Internationale Promovierende
Wege zur Promotion
Die Hochschule Osnabrück betreut derzeit rund 120 Doktorand*innen verschiedener Fachrichtungen in kooperativen Promotionen. Kooperative Promotion bedeutet, dass eine Universität im In- oder Ausland die Promotion mit betreut und anschließend den Doktortitel verleiht.
Für internationale Promovierende gibt es grundsätzlich drei Möglichkeiten an der Hochschule Osnabrück zu promovieren bzw. Forschungsaufenthalte durchzuführen:
Als ersten Schritt sollten Sie eine*n Professor*in der Hochschule Osnabrück finden, der*die bereit ist, Sie während Ihrer Promotion in der Arbeitsgruppe aufzunehmen und zu betreuen. Hierbei sind vor allem folgende Informationen wichtig:
- In welchem Forschungsfeld möchten Sie promovieren?
- Wann genau planen Sie den Aufenthalt in Osnabrück/Lingen?
- Welchen fachlichen Hintergrund bringen Sie mit? (gerne direkt einen Lebenslauf und ggf. eine Publikationsliste anhängen)
Über die Experten- und Expertinnensuche können Sie gezielt nach einzelnen Fachrichtungen suchen. Sollten Sie Unterstützung bei der Recherche nach einer*einem geeigneten wissenschaftlichen Betreuer*in brauchen, melden Sie sich gerne bei uns: welcome-center@hs-osnabrueck.de.
An der kooperierenden Universität müssen Sie formal als Promovierende*r angenommen sein. Für internationale Studierende bietet sich oft die Universität als kooperierende Universität an, an der Sie bereits ihren Masterabschluss gemacht haben. Vielleicht haben Sie aber auch Kontakte zu einer anderen Universität, die die Kooperation übernehmen möchte.
Aufgrund begrenzter Kapazitäten hat der Austausch innerhalb unserer internationalen Hochschulpartnerschaften Vorrang. Das heißt, dass wir vorwiegend Promovierende von unseren Partneruniversitäten aufnehmen. Wenn Ihr akademischer Werdegang jedoch gut zu unseren Forschungsprojekten passt, prüfen wir gerne die Möglichkeit, Sie aufzunehmen.
Mit dem Promotionskolleg fördert und qualifiziert die Hochschule Osnabrück ihre Doktorand*innen, die hier in Kooperationen mit in- und ausländischen Universitäten ihre Dissertationen erstellen und promovieren (s. Graphik oben: Optionen A und B). Mit der Aufnahme ins Promotionskolleg werden Sie Angehörige*r der Hochschule.
Finanzierung der Promotion
In Deutschland werden keine Studiengebühren erhoben und als Doktorand*in zahlen Sie an der Hochschule Osnabrück auch keinen Semesterbeitrag. Sie müssen jedoch über ausreichend finanzielle Mittel verfügen, um Ihre Lebenshaltungskosten decken zu können. Bereits für die Beantragung des Visums ist in vielen Fällen ein Nachweis über ausreichend finanzielle Mittel erforderlich (meist ca. 900-1000€/Monat).
Je nachdem, ob Sie für die komplette Dauer der Promotion nach Osnabrück oder Lingen ziehen oder nur für einen kurzen Forschungsaufenthalt zu uns kommen, gibt es unterschiedliche Möglichkeiten der Finanzierung:
Option A: Kooperative Promotion an der Hochschule Osnabrück, Aufenthaltsort: Osnabrück/Lingen
Viele Promovierende, die für die Zeit der Promotion in Osnabrück oder Lingen leben, finanzieren sich über eine 50% Stelle als wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in. Dazu lohnt es sich, regelmäßig in die ausgeschriebenen Stellen der Hochschule Osnabrück zu schauen. Eine andere Option sind Stiftungen und andere Förderinstitutionen, die Stipendien für Doktorand*innen vergeben. Die Möglichkeiten sind sehr vielseitig und reichen von kleinen Stiftungen mit speziellen Schwerpunkten bis hin zu großen Förderorganisationen wie dem DAAD. Die Suche nach einer Fördermöglichkeit kann viel Zeit in Anspruch nehmen und sollte daher wohl überlegt, frühzeitig und zielgerichtet erfolgen. Um die Chancen auf eine Förderzusage zu erhöhen, ist es besonders wichtig, dass Sie nach einer Stipendienausschreibung suchen, die möglichst gut zu Ihrem persönlichen Profil passt.
Option B: Kooperative Promotion an der Hochschule Osnabrück, Aufenthaltsort: kooperierende Universität
Wenn Sie an Ihrer Heimathochschule promovieren und die Hochschule Osnabrück die Co-Betreuung übernimmt, können Kurzzeitstipendien die Finanzierung der Forschungsaufenthalte an der Hochschule Osnabrück erleichtern. Lassen Sie sich dazu ggf. an Ihrer Heimathochschule beraten.
Option C: Promotion ohne Verbindung zur Hochschule Osnabrück, Aufenthaltsort: externe Universität, bei uns zeitlich befristeter Forschungsaufenthalt
Sollten die Hochschule Osnabrück nicht formal an Ihrer Promotion beteiligt sein, da sie nicht als kooperierende Hochschule fungiert, sind Sie natürlich trotzdem herzlich willkommen, für einen Forschungsaufenthalt zu uns zu kommen. Auch in diesem Fall berät Sie Ihre Universität zu Finanzierungsmöglichkeiten der Promotion. Für die Reise und den Aufenthalt in Osnabrück oder Lingen bieten sich Kurzzeitstipendien an.
Im Folgenden möchten wir einige Fördermöglichkeiten für die Optionen A, B und C im Detail vorstellen. Aufgrund der Vielzahl an Fördermöglichkeiten weisen wir darauf hin, dass die Liste nicht das vollständige Förderspektrum wiedergeben kann.
Sollten Sie bei der Bewerbung für ein Stipendium Unterstützung benötigen, können Sie sich jederzeit gerne an uns wenden. Da Stipendiengeber*innen i.d.R. einen schriftlichen Betreuungsnachweis benötigen, bitten Sie Ihre*n Betreuer*in an der Hochschule Osnabrück um eine „Confirmation of Academic Supervision“. Das Welcome Center kann hierzu eine entsprechende Vorlage zur Verfügung stellen.
Geeignet für alle drei Optionen (A-C)
Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) ist eine der größten Förderorganisationen der Welt. Die Fördermöglichkeiten für Promovierende sind hier sehr vielseitig und reichen von der Förderung von Dienstreisen über Kurzstipendien bis hin zu 4-jährigen Promotionsförderungen. Dabei gibt es Fördermöglichkeiten zur Forschungszwecken in Deutschland genauso wie im Ausland. Über die jeweilige Stipendiendatenbank des DAAD kann hier schnell eine Übersicht abgerufen werden. Bitte beachten Sie, dass der DAAD feste Ausschreibungszeiträume und Fristen hat. Hier ist es daher empfehlenswert, sich frühzeitig zu informieren.
Geeignet für Option A
Die DBU mit Sitz in Osnabrück vergibt jährlich 60 Promotionsstipendien an Nachwuchswissenschaftler*innen aller Fachrichtungen, die in Deutschland eine weiterführende Forschungsarbeit auf dem Gebiet des Umweltschutzes anfertigen. Die Förderdauer liegt zwischen 12 und 36 Monaten. Voraussetzung für eine Bewerbung für ein DBU-Stipendium sind gute Deutschkenntnisse, da die Antragstellung und
Präsentation des Themas vor dem Auswahlgremium auf Deutsch erfolgen.
Geeignet für Option A
Die Hans-Mühlenhoff-Stiftung möchte junge Menschen am Studienstandort Osnabrück fördern, die sich durch hervorragende Leistungen hervorheben. Sie unterstützt aber auch jene Studierende, bei denen die Realisierung einer Promotion aus eigenen Mitteln nicht möglich wäre.
In Deutschland gibt es 13 staatliche Begabtenförderungswerke, die Promovierende und Studierende mit herausragenden Leistungen finanziell und ideell unterstützen:
- Avicenna-Studienwerk
- Cusanuswerk
- Evangelisches Studienwerk e.V. Villigst
- Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerk
- Friedrich-Ebert-Stiftung
- Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit
- Hanns-Seidel-Stiftung
- Hans-Böckler-Stiftung
- Heinrich-Böll-Stiftung
- Konrad-Adenauer-Stiftung
- Rosa Luxemburg Stiftung
- Stiftung der Deutschen Wirtschaft
- Studienstiftung des deutschen Volkes
Die Studienstiftung des deutschen Volkes ist die größte der genannten Stiftungen und politisch und konfessionell unabhängig. Andere Stiftungen hingegen haben politische Ausrichtungen und stehen bestimmen deutschen politischen Parteien nahe. Dazu zählen die Friedrich-Ebert-Stiftung (SPD), die Konrad-Adenauer-Stiftung (CDU), die Heinrich-Böll-Stiftung (Bündnis 90/Die Grünen), Hanns-Seidel-Stiftung (CSU) und die Friedrich-Naumann-Stiftung (FDP).
Zu den konfessionellen Stiftungen gehören das Cusanuswerk der katholischen Kirche, das Evangelische Studienwerk, das Avicenna-Studienwerk (muslimisch) und das Ernst-Ludwig-Ehrlich-Studienwerk (jüdisch). Konfessionsunabhängige Stipendien vergibt unter anderem die Stiftung der Deutschen Wirtschaft.
Die 13 Begabtenförderungswerke sind dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) zugeordnet. Promovierende können darüber ein Grundstipendium sowie Zuschüsse zur Krankenversicherung, zu den Forschungskosten und – bei Bedarf – Familienzuschlag und Kinderbetreuungspauschale erhalten. Überdurchschnittliche Leistungen sind bei der Bewerbung genauso wichtig wie gesellschaftliches oder soziales Engagement. Förderfähig sind in erster Linie Deutsche und Promovierende aus der EU, die an einer deutschen Hochschule promovieren (in Ausnahmefällen können auch Studierende im Ausland gefördert werden).
Für geflüchtete und/oder gefährdete Forscher*innen gibt es besondere Förderprogramme. Hier eine Übersicht:
- Das Hilde-Domin-Programm des DAAD steht Studierenden und Promovierenden offen, die in ihrem Heimatland bedroht sind und denen dort das Recht auf Bildung verwehrt ist. Das Stipendium umfasst u.a. einen Ausgleich der Lebenshaltungskosten sowie der Ausgaben für Studium oder Forschung in Deutschland. Die Förderdauer beträgt bei Promovierenden bis zu 48 Monate. Für Studierende/Promovierende aus Afghanistan gibt es hier gesonderte Brückenstipendien.
- Einige der oben genannten Begabtenförderungswerke unterstützen auch gezielt geflüchtete Forscher*innen: Avicenna Studienwerk, Evangelisches Studienwerk Villigst, Friedrich Ebert Stiftung, Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit, Hans Böckler Stiftung, Heinrich Böll Stiftung, Konrad Adenauer Stiftung, Studienstiftung des deutschen Volkes
- International tätig ist der Scholar Rescue Fund, der geflüchtete Wissenschaftler*innen an Hochschulen vermittelt und Stipendien anbietet.
- Volkswagenstiftung: Förderangebot für geflüchtete Wissenschaftler*innen aus Afghanistan für einen Zeitraum von maximal 2 Jahren (aktuell nicht mehr verfügbar). Voraussetzung: Der*die Antragstellende (z.B. ein*e Professor*in der HS Osnabrück) wird aktuell oder wurde in den vergangenen 10 Jahren im Rahmen einer Projekt- oder Personenförderung von der Volkswagenstiftung gefördert. Aktuell bietet die Volkswagenstiftung auch ein Gastforschungsprogramm für Wissenschaftler*innen aus der Ukraine.
Über Stipendienportale, wie MyStipendium, e-fellows.net, Stiftungssuche oder EURAXESS, können Sie die Stipendien nach bestimmten Kriterien filtern. Die Fördermöglichkeiten sind sehr unterschiedlich, vom Zuschuss zu Druckkosten, über Reisekosten bis hin zum Vollstipendium. Es gibt auch Stipendien, die gezielt die verschiedenen Phasen der Promotion (Beginn, Abschluss oder PostDoc) unterstützen.
Visum und Einreise
Der Umzug in ein fremdes Land ist ein großer Schritt und bedarf einiger Vorbereitung. Je nach dem, aus welchem Land Sie kommen, welche Staatsbürgerschaft Sie besitzen und für welchen Zweck Sie nach Deutschland kommen möchten, können die Einreisebestimmungen variieren.
Der Visanavigator des Auswärtigen Amts kann Ihnen dabei helfen, herauszufinden, ob und welches Visum Sie benötigen. Sollten Sie ein Visum benötigen, empfehlen wir Ihnen, sich so früh wie möglich mit der zuständigen deutschen Botschaft oder Generalkonsulat in Ihrem Land in Verbindung zu setzen. Dort erhalten Sie genaue Informationen zu den nötigen Unterlagen und dem Antragsprozess. Bitte beachten Sie, dass Sie nicht als Studierende an der Hochschule Osnabrück immatrikuliert werden können, da wir keine eigenständigen Promotionsstudiengänge anbieten. Sie benötigen daher ein Visum für Ihren Forschungsaufenthalt, kein Studierendenvisum. Für die Visumsbeantragung wird meist eine Aufnahmevereinbarung (Hosting Agreement) und ggf. ein Finanzierungsnachweis und/oder ein Nachweis über ein Sperrkonto benötigt.
Möchte Ihr*e Partner*in und ggf. Kinder Sie während Ihres Aufenthaltes begleiten? Bitte erkundigen Sie sich bei der deutschen Auslandsvertretung in Ihrer Nähe nach den entsprechenden Visa/Aufenthaltsgenehmigungen und den notwendigen Unterlagen (beglaubigte Heiratsurkunde, Geburtsurkunden, etc.).
Auf Wunsch kann Ihnen die Hochschule Osnabrück einen Welcome Guide (eine*n Studierende*n der Hochschule) vermitteln, die*der Sie am Bahnhof abholen und zu Ihrer Unterkunft bringen kann. In den ersten Tagen und Wochen unterstützten wir Sie zudem bei der Einrichtung Ihres Arbeitsplatzes und der Orientierung in Osnabrück oder Lingen.
Nach Ihrer Ankunft in Deutschland müssen Sie Ihren Wohnsitz bei der Ausländerbehörde melden und ggf. Ihre Aufenthaltsgenehmigung verlängern. Dazu benötigen sie neben Ihrem Pass u.a. eine Wohnungsgeberbescheinigung Ihrer*Ihres Vermieters*in. Gerne begleiten wir Sie bei diesem Termin.
Wir empfehlen internationalen Gastwissenschaftler*innen grundsätzlich, in Deutschland bei einer deutschen Bank oder Sparkasse ein Konto zu eröffnen, über das beispielsweise die Miete bezahlt wird. Sie erhalten zu diesem Konto dann auch eine EC-Karte, die für alltägliche Zahlungen genutzt werden kann. In der Regel benötigt die Bank zur Kontoeröffnung die Meldebescheinigung des Einwohnermeldeamts, die Sie beim o.g. Termin bei der Ausländerbehörde erhalten. Bitte beachten Sie, dass die Banken meist Kontoführungsgebühren erheben. Wenn Sie häufiger Zahlungen auf ein Konto in Ihrem Heimatland vornehmen möchten, lohnt es sich nachzufragen, ob die ausländische Bank mit einer deutschen Bank kooperiert. Das kann Zahlungen ins oder aus dem Ausland beschleunigen und Auswirkungen auf die Gebühren für Auslandsüberweisungen haben.
Leben in Osnabrück und Lingen
Wir freuen uns über Ihr Interesse an einer Promotion an der Hochschule Osnabrück. Doch wie lebt und forscht es sich an der Hochschule Osnabrück? Auf diese Seite haben wir Wissenswertes rund das Leben in Osnabrück und Lingen zusammengestellt.
Wenn Sie über den Studierendenstatus und einen internationalen Studierendenausweis (ISIC) verfügen, kann Sie unsere Housing Service bei der Vermittlung einer Unterbringung in unseren lokalen Studierendenwohnheimen unterstützen. Es handelt sich dabei um Einzelzimmer in einer Wohngemeinschaft mit anderen Studierenden/Doktorand*innen.
Sie möchten sich lieber eine eigene Wohnung außerhalb der Studierendenwohnheime suchen? Gerne schicken wir Ihnen auf Anfrage eine Übersicht von gängigen Online-Plattformen zur Wohnungssuche zu. Wir beraten Sie dabei gerne, können aber nur bedingt bei der Wohnungssuche unterstützen. Bitte beachten Sie, dass es in Osnabrück und Lingen teilweise schwierig ist, eine Wohnung zu finden (vor allem zu Semesterbeginn) und Sie daher auf jeden Fall für die erste Zeit eine Unterkunft in einem Hostel oder einer Ferienwohnung buchen sollten. Auch das Gästehaus der Hochschule oder der Universität Osnabrück können hierzu genutzt werden. Gerne schicken wir Ihnen auch für kurzzeitige Unterkünfte eine Übersicht zu.
Die Hochschule Osnabrück legt großen Wert auf Familienfreundlichkeit und ist bestrebt, die Vereinbarkeit von Arbeit und Familie zu unterstützen. Ein wichtiger Baustein dafür ist das Familienservicezentrum, das Beratung und praktische Informationen, z.B. zur Kinderbetreuung oder zum Kindergartenplatz, anbietet. Mehr dazu erfahren Sie auf der Website des Familien-Service der Hochschule Osnabrück.
Je nachdem, ob Sie Ihre Promotion durch ein Angestelltenverhältnis (z.B. als wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in) oder über ein Stipendium finanzieren, bestehen unterschiedliche Möglichkeiten für einen Versicherungsschutz:
- Liegt ein Arbeitsvertrag mit der Hochschule Osnabrück (oder einer anderen deutschen Universität/Hochschule) vor, sind Sie automatisch gesetzlich in Deutschland krankenversichert, unabhängig von Aufenthaltsdauer und Herkunftsland. Nach Anmeldung bei einer gesetzlichen Krankenkasse Ihrer Wahl erhalten Sie eine Versicherungskarte.
- Staatsangehörige der Mitgliedsstaaten der Europäischen Union, sowie Island, Liechtenstein, Norwegen und der Schweiz sind für Kurzaufenthalte in Deutschland versichert, wenn sie eine Europäische Krankenversicherungskarte (EHIC) besitzen. Der Behandlungsanspruch über die Europäische Krankenversicherungskarte ist jedoch meist nur auf Notfälle beschränkt. Für längere Aufenthalte in Deutschland sollte daher der Leistungsanspruch erweitert werden. Dazu können Sie sich von Ihrer Krankenkasse im Heimatland ein Formular, das Europäische Dokument S1, ausstellen lassen und erhalten damit die in Deutschland üblichen Gesundheitsleistungen.
- Wenn Sie für weniger als 90 Tage nach Deutschland kommen, reicht in vielen Fällen eine Reisekrankenversicherung aus.
- Wenn Sie aus einem Nicht-EU-Land kommen und sich länger als 90 Tage in Deutschland aufhalten möchten, gibt es folgende Optionen:
a) Sie können eine Krankenversicherung in Ihrem Heimatland abschließen und mit nach Deutschland bringen. Allerdings ist es erfahrungsgemäß unwahrscheinlich, dass eine ausländische Versicherung in Deutschland anerkannt wird.
b) Sie versichern sich freiwillig gesetzlich in Deutschland. Zugang zu einer gesetzlichen deutschen Krankenversicherung haben Sie i.d.R. allerdings nur dann, wenn Sie einen Arbeitsvertrag in Deutschland haben oder in der Vergangenheit bereits in einem Land der Europäischen Union gesetzlich versichert waren.
c) Wenn die Optionen a) und b) in Ihrem Fall nicht möglich sind, müssen Sie eine private deutsche Krankenversicherung abzuschließen. Die Kosten für eine substitutive private Krankenversicherung liegen für Wissenschaftler*innen bei ca. 90€ oder mehr pro Monat. Weitergehende Informationen bieten EURAXESS und der DAAD. Wir empfehlen grundsätzlich, die Versicherung schon vor der Einreise online abzuschließen.
Gesundheitsleistungen können in Deutschland sehr teuer sein und ohne ausreichenden Versicherungsschutz müssen Sie die Kosten komplett selbst tragen.
Bitte sorgen Sie auch dafür, dass Sie einen für den Aufenthalt in Deutschland ausreichenden Haftpflicht- und Unfallversicherungsschutz haben. Sie sind während Ihres Aufenthalts in Deutschland nicht über die Hochschule Osnabrück versichert!
Im Vergleich zu vielen anderen Städten in Deutschland sind die Lebenshaltungskosten in Osnabrück und Lingen relativ gering. Speziell die Mieten sind bei uns vergleichsweise günstig.
Laut einer Studie des Deutschen Studentenwerks geben Studierende in Deutschland durchschnittlich 867 Euro pro Monat aus. Die Lebenshaltungskosten von Studierenden und Promovierenden sind in vielen Fällen durchaus vergleichbar, aber es gibt bei Promovierenden einige Besonderheiten: Beispielsweise zahlen Promovierende an der Hochschule Osnabrück keinen Semesterbeitrag, haben dafür aber auch kein Semesterticket zur kostenlosen Nutzung der Busse im Stadtgebiet, in der Mensa keinen Studierenden-Status und müssen in einigen Fällen eine deutsche private Krankenversicherung bezahlen. Hinzukommt, dass Promovierende manchmal durchaus eine private Unterkunft dem Studierendenwohnheim vorziehen und dadurch höhere Kosten einrechnen müssen. Auch müssen einmalige Aufwendungen, die zu Beginn des Aufenthalts anfallen, wie Aufenthaltsgenehmigung für Nicht-EU-Bürger (ca. 110 €), ggf. Mietkaution und Anschaffungen für Wohnraum, berücksichtigt werden. Die 867 Euro sind daher nur ein grober Richtwert und abhängig von den persönlichen Bedürfnissen und Gewohnheiten – Sie können auch mit weniger auskommen oder mehr benötigen.
Für eine Promotion sind Deutschkenntnisse in vielen Fällen nicht zwingend erforderlich, da Englisch in vielen Arbeitsgruppen und Laboren die Wissenschaftssprache ist. Für den Alltag in Deutschland sind Deutschkenntnisse aber natürlich von großem Vorteil. Wir empfehlen daher, bei Bedarf einen vorbereitenden Deutschkurs zu belegen. Einige mögliche Anbieter*innen für Deutschkurse im Ausland finden Sie hier.
Nach Ihrer Ankunft können Sie in Osnabrück an unserem internationalen Intensivsprachkurse teilnehmen, der sich gezielt an neue internationale Studierende und Promovierende der Hochschule Osnabrück richtet. Er bietet die Möglichkeit, sich direkt vor Semesterbeginn an das Leben in Osnabrück und Deutschland zu gewöhnen und erste Kontakte zu knüpfen.
Hier erfahren Sie mehr über unsere intensiven Sprachprogramme:
Internationaler Wintersprachkurs (vor dem Sommersemester, Beginn im Februar)
Internationaler Sommersprachkurs (vor dem Wintersemester, Beginn im August)
Auch während des Semesters haben Sie die Möglichkeit, Ihre Deutschkenntnisse zu vertiefen. Es werden jedes Semester Deutschkurse aller Niveaustufen angeboten mit einem Umfang von meist zwei Terminen à 1,5 Stunden pro Woche. Diese vorrangig für Studierende angebotenen Kurse sind für alle internationalen Gäste der Hochschule offen. Einige dieser Kurse sind auf spezielle Fachsprachen ausgerichtet, zum Beispiel Wirtschaftsdeutsch oder technisches Deutsch, aber es gibt auch allgemeine Deutschkurse. In den semesterbegleitenden Deutschkursen werden zusätzlich Deutsch-Tutorinnen und Deutsch-Tutoren eingesetzt, die die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in ihrem Lernprozess begleiten. In freiwilligen Kleingruppen mit maximal vier bis fünf Personen können so die Lernenden bei Hausaufgaben, Ausspracheschwierigkeiten und mündlichen Präsentationen unterstützt werden. Neben der sprachlichen Verbesserung bei individuellen Schwierigkeiten steht hier auch der Kontakt zu deutschen und anderen Studierenden in Mittelpunkt. Bei Interesse wenden Sie sich gerne an das Welcome Center, das Ihnen einen Ansprechpartner am Center for International Students mitteilen kann.
Die Hochschule und die Universität Osnabrück organisieren regelmäßig Vernetzungsangebote für Wissenschaftler*innen in Osnabrück. Nutzen Sie den Reseacher's Roundtable, um in lockerer Athmoshäre mit anderen Forschenden in Kontakt zu treten. Jeder ist herzlich willkommen!
Das Promotionskolleg und der Geschäftsbereich Personalentwicklung bieten den Promovierenden der Hochschule Osnabrück die Möglichkeit in Workshops und E-Learning Tools ihre überfachlichen und personalen Kompetenzen zu stärken, u.a. in den Bereichen Management und Führung, Hochschuldidaktik und wissenschaftliche Schlüsselkompetenzen.
Wie beschreiben unsere Forschenden ihre Zeit in Osnabrück? Lesen Sie hier ihre Testimonials.