Hebammenwissenschaft (B.Sc.), dual
Studienverlauf
Gliederung des Studiums
Der Bachelorstudiengang Hebammenwissenschaft (B.Sc.) ist ein siebensemestriger primärqualifizierender, praxisintegrierender Studiengang, der auf Grundlage der seit Anfang 2020 in Kraft getretenen Berufsgesetze eine akademische Qualifikation zur Hebamme umsetzt. Zur Gesamtstudienzeit gehören Präsenzzeiten an der Hochschule, Selbstlernzeiten, Praxisphasen sowie Modulprüfungen.
Der Studiengang zeichnet sich durch einen Wechsel von längeren Theoriephasen an der Hochschule mit längeren Praxisphasen in der verantwortlichen Praxiseinrichtung sowie in weiteren kooperierenden ambulanten und hebammengeleiteten Einrichtungen aus. Das Curriculum ist so aufgebaut, dass die Studierenden zunächst in Theoriemodulen an der Hochschule wissenschaftsbasiert auf ihre Handlungsfelder vorbereitet werden. Einige Theoriemodule integrieren in Vorbereitung auf die Praxis auch „Skills und Simulationen“, um praktische Tätigkeiten und Handlungssituationen zu trainieren. In den darauffolgenden Praxiseinsätzen während der Praxismodule werden die Studierenden diese in der Theorie vorbereiteten berufstypischen Handlungssituationen sukzessive in realen Situationen einüben und vertiefen. Sie werden dabei in der Praxis von Praxisanleiter*innen aus den Praxiseinrichtungen sowie durch eine Praxisbegleitung durch Hochschullehrende unterstützt, um den Theorie-Praxis- und Praxis-Theorie-Transfer sicherzustellen.
Das Studium gliedert sich in zwei Studienabschnitte. Der erste Studienabschnitt umfasst die Fachsemester 1–3, der zweite Studienabschnitt umfasst die Fachsemester 4–7.
Das Curriculum ist so gestaltet, dass es in den ersten beiden Semestern zunächst auf die Kernkompetenzen der Hebammenarbeit im Rahmen physiologischer Verläufe von Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett fokussiert. Im dritten und vierten Semester wird dieses Wissen durch die spezifischen Betreuungsbedarfe bei regelwidrigen Verläufen erweitert und gleichzeitig die Rolle und die Zusammenarbeit mit anderen kooperierenden Disziplinen des Gesundheitsbereichs vertieft. Das 5. Semester umfasst ein reines Praxissemester. Die letzten beiden Semester vertiefen alle bis dahin erarbeiteten Grundlagen durch komplexe Fallanalysen in allen Handlungsfeldern der Hebammenarbeit. Gleichzeitig wird durch die Einbeziehung weiterer Bezugswissenschaften wie u.a. Ethik, Betriebswirtschaft und Recht die Komplexität erweitert. Das Curriculum integriert die drei Teile der staatlichen Prüfung in die Modulprüfungen des sechsten und siebten Semesters und bildet die gesetzlich erforderlichen 4600 Stunden sowie die Kompetenzen für die staatliche Prüfung zur Hebamme ab. Das letzte Semester beinhaltet zudem das Verfassen einer Bachelorarbeit.
Das Studium endet mit dem akademischen Bachelorabschluss und der Erlaubnis zum Führen der Berufsbezeichnung „Hebamme“. Beides ist miteinander verknüpft und kann nicht getrennt voneinander erworben werden.
Modulbeschreibungen
1. Studienabschnitt
- Hebamme werden
- Übergangsprozesse: Mutterschaft, Vaterschaft, Eltern und Familie werden
- Frauengesundheit und Gesundheitskompetenz im Kontext der reproduktiven Lebensphase
- Biomedizinische Grundlagen in der Entwicklungsdynamik der physiologischen Schwangerschaft
- Praxismodul 1 – Grundlagen klinischer Hebammentätigkeit
- Die Schwangere im physiologischen Verlauf in der Hebammenversorgung
- Die Gebärende im physiologischen Verlauf in der Hebammenversorgung
- Die Frau und das Kind nach der Geburt im physiologischen Verlauf in der Hebammenversorgung
- Praxismodul 2 – Die Versorgungspraxis physiologischer Verläufe durch die Hebamme
- Praxismodul 2 – Die Versorgungspraxis physiologischer Verläufe durch die Hebamme
- Die Gebärende mit spezifischen Betreuungsbedarfen in der interdisziplinären Versorgung
- Leben mit Erkrankungen im Kontext der reproduktiven Lebensphase
2. Studienabschnitt
- Praxismodul 3 – Die Versorgungspraxis physiologischer und regelwidriger Verläufe in der Hebammentätigkeit
- Die forschende Hebamme – Methoden der empirischen Sozialforschung
- Die Schwangere mit spezifischen Betreuungsbedarfen in der interdisziplinären Versorgung
- Die Frau und das Kind nach der Geburt mit spezifischen Betreuungsbedarfen in der interdisziplinären Versorgung
- Evidenzbasierte Kommunikations-, Beratungs- und Entscheidungsprozesse in der Hebammenarbeit
- Praxismodul 4 – Die Versorgungspraxis in etablierten und sich entwickelnden Bereichen der Hebammentätigkeit
- Komplexes Fallverstehen I – Praktische Geburtshilfe im rechtlichen und betriebswirtschaftlichen Rahmen
- Ethische Reflexion in den Versorgungsbereichen der Hebamme – Zukunft mitgestalten
- Hebammengeleitete Betreuungsmodelle
- Praxismodul 5 – Die Versorgungspraxis in komplexen Fallsituationen
- Praxismodul 5 – Die Versorgungspraxis in komplexen Fallsituationen
- Hebamme sein – Berufliche Identitäts-und Entwicklungsprozesse
- Komplexes Fallverstehen II – Versorgungsbereiche der Hebamme
- Bachelorarbeit