Internationale Gastwissenschafter*innen
Möglichkeiten des Gastaufenthalts
Aufenthalte von Gastwissenschaftler*innen von einer unserer internationalen Partnerhochschulen können in verschiedenen Formaten erfolgen:
- fachlicher Austausch mit Kolleg*innen, Planung von Kooperationsprojekten
- Forschungsaufenthalte
- Gastlehraufenthalte für extracurriculare Vorträge oder für Lehrveranstaltungen
Aufenthalte zu Forschungszwecken sind von den Semesterzeiten weitestgehend unabhängig und können in Absprache mit dem jeweiligen Fachbereich individuell gestaltet werden. Das Welcome Center unterstützt gerne bei der Suche nach einer*m fachlich passenden Professor*in, in deren*dessen Arbeitsgruppe geforscht werden kann.
Um an der Hochschule Osnabrück zu lehren, eignen sich folgende Formen von Lehrveranstaltungen:
In der Kalenderwoche 43 oder 44 findet hochschulweit eine Blockwoche statt. Diese Woche unterbricht den normalen Lehrbetrieb des Wintersemesters und bietet Raum für spezielle Projekte. Dies kann z. B. ein Workshop, ein Intensivkurs, ein Praxisprojekt oder eine Exkursion sein. Darüber hinaus bieten einige Fakultäten eine weitere Blockwoche im Sommersemester an.
Regelmäßig kommen Lehrende unserer Partnerhochschulen an die Hochschule Osnabrück, um im Rahmen dieser Blockwoche ein Projekt zu leiten. Bitte beachten Sie, dass die Vergabe von Lehraufträgen in der Regel mehrere Monate Vorlaufzeit benötigt und Sie sich daher frühzeitig mit uns in Verbindung setzen sollten, wenn Sie einen Lehrauftrag annehmen möchten.
Informationen zu der Blockwoche in der Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften finden Sie auf unserer Website. Wenn Sie sich an einer Blockwochenveranstaltung einer unserer anderen Fakultäten beteiligen möchten, nehmen Sie bitte Kontakt zu dem jeweiligen International Faculty Office auf.
An unseren englischsprachigen Intensiv-Programmen im Sommer sind regelmäßig internationale Lehrende beteiligt. Zum Beispiel
Die International Summer University (ISU) bietet verschiedene Spezialisierungen an. Einige dieser dreiwöchigen Module werden durch Gastlehrende unserer Partnerhochschulen gelehrt. Dabei ist es unter bestimmten Voraussetzungen möglich, dass die Gastlehrenden eine Studiengruppe von ihrer ausländischen Hochschule zur Teilnahme an der ISU mitbringen.
Wenn Sie daran interessiert sind, an diesen oder anderen Sommerprogrammen mitzuwirken, kontaktieren Sie bitte die akademische Leitung des jeweiligen Kurses für weitere Informationen.
In individuelle Absprache können internationale Gastwissenschaftler*innen in Einzelfällen Lehraufträge übernehmen. Da die Lehre an der Hochschule Osnabrück überwiegend auf Deutsch stattfindet, ist es oft wichtig, dass internationalen Gastlehrende über gute Deutschkenntnisse verfügen (i.d.R. mindestens C1 nach europäischem Referenzrahmen). Nähere Informationen zu den Möglichkeiten, die Deutschkenntnisse weiter auszubauen, finden Sie hier. Es bestehen jedoch auch Möglichkeiten für einen semesterweisen Einsatz in englischer Sprache. Bitte beachten Sie, dass Lehraufträge in der Regel bereits ein paar Monate vor Semesterbeginn vergeben werden und Sie sich daher bei Interesse frühzeitig mit uns in Verbindung setzen sollten.
Wichtig: Um für das entsprechende Semester/Sommerprogramm eine verlässliche Planung gewährleisten zu können, benötigen wir von Ihrer ausländischen Hochschule eine schriftliche Bestätigung. Aus dieser sollte hervorgehen, dass die entsendende Hochschule Ihrem geplanten Aufenthalt in Deutschland ausdrücklich zustimmt.
Finanzierung des Gastaufenthalts
Zwei gängige Möglichkeiten, einen Forschungsaufenthalt zu finanzieren, sind das Erasmus+-Programm und der DAAD. Drüberhinaus gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten, die im Einzelfall gerne gemeinsam geprüft werden können. Möglicherweise bietet Ihre Hochschule im Ausland auch eine finanzielle Unterstützung an, beispielsweise in Form eines Reisekostenzuschlags.
Das ERASMUS+ Programm der Europäischen Union finanziert Gastlehraufenthalte zwischen zwei Tagen (Mindestdauer der Lehrveranstaltung an der Hochschule Osnabrück: 8 Stunden) und acht Wochen. Voraussetzung für die Förderung ist, dass Ihre Hochschule und die Hochschule Osnabrück ein ERASMUS-Vertrag abgeschlossen haben. Bitte erkundigen Sie sich bei dem ERASMUS Institutional Coordinator Ihrer Hochschule über die Fördermöglichkeiten und Antragsverfahren.
Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) bietet eine Vielzahl an Förderprogrammen für Dozentenmobilität. Bitte nutzen Sie die DAAD-Stipendiendatenbank, um Fördermöglichkeiten für Ihr Vorhaben zu finden.
Sollten Sie einen Kurs im Rahmen unserer Sommerprogramme lehren oder einen Kurs für die Dauer eines Semesters übernehmen, kann die Hochschule nach individueller Prüfung und unter besonderen Voraussetzungen einen vergüteten Lehrauftrag vergeben. Bitte beachten Sie, dass die Vergabe von Lehraufträgen in der Regel mehrere Monate Vorlaufzeit benötigt und Sie sich daher frühzeitig mit uns in Verbindung setzen sollten, wenn Sie einen Lehrauftrag annehmen möchten.
Visum und Einreise
Je nach dem, aus welchem Land Sie kommen, welche Staatsbürgerschaft Sie besitzen und für welchen Zweck Sie nach Deutschland kommen möchten, können die Einreisebestimmungen variieren. Der Visanavigator des Auswärtigen Amts kann Ihnen dabei helfen, herauszufinden, ob und welches Visum Sie benötigen.
Wenn Sie ein Visum benötigen, empfehlen wir Ihnen, sich so früh wie möglich mit der zuständigen deutschen Botschaft oder Generalkonsulat in Ihrem Land in Verbindung zu setzten. Dort erhalten Sie genaue Informationen zu den nötigen Unterlagen und dem Antragsprozess. In der Regel benötigen Sie für einen Forschungs- oder Lehraufenthalt ein Forschervisum. Für die Visumsbeantragung werden meist eine Aufnahmevereinbarung und ggf. ein Finanzierungsnachweis und/oder ein Nachweis über ein Sperrkonto benötigt. Erfahrungsgemäß müssen dafür rund 1000€ pro Monat nachgewiesen werden. Die Aufnahmevereinbarung, in der die Hochschule Osnabrück Ihnen die Aufnahme als Gastwissenschaftler*in bestätigt, stellen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Voraussetzung dafür ist, dass der geplante Aufenthalt mit der gastgebenden Fakultät an der Hochschule Osnabrück abgestimmt und die Finanzierung geklärt ist.
Wenn Ihr*e Ehepartner*in und/oder Kinder Sie während Ihres Aufenthaltes begleiten möchten, erkundigen Sie sich bitte bei der deutschen Auslandsvertretung in Ihrer Nähe nach den entsprechenden Visa/Aufenthaltsgenehmigungen und den notwendigen Unterlagen (beglaubigte Heiratsurkunde, Geburtsurkunden, etc.)
Auf Wunsch kann Ihnen die Hochschule Osnabrück einen Welcome Guide (einen Studierenden der Hochschule) vermitteln, der Sie am Bahnhof abholen und zu Ihrer Unterkunft bringen kann. In den ersten Tagen und Wochen unterstützten wir Sie zudem bei der Einrichtung Ihres Arbeitsplatzes und der Orientierung in Osnabrück oder Lingen.
Nach Ihrer Ankunft in Deutschland müssen Sie Ihren Wohnsitz beim Einwohnermeldeamt der Stadt Osnabrück melden. Dazu benötigen sie neben Ihrem Pass u.a. eine Wohnungsgeberbescheinigung Ihres Vermieters.
Sollte Ihr Visum nicht den kompletten Aufenthaltszeitraum abdecken, müssen Sie zudem bei der Ausländerbehörde einen Aufenthaltstitel beantragen.
Wir empfehlen internationalen Gastwissenschaftler*innen, die für einen längeren Aufenthalt (ab ca. 4-5 Monate) nach Deutschland kommen, bei einer deutschen Bank oder Sparkasse ein Konto zu eröffnen, über das beispielsweise die Miete und der Beitrag zur Krankenversicherung bezahlt wird. Sie erhalten zu diesem Konto dann auch eine EC-Karte, die für alltägliche Zahlungen genutzt werden kann. In der Regel benötigt die Bank zur Kontoeröffnung die Meldebescheinigung des Einwohnermeldeamts, die Sie beim o.g. Termin bei der Ausländerbehörde erhalten. Bitte beachten Sie, dass Banken oft Kontoführungsgebühren erheben. Wenn Sie häufiger Zahlungen auf ein ausländisches Konto vornehmen möchten, lohnt es sich nachzufragen, ob die ausländische Bank mit einer deutschen Bank kooperiert. Das kann Zahlungen ins oder aus dem Ausland beschleunigen und Auswirkungen auf die Gebühren für Auslandsüberweisungen haben.
Leben in Osnabrück und Lingen
Was erwartet Sie in Osnabrück und Lingen? Wir haben einige wichtige Themen zusammengestellt.
Die Lebenshaltungskosten können in Deutschland je nach Wohnort und Region stark variieren. Als groben Durchschnittswert verweisen wir auf die Auswertung des statistischen Bundesamtes, wonach ein 1-Personen-Haushalt durchschnittlich rund 1.600€/Monat ausgibt, ein 2-Personen-Haushalt rund 2.900€ monatlich. In Deutschland entfallen davon rund 35% auf Wohnkosten. Weitere Informationen zu den Lebenshaltungskosten in Deutschland sind hier zusammengefasst. In Osnabrück und Lingen sind die Lebenshaltungskosten im Vergleich zu anderen deutschen Städten relativ gering und mit einer günstigen Unterkunft können die Lebenshaltungskosten erfahrungsgemäß deutlich niedriger gehalten werden.
Internationale Forscher*innen müssen für ihren Aufenthalt in Deutschland oft eine private deutsche Krankenversicherung abschließen, die sich auf durchaus 90€ oder mehr (je nach Alter und Vorerkrankungen) pro Monat belaufen kann. Dazu kommen einmalige Aufwendungen, die zu Beginn des Aufenthalts anfallen, wie Aufenthaltsgenehmigung für Nicht-EU-Bürger (ca. 110 €), ggf. Mietkaution, Anschaffungen für Wohnraum etc.
Für internationale Gastwissenschaftler*innen, die für einen kurzen Aufenthalt nach Osnabrück oder Lingen kommen, bietet sich meist eine Unterkunft in einem Boardinghouse, einer Ferienwohnung oder dem Gästehaus der Hochschule bzw. der Universität Osnabrück an. Gerne schicken wir Ihnen hierzu eine Übersicht zu. Bitte beachten Sie aber, dass die Nachfrage oft groß ist und die Unterkünfte daher schon lange im Voraus gebucht werden sollten. Je früher Sie sich um eine Unterkunft bemühen, desto besser! Wir beraten Sie dabei gerne, können aber nur bedingt bei der Wohnungssuche unterstützen.
Vielleicht möchten Sie auch Familienangehörige mitbringen? Die Hochschule Osnabrück legt großen Wert auf Familienfreundlichkeit und ist bestrebt, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu unterstützen. Ein wichtiger Baustein dafür ist der Familien-Service, der Beratung und praktische Informationen, z.B. zur Kinderbetreuung oder zum Kindergartenplatz, anbietet. Mehr dazu erfahren Sie auf der Website des Familien-Service der Hochschule Osnabrück.
In Deutschland gilt eine allgemeine Krankenversicherungspflicht. Ob Sie dazu Ihre bestehende Krankenversicherung aus dem Ausland nutzen können oder eine zusätzliche Versicherung in Deutschland abschließen müssen, hängt u.a. davon ab, aus welchem Land Sie kommen und wie lange Sie in Deutschland bleiben möchten. Wenn Sie beispielsweise für weniger als 90 Tage nach Deutschland kommen, reicht in vielen Fällen eine Reisekrankenversicherung aus. Wenn Sie Ihren Aufenthalt in Deutschland über ein Stipendium finanzieren, sollten Sie die Bestimmungen des Stipendiums genau lesen und klären, ob das ggf. einen Versicherungsschutz beinhaltet.
- Staatsangehörige der Mitgliedsstaaten der Europäischen Union, sowie Island, Liechtenstein, Norwegen und der Schweiz sind für Kurzaufenthalte in Deutschland versichert, wenn sie eine Europäische Krankenversicherungskarte (EHIC) besitzen. Der Behandlungsanspruch über die Europäische Krankenversicherungskarte ist jedoch meist nur auf Notfälle beschränkt. Für längere Aufenthalte in Deutschland sollte daher der Leistungsanspruch erweitert werden. Dazu können Sie sich von Ihrer ausländischen Krankenkasse ein Formular, das Europäische Dokument S1, ausstellen lassen und erhalten damit die in Deutschland üblichen Gesundheitsleistungen.
- Wenn Sie aus einem Nicht-EU-Land kommen und sich länger als 90 Tage in Deutschland aufhalten möchten, gibt es folgende Optionen:
- a) Sie können eine Krankenversicherung in Ihrem Land abschließen und mit nach Deutschland bringen. Allerdings ist es erfahrungsgemäß unwahrscheinlich, dass eine ausländische Versicherung in Deutschland anerkannt wird.
- b) Sie versichern sich freiwillig gesetzlich in Deutschland. Zugang zu einer gesetzlichen deutschen Krankenversicherung haben Sie i.d.R. allerdings nur dann, wenn Sie einen Arbeitsvertrag in Deutschland haben oder in der Vergangenheit bereits in einem Land der Europäischen Union gesetzlich versichert waren.
- c) Wenn die Optionen a) und b) in Ihrem Fall nicht möglich sind, müssen Sie eine private deutsche Krankenversicherung abzuschließen. Die Kosten für eine substitutive private Krankenversicherung liegen für Wissenschaftler*innen meist bei ca. 90€ oder mehr pro Monat. Weitergehende Informationen bieten EURAXESS und der DAAD. Wir empfehlen grundsätzlich, die Versicherung schon vor Ankunft in Deutschland online abzuschließen.
Gesundheitsleistungen können in Deutschland sehr teuer sein und ohne ausreichenden Versicherungsschutz müssen Sie die Kosten komplett selbst tragen.
Bitte sorgen Sie auch dafür, dass Sie einen für den Aufenthalt in Deutschland ausreichenden Haftpflicht- und Unfallversicherungsschutz haben. Sie sind während Ihres Aufenthalts in Deutschland nicht über die Hochschule Osnabrück versichert!
Für einen Forschungsaufenthalt sind Deutschkenntnisse in vielen Fällen nicht zwingend erforderlich, da Englisch in vielen Arbeitsgruppen und Laboren die Wissenschaftssprache ist. Sollten Sie bei uns Lehrveranstaltungen übernehmen wollen, ist es empfehlenswert im Vorhinein mit dem*der Sie aufnehmenden Professor*in zu klären, welche Sprachanforderungen für die jeweilige Lehrveranstaltung vorausgesetzt werden. Wir empfehlen daher, bei Bedarf einen vorbereitenden Deutschkurs zu belegen. Einige mögliche Anbieter für Deutschkurse im Ausland finden Sie hier. Unabhängig davon, sind Deutschkenntnisse auch im Alltag in Deutschland natürlich von großem Vorteil.
Auch während des Aufenthalts in Osnabrück haben Sie die Möglichkeit, Ihre Deutschkenntnisse zu vertiefen. Es werden jedes Semester Deutschkurse aller Niveaustufen angeboten mit einem Umfang von meist zwei Terminen à 1,5 Stunden pro Woche. Diese vorrangig für Studierende angebotenen Kurse sind für alle internationalen Gäste der Hochschule offen. Einige dieser Kurse sind auf spezielle Fachsprachen ausgerichtet, zum Beispiel Wirtschaftsdeutsch oder technisches Deutsch, aber es gibt auch allgemeine Deutschkurse. In den semesterbegleitenden Deutschkursen werden zusätzlich Deutsch-Tutor*innen eingesetzt, die die Teilnehmer*innen in ihrem Lernprozess begleiten. In freiwilligen Kleingruppen mit maximal vier bis fünf Personen können so die Lernenden bei Hausaufgaben, Ausspracheschwierigkeiten und mündlichen Präsentationen unterstützt werden. Neben der sprachlichen Verbesserung bei individuellen Schwierigkeiten steht hier auch der Kontakt zu deutschen und anderen Studierenden in Mittelpunkt. Bei Interesse wenden Sie sich gerne an das Welcome Center, das Ihnen einen Ansprechpartner am Center for International Students mitteilen kann.
Die Hochschule und die Universität Osnabrück organisieren regelmäßig Vernetzungsangebote für Wissenschaftler*innen in Osnabrück. Nutzen Sie den Reseacher's Roundtable, um in lockerer Athmoshäre mit anderen Forschenden in Kontakt zu treten. Jeder ist herzlich willkommen!
Wie beschreiben unsere Forschenden ihre Zeit in Osnabrück? Lesen Sie hier ihre Testimonials.