Schule für Physiotherapie erlernst du deine therapeutischen Kenntnisse nicht nur theoretisch, sondern wendest diese unmittelbar in der Praxis an. Dabei setzen wir auf Projekte, die gesellschaftlich relevant sind und in denen du Schwerpunkte nach deinen Interessen wählen kannst.
Durch den Einbezug von wissenschaftlichen Erkenntnissen in den therapeutischen Alltag verbessern wir die Patient*innenversorgung und gestalten somit entscheidend die gesellschaftliche Gesundheitsförderung von morgen mit!
Nutze die Gelegenheit, von Anfang an wissenschaftlich therapeutisch zu arbeiten und starte in eine Zukunft mit Doppelabschluss!
Hochschulinformationstag (HIT) am 21. November
Informationsveranstaltungen zu allen Bachelorstudiengängen, Schnuppervorlesungen und großer Infomarkt am Caprivi-Campus
Unser Angebot zum HIT am 21. November
Studiengang auf einen Blick
- Abschluss
Bachelor of Science (B.Sc.)
- Studienform
Erststudium, dual
- Studienbeginn
Wintersemester
- Regelstudienzeit
8 Semester
- Zulassungsbeschränkung
Ja
- Standort
Osnabrück – Caprivi-Campus / ETOS-Ergotherapieschule e.V. / Prof.-Grewe-Schule für Physiotherapie
Berufsperspektiven
Das Studium qualifiziert dich für eine ergotherapeutische oder physiotherapeutische Arbeit. Du bist in der Lage, komplexe therapeutische Prozesse auf der Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse zu steuern. Dies beinhaltet Kommunikations-, Kooperations- und Koordinationsaufgaben in folgenden Aufgabenfeldern:
- Therapeutische Dienstleistung im Bereich Rehabilitation, Gesundheitsförderung und Prävention
- Forschung und Entwicklung der therapeutischen Praxis
- Management und interprofessionelles Arbeiten
Der Studiengang ist darauf ausgerichtet, die Studierenden auf aktuelle Anforderungen in den Therapieberufen vorzubereiten, ihnen die Weiterentwicklung der therapeutischen Praxis zu vermitteln und neue Arbeitsfelder zu erschließen.
Claudia Pries B.Sc. Ergotherapie
Abschlussjahr: 2016
Abschlussarbeit: Entwicklung eines Eigentrainingprogramms für die Spiegeltherapie und Implementierung in die Klinikroutine eines Rehabilitationszentrums
Berufliche Tätigkeit: Ergotherapeutin in einem Rehabilitationszentrum, Fachrichtung Neurologie
Preise: Stipendiatin des Deutschlandstipendiums 2013, 2014, 2015
Internationale Erfahrungen: Leonardo da Vinci Mobilitätserfahrung, Bulgarien 2012: Vierwöchiges Praktikum, Fachrichtung Pädiatrie
ERASMUS Mobilitätserfahrung, Spanien 2014: Dreizehnwöchiges Praktikum, Fachrichtung Neurologie und Pädiatrie
Stellungnahme zum Studium:Ein herausforderndes Studium, welches die Möglichkeit der Erweiterung wissenschaftlicher Kompetenzen bietet.
Sabrina Friehe B.Sc. Physiotherapie
Abschlussjahr: 2016
Abschlussarbeit: Hat eine kurzfristige Veränderung der dentalen Okklusion einen Einfluss auf das
Körpergleichgewicht? Eine Cross- Over Studie
Berufliche Tätigkeit: Physiotherapeutische Behandlung von Patienten in einem Therapiecentrum mit muskuloskelettalem Schwerpunkt und Anstreben des Weiterbildungsstudiengangs Master Manuelle Therapie an der Hochschule Osnabrück zur Weiterqualifizierung der manuellen und wissenschaftlichen Fähig- und Fertigkeiten.
Stellungnahme zum Studium: Durch das Studium wurden theoretische und praktische Elemente der Physiotherapie mit der Wissenschaft verknüpft. Als Studierender erlernt man wissenschaftliche Studien zu suchen, zu interpretieren und zu bewerten. Dies beinhaltet sowohl Recherchekurse, ein Englischmodul sowie statistische Grundlagen und vieles mehr.
Femke Carstensen B.Sc. Ergotherapie
Abschlussjahr: 2016
Abschlussarbeit: Psychosoziale Belastungen in der Lebensphase Studium Studierender der Hochschule Osnabrück. Eine quantitative Erhebung.
Berufliche Tätigkeit: Arbeit als Ergotherapeutin in einer ergotherapeutischen Praxis mit dem Schwerpunkt Pädiatrie und es wird ein Masterabschluss angestrebt.
Preis: Beteiligung an der Erstellung eines Posters im Rahmen einer Hochschulveranstaltung, welches auf dem Ergotherapie-Kongress in Bielefeld einen Preis gewann.
Stellungnahme zum Studium: Ergotherapie, Physiotherapie (dual): Ein wichtiger Schritt für die Etablierung der Ergotherapie als wissenschaftlich fundiertes Berufsbild ist die Akademisierung der Ausbildung. Das duale Studium Ergotherapie bildet damit eine gute Schnittstelle zwischen dem Wissenschafts- und Gesundheitssystem. Die Wissenschaft wurde von Beginn an in unsere Praxis integriert und führte zu einer alltäglichen Auseinandersetzung mit Clinical Reasoning, dem Schlussfolgern und Begründen des (therapeutischen) Prozesses. Nicht zu unterschätzen ist auch der persönliche Gewinn durch das Studium, in Form einer gezielten Stärkung unserer personalen und methodischen Kompetenzen.
Natalie Schirmbeck B.Sc. Physiotherapie
Abschlussjahr: 2016
Bachelorarbeit: Hat eine kurzfristige Veränderung der dentalen Okklusion einen Einfluss auf das Körpergleichgewicht? Eine Cross- Over Studie
Berufliche Tätigkeiten: Während des Bachelorstudiums Nebentätigkeit im INMOVE (Fitnessstudio der HS Osnabrück); derzeit physiotherapeutische Tätigkeit in einer Praxis im Landkreis Osnabrück. Eine berufliche und fachliche Weiterentwicklung und Spezialisierung soll im Rahmen des Masterstudiums „Manuelle Therapie“ an der HS Osnabrück erfolgen.
Persönliche Stellungnahme: Das duale System bietet den Vorteil, dass die Ausbildung an wissenschaftlichen Erkenntnissen orientiert ist. Die erlernten Ausbildungsinhalte können durch Kenntnisse der systematischen medizinischen Recherche überprüft werden. Dies ermöglicht eine reflektierte und kritische Sichtweise sowohl beim Behandeln von Patienten, als auch bei der Findung und Formulierung einer physiotherapeutischen Diagnose. Insgesamt ist das Studium sehr lernintensiv und von stressigen Prüfungsphasen durch die Doppelbelastung der Ausbildung und des Studiums geprägt. Dennoch hat es mir sehr viel Spaß gemacht, die im Studium erlernten Fähigkeiten in die physiotherapeutische praktische Arbeit zu integrieren.
Aktuelles
Seit 2012 besteht der Studiengang EP-dual in Kooperation mit den Berufsfachschulen ETOS und Prof. Greve Schule an der Hochschule. Anlass, sich den Entwicklungen rund um die Akademisierung der Therapieberufe zuzuwenden. Unter dem Motto „Zukunft der Therapieberufe – Akademisiert, Interprofessionell, Praxisnah” fand am 2. Juni 2023 die Fachtagung zu 11 Jahren dualer Bachelorstudiengang Ergotherapie Physiotherapie statt.
Hier gaben die Beiträge der Referent*innen Einblick in drei Themenblöcke. Zum Thema Akademisierung wurden im Sinne eines Rück- und Ausblicks vergangene und aktuelle Bemühungen der Vollakademisierung im Kontext der Physio- und Ergotherapie als Spotligth aufgezeigt und Chancen als auch Barrieren gerade vor den aktuellen gesundheits- und bildungspolitischen Entwicklungen hinsichtlich der Gesetzesnovellierung der Physiotherapie thematisiert. Hier mache sich „Missmut hinsichtlich einer weiteren Hängepartie in Bezug auf eine zukunftsorientierte Reform der Therapieberufe zur Sicherstellung qualitativ hochwertiger Therapie in einer zukunftsorientierten Gesundheitsversorgung breit“, so Jutta Berding in ihrem Vortrag, die in diesem Zusammenhang auf die laufende Kampagne des Bündnis Therapieberufe an die Hochschulen verweist. Prof. Dr. Kerstin Lüdtke veranschaulicht beispielhaft Best Practice Möglichkeiten der Zusammenarbeit in einer hochschulischen Praxiskooperation und stellt den Mehrwert der Zusammenarbeit für Studierende als auch Praxiseinrichtungen beispielsweise durch Evidenzrecherche und Studienvorstellungen zu praxisrelevanten Fragestellungen und -phänomen durch Studierende auf.
Eine zukunftsgerichtete Ausbildung der Therapieberufe adressiert interprofessionelle Kompetenzen für eine kooperative und interdisziplinäre Praxis in der Gesundheitsversorgung. Diesen Themenfokus nimmt der Beitrag „Interprofessionell lehren und lernen in Theorie und Praxis“ von Katrin Kunze auf, in dem sie grundsätzlich in interprofessionelle Lehr-Lern-Konzepte vorstellt und ausgewählten Ergebnissen ihrer Promotion referiert. Interprofessionelle Zusammenarbeit konkret und praxisnah präsentiert Dr. Michael Richter. Er ermöglicht mit seinem Vortrag einen Blick hinter die Kulissen der interdisziplinären multimodalen Schmerztherapie und verdeutlicht beispielhaft disziplinäre Behandlungsansätze und das zielführende Zusammenwirken dieser Inhalte. „Patienten mit chronischen Schmerzen benötigen die Aufmerksamkeit eines interdisziplinären Teams, in dem jede Berufsgruppe eine spezifische Expertenrolle einnimmt,“ so Michael Richter in seinen Ausführungen und betont hierbei die Notwendigkeit einer einheitlichen Kommunikation und Behandlungsstrategie im Behandlungsprozess.
Zentral und wesentlich für eine berufsqualifizierende Ausbildung im Studium ist die Praxisnähe. Indem sich Inhalte an der Praxis orientierend und mit praktischem Bezug vermittelt werden, werden Relevanz und Transfermöglichkeiten hinsichtlich ergotherapeutischer bzw. physiotherapeutischer Handlungsfelder im Sinne eines Brückenschlags zwischen Theorie und Praxis verdeutlicht. Zwei Beiträge ehemaligen Studierenden des dualen Studiengangs geben Einblick in deren berufliche Weiterqualifizierung und wie sie Aspekte der Praxisnähe des Studiums in ihrer Arbeit nutzen. „Heißt studieren: „Weg von der Praxis?“ – ausgehend von dieser Frage zeigen die Ergotherapeutin Anna Schüttler und der Physiotherapeut Ferdinand Hardinghaus auf, wie sie an ihrem Studium anknüpfend die Berufspraxis mit Fokus auf Management und Qualität als auch Evidenz aufgenommen haben und sich im Rahmen eines Masterstudiengangs weiterqualifiziert haben.
In einem an die Impulsvorträge anschließenden Worldcafé tauschten sich die an die 90 Teilnehmenden rege aus. Insbesondere die unterschiedlichen Perspektiven von Therapierenden aus Kooperationseinrichtungen, Alumni sowie Studierende und Lehrende auf die Themenblöcke bereicherte die Diskussion zu Eindrücken, Anregungen als auch Anmerkungen und Erwartungen für die weitere Zusammenarbeit im dualen Studienprogramm an.
Physiotherapie-Studierende der Hochschule Osnabrück und der Züricher Hochschule für angewandte Wissenschaften (ZHAW in Winterthur, Schweiz) kamen erstmalig im Rahmen einer internationalen Blockwoche zusammen. Ziel war es, im interkulturellen Setting zu praxisnahen Fragestellungen aus der Physiotherapie Ideen und Lösungen zu entwickeln. Dabei stand für sieben deutsche und 13 Schweizer Studierende eine gesamte Woche lang die gemeinsame Arbeit im Bewegungslabor der ZHAW im Mittelpunkt.
Die Studierenden haben sich mit der instrumentierten Bewegungsanalyse und deren Anwendung im klinischen Setting beschäftigt und Erfahrungen im wissenschaftlich-klinischen Transfer gesammelt. In kleinen Forschungsgruppen wurden mit selbstständig entwickelten Studiendesigns für Pilotstudien alltagstypische Problemstellungen wissenschaftlich untersucht und analysiert und in Bezug auf die klinische Relevanz diskutiert. „Die länderübergreifende Zusammenarbeit während der Blockwoche ermöglicht den Studierenden einen Blick über den Tellerrand der deutschen Physiotherapie hinaus und fördert die Entwicklung, bzw. die Erweiterung der eigenen internationalen Perspektive bezüglich der Physiotherapie, aber auch hinsichtlich kultureller Unterschiede im Allgemeinen“, erklärte Blockwochenorganisator Prof. Dr. Dirk Möller, Professor für Clinical Reasoning und angewandte Bewegungsanalyse in der Physiotherapie der Hochschule Osnabrück. Gemeinsam mit den Kolleginnen Dr. Eveline Graf und Dr. Bettina Sommer von der ZHAW führte er die Blockwoche durch. Auch im nächsten Jahr soll eine Internationale Blockwoche zwischen Deutschland und der Schweiz stattfinden, dieses Mal im PhysioLab in Osnabrück.
Das Bündnis „Therapieberufe an die Hochschulen” übergab am 8. September 2022 die Petition „Therapieberufe reformieren – für die Lebensqualität von morgen!“ an das Bundesministerium für Gesundheit. Die Forderung von mehr als 13.675 Unterstützer*innen: Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie soll künftig nur an Hochschulen gelehrt werden. Das sichert die Versorgung und beendet verwirrende Doppelstrukturen. „Wir freuen uns, dass Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach unsere Berufe in dieser Legislatur zukunftsfest machen will. Dass wir nun die Gelegenheit hatten, unsere Einschätzungen dazu persönlich im Ministerium zu erläutern, ist ein wichtiger Schritt hin zu einer echten Reform”, sagt Bernhard Borgetto, Sprecher des Bündnisses und Professor an der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst in Hildesheim nach dem fast zweistündigen Termin im Ministerium.
Bei der Petitionsübergabe und dem anschließenden Fachgespräch mit dabei war auch das Held*innen-Team der Kampagne. Gaby Kirsch (Ergotherapeutin), Veronika Meiwald (Logopädin) und Alexander Stirner (Physiotherapeut) sind die Initiator*innen der Petition: „Wir erleben in unserer beruflichen Praxis täglich, welchen Anforderungen unsere Berufsgruppen gegenüberstehen. Daher freuen wir uns umso mehr, dass wir jetzt einen weiteren Schritt in Richtung unseres gemeinsamen Ziels gehen konnten – der akademischen Ausbildung der Therapieberufe Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie“, betonten die drei nach der Übergabe im Bundesministerium für Gesundheit. „Wir waren heute hier stellvertretend für mehr als 13.675 Unterstützer*innen.“
Im Gespräch mit dem im BMG zuständigen Unterabteilungsleiter, Markus Algermissen, konnte das Bündnis aufzeigen, dass in den Berufsfeldern auch nach einer Reform die Durchlässigkeit für alle Ausbildungsabschlüsse gesichert wäre. Die Therapieberufe werden attraktiver und ein Umsetzungszeitraum von zehn bis 15 Jahren schützt vor Versorgungslücken und Qualitätsverlusten. Für das Ministerium nahmen außerdem Bettina Redert, Referatsleiterin Ausbildung und Berufszugang zu den Heilberufen II, EU und Internationale Angelegenheiten, und ihre Mitarbeiterin Beate Jacobi an dem Fachgespräch teil. „Wichtig ist uns, dass wir künftig keine Doppelstrukturen haben und das Qualifikationsniveau zukunftsfest ist. Wer eine Ergotherapeutin, einen Logopäden oder eine Physiotherapeutin vor sich hat, möchte wissen, was das bedeutet. Für alle Patient*innen und Praxen muss deshalb klar sein, dass die Therapieberufe eine einheitlich geregelte hochschulische Ausbildung auf hohem, zukunftsfestem und innovationsorientiertem Niveau haben”, so Borgetto.
Unter dem Motto #zusammenTun geht die Kampagne weiter und auch die Möglichkeit, diese mit einer Unterschrift und einem Plakat weiter aktiv zu unterstützen. „Wir werden weiter den persönlichen Austausch mit dem Ministerium und den Fachpolitiker*innen suchen. Unser Ziel: Wir wollen diese wichtige Reform für die Therapieberufe voranbringen und damit die Patient*innenversorgung zukunftsfest machen.
Vor 20 Jahren entschied sich die Hochschule Osnabrück im Zuge des Bologna-Prozesses, die Akademisierung der Therapieberufe zu unterstützen und mit innovativen Studienangeboten neue Wege zu beschreiten. Zunächst konnten Ergotherapeut*innen ein Hochschulzertifikat erwerben, dann folgte der Bachelor-Studiengang Ergotherapie, Physiotherapie, der 2009 um die Logopädie erweitert wurde. Seitdem studieren Ergotherapeut*innen, Logopäd*innen und Physiotherapeut*innen zusammen im Studiengang ELP.
20 Jahre später ist die Zahl der Berufstätigen, die über eine hochschulische Ausbildung verfügen, weiter entwicklungsfähig. In allen drei Berufsfeldern fehlen wissenschaftlich qualifizierte Fachkräfte. Für die Lehrenden der Hochschule Osnabrück ist deshalb der nächste entscheidende Schritt, dass die hochschulische Ausbildung in der anstehenden Reform des Berufsgesetzes verankert wird. Nur so könnten die Disziplinen umfassend an internationale Ausbildungsstandards anschließen und den Patient*innen eine bestmögliche Versorgung bieten. Welche Chancen die vollständige Akademisierung birgt, was den Studiengang ELP auszeichnet und zu welchen Themen an der Hochschule geforscht wird, lesen Sie im Interview mit:
Im Sommersemester 2019 konnten sechs unserer Physiotherapie-Studierenden der Studiengänge Ergotherapie, Physiotherapie (dual) und Ergotherapie, Logopädie, Physiotherapie ihr Wissenschaftliches Praxisprojekt im Sir Charles Gairdner Hospital, Perth, Australien absolvieren. Betreut wurden sie von unserer Professorin Brigitte Tampin, die neben ihrer Tätigkeit an der Hochschule dort als Advanced Scope Physiotherapist tätig ist.
„Ärzte und Physiotherapeuten kommunizieren auf Augenhöhe“
Erfahrungsbericht des Studenten Huu über das wissenschaftliche Praxisprojekt im Sir Charles Gairdner Hospital in Perth, Australien
(Perth, September 2019) Als die Themen für die Bachelorarbeiten im Mai 2018 veröffentlicht wurden, wurde bekannt, dass Prof. Dr. Brigitte Tampin Projekte in Perth, Australien, anbot. Voller Vorfreude trug ich mich für die Projekte ein und hoffte auf eine Zusage.
Mein Wunsch, an einem dieser Projekte teilzunehmen, kommt daher, dass Australien einer der Vorreiter in der physiotherapeutischen Behandlung mit dem Zusatz des „Direct Access“ und der evidenzbasierten Therapie ist. Dieses therapeutische Gesamtkonzept wollte ich in all seinen Facetten kennenlernen und verinnerlichen, um Ideen, Gedanken und Motivation für meinen weiteren Werdegang als Physiotherapeut zu sammeln.
Nach Bekanntgabe der Themen wurden neben mir fünf weitere Studierende für das wissenschaftliche Praxisprojekt in Australien ausgewählt. Die strukturelle Vorbereitung auf das Auslandssemester begann im Sommersemester 2018.
Den Aufenthalt finanzierte ich mit Ersparnissen aus Nebentätigkeiten sowie einer erfolgreichen Bewerbung für das „PROMOS Stipendium“. Gemeinsam mit den anderen teilnehmenden Studierenden bemühte ich mich um eine Unterkunft vor Ort, die mittels einer Recherche im Internet und in Abstimmung mit der verantwortlichen Professorin schnell angemietet werden konnte.
Für die Zeit in Australien beantrage ich das „Working Holiday Visum“ problemlos online, die Kosten dafür betrugen etwa 450 AUD. Dieses Visum ist ein Jahr lang gültig. Für Australien gelten keine besonderen Impfempfehlungen oder -vorschriften. Dennoch werden Impfungen gegen Tetanus, Diphtherie, Pertussis inoffiziell nahegelegt. Aufgrund der Projektarbeit in der Klinik mussten die Impfungen gegen Hepatitis B, Mumps, Masern, Röteln, Varizellen, Diphtherie, Tetanus und Pertussis vor Ort gemacht werden und waren somit abgedeckt.
Das Thema meiner Bachelorarbeit war, die Validität des DN4-Fragebogens in englischer Sprache zu überprüfen. Der DN4-Fragebogen ist ein „Screeningtool“ zur Feststellung neuropathischer Schmerzen. Die Datenerhebung fand jeweils montags bis donnerstags von 8 bis 16 Uhr im Sir Charles Gairdner Hospital statt.
Prof. Dr. Brigitte Tampin stellte einen Kontakt zur physiotherapeutischen Abteilung der Curtin University her, wodurch wir spontan Gelegenheit hatten, Vorlesungen und ein „Anatomy Lab“ zu besuchen. In diesem Anatomy Lab wurde anhand echter menschlicher Präparate gelehrt.
Die verbleibende Freizeit nutze ich zusammen mit anderen Projektteilnehmenden, um Perth und Umgebung zu erkunden. An den Wochenenden fanden häufig Straßenfeste zu unterschiedlichen Themen statt. So ließen sich Land und Leute unverfälscht kennenlernen.
Der Aufenthalt in Perth hat mich nachhaltig geprägt. Ich bin dankbar, mit Menschen aus einem anderen Kulturkreis in Kontakt gekommen zu sein und ihren Alltag kennengelernt zu haben. Fachlich hat mich beeindruckt, dass die Kommunikation zwischen Ärzten und Physiotherapeuten deutlich mehr auf Augenhöhe und damit effizienter erfolgte, als dies nach meinen bisherigen Erfahrungen in Deutschland der Fall ist.
Ebenfalls positiv beeindruckte mich, dass Angestellte des Hospitals uns auf ungezwungene, großzügige und familiäre Art ihre Heimat zeigten. Es entwickelte sich ein starkes Zugehörigkeitsgefühl, das ich für nicht selbstverständlich halte, wenn man sich in einer neuen Umgebung bewegt.
Ich wünsche jedem ebenfalls an einem Projekt wie diesem teilnehmen zu können. Das wissenschaftliche Praxisprojekt in Australien war sowohl eine fachliche als auch eine persönliche Bereicherung für mich, für die ich immer dankbar sein werde.
Huu
Ergotherapie, Logopädie, Physiotherapie B.Sc.
Sie machen eine Ergotherapieausbildung, Logopädieausbildung oder Physiotherapieausbildung und möchten im Anschluss aufbauend studieren?
oder
Sie haben bereits eine abgeschlossene Ausbildung im Bereich Ergotherapie, Logopädie oder Physiotherapie und möchten studieren um Ihr Wissen zu vertiefen und Ihre Kompetenzen zu erweitern?
Diese Möglichkeit bietet der Studiengang Ergotherapie, Logopädie, Physiotherapie B.Sc.
International Physiotherapy B.Sc.
Sie machen oder haben eine Ausbildung zum Physiotherapeuten oder zur Physiotherapeutin und möchten in einem Programm mit verpflichtend integriertem Auslandsaufenhalt studieren?
Diese Möglichkeit bietet der Studiengang International Physiotherapy B.Sc.
Physiotherapie B.Sc.
Sie haben bereits eine physiotherapeutische Ausbildung absolviert und möchten innerhalb eines berufsbegleitenden Programms studieren?
Diese Möglichkeit bietet der Studiengang Physiotherapie (berufsbegleitend) B.Sc.
Weitere Informationen
Im Studium Ergotherapie, Physiotherapie ist folgender Einstufungstest verpflichtend:
- Englisch
Alle wichtigen Informationen für Erstsemester und zu den Einstufungstests finden Sie im Erstsemesterportal.
Fragen zu den Einstufungstests?
Ihre Fragen rund um das Thema Einstufungstests beantworten wir gerne unter der Telefonnummer 0541 969-3900 oder der E-Mail-Adresse einstufungstest-wiso@hs-osnabrueck.de.
Innerhalb des Studienprogramms werden Abschlussarbeiten in unterschiedlichen Themenfeldern verfasst. Die Studien werden entweder in Einzelarbeit oder teilweise auch in Gruppenarbeiten durchgeführt. Nachfolgend finden Sie Beispiele der Themenstellungen. Die Abkürzung ET bzw. PT zeigen an, ob die Studierenden in der Fachrichtung Ergotherapie (ET) oder Physiotherapie (PT) studieren.
ET/ PT | Themenstellung | Erstprüfer/ Erstprüferin |
---|---|---|
PT | Die Elektromyographie im Clinical Reasoning Prozess der Physiotherapie - eine Einzelfallstudie am Beispiel eines neurologischen Patienten | Prof. Dirk Möller |
PT | Validität, Reliabilität und Anwendbarkeit des NOD-Gerätes zur Beurteilung der tiefen Nackenflexoren (DNF) während des kraniozervikalen Flexiontests (CCFT) bei Patient*innen mit chronischen Schmerzen – eine Pilotstudie | Prof. Susan Armijo-Olivo |
PT | Erstellung eines Anforderungsprofils für das Spielen der Posaune | Prof. Christoff Zalpour |
PT | Gibt es einen Unterschied im Quadriceps-Lag-Test während einer Kreuzbandverletzung im Vergleich zu einer gesunden Gruppe? Eine Querschnittsstudie | Prof. Harry von Piekartz |
PT | Die Validierung der deutschen Version des Dance Functional Outcome Survey (DFOS) an einer Stichprobe von Tänzerinnen und Tänzern | Prof. Dirk Möller |
PT | Gibt es einen Unterschied der Zungenkraft in verschiedenen Nackenpositionen zwischen gesunden Probanden und Probanden mit Nackenbeschwerden? Eine Beobachtungsstudie | Prof. Harry von Piekartz |
ET | Entwicklung eines Manuals zur Anwendung des Mentaltrainings als blended-learning Heimübungsprogramm für Patient*innen mit Beugesehnenrupturen ab dem frühen post-operativen Stadium in der ambulanten Praxis X - Schwerpunkt Übungsanleitung | Sabine Brinkmann |
ET | Online-Befragung von Ergotherapeut*innen zum Thema „Betätigungsbasierte Praxis“ im ambulanten Setting in Deutschland | Sabine Brinkmann |
ET | Kontextualisierung des Konzepts Occupational Engagement für die deutschsprachige Ergotherapie | Verw.-Prof. Jutta Berding |
ET | Entwicklung eines Fragebogens zur geriatrischen Rehamotivation (GEREMO): Neuberechnung der Faktorenanalyse und Festlegung der Items für die Endversion | Prof. Andreas Fischer |
Ein „Schnupperstudium“ bietet Studieninteressierten die Möglichkeit, erste Einblicke in das Studium zu bekommen. Im Studiengang Ergotherapie, Physiotherapie (dual) haben Studieninteressierte die Möglichkeit, im laufenden Semester an Veranstaltungen der Berufsfachschule und/oder der Hochschule teilzunehmen. Zwecks Terminabsprache wenden sich Interessierte bitte an die Studiengangkoordination.
Kontakt
Du möchtest dich mit jemandem über den Studiengang Ergotherapie, Physiotherapie austauschen, konkrete Fragen stellen oder dich einfach mal informieren? Dann freuen wir uns darauf, von dir über eine der folgenden Kontaktmöglichkeiten zu hören.
Beratung und Information
Studiengangkoordinatorin
Hier erreichst du die Studiengangkoordination und kannst dich zum Studiengang beraten lassen:
Telefon: 0541 969-7211
E-Mail: ep-dual@hs-osnabrueck.de
Wissenschaftlich-fachliche Leitung
Studiengangbeauftragte
Bewerbung, Zulassung und Prüfungen
Studierendensekretariat
Weitere Themen
Mögliche Masterstudiengänge
Bei diesem Studiengang handelt es sich um ein Studium in Vollzeit, in dem Bachelorabsolventinnen und -absolventen der Therapiefachberufe die Möglichkeit haben, eine forschungsgeleitete Managementausbildung zu erhalten.
Zur Seite des Masterstudiengangs Management in der Gesundheitsversorgung (M.A.)
Bei diesem Studiengang handelt es sich um ein berufsbegleitendes Programm (Weiterbildung), das sich an Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten mit abgeschlossenem Bachelorstudium richtet.
Zur Seite des Masterstudiengangs Muskuloskelettale Therapie (Manuelle Therapie - OMT)
Bei diesem Studiengang handelt es sich um ein konsekutives Vollzeitprogramm, welches interdisziplinär und forschungsorientiert ausgerichtet ist.
Zur Seite des Masterstudiengangs HELPP – Versorgungsforschung und -gestaltung (M.Sc.)
Bei diesem Studiengang handelt es sich um ein berufsbegleitendes Weiterbildungsprogramm für Führungskräfte in der Gesundheits- und Sozialwirtschaft, die ihre ökonomischen Kompetenzen erweiteren möchten.
Zur Seite des Masterstudiengangs Gesundheitsmanagement / Health Management