Business Management (M.A.)
Gastvorträge und Workshops
Gastvorträge und Workshops
Wie würden Studierende sich bei unterschiedlichen Karriereoptionen entscheiden? Diese Frage diskutierten am 04.11.24 die Business Management-Studierenden der Hochschule Osnabrück und Studierende der Universität Bratislava innerhalb eines virtuellen Global Classrooms. Spannend fanden alle Beteiligten, dass die Präferenzen sehr ähnlich waren: Alle legten viel Wert auf eine vertrauensvolle Unternehmenskultur. Individuelle Leistungsvergütung auf der Basis von Zielen wurde eher kritisch bewertet. Insgesamt zeigte das Feedback via Chat, dass die Studierenden den interkulturellen Austausch interessant fanden.
Der Global Classroom fand im Modul „Strategisches Personalmanagement“ bei Prof. Dr. Carsten Steinert statt und wurde von Prof. Dr. Nicole Böhmer und Prof. Dr. Heike Schinnenburg zusammen mit Kolleginnen der Universität Bratislava vorbereitet und moderiert.
Mit großer Freude haben wir vier unserer erfolgreichen Alumni beim jährlichen Alumni-Talk-Abend des Masters Business Management am 28.10.2024 in der Caprivi-Lounge begrüßt.
Herzlichen Dank an Christoph Brüggemann, Theresa Dorau, Luisa Gröninger und Sarah Pante für die spannenden Einblicke in ihr berufliches und persönliches Leben. Es war für die Studierenden unseres Masters inspirierend, so viel von ihren individuellen Karrierewegen und Einstiegserfahrungen zu erfahren. Beim anschließenden Beisammensein in lockerer Atmosphäre gab es Gelegenheit zum weiteren Austausch und Networking.
Unsere Studierenden der Masterstudiengänge Business Management und Controlling und Finanzen hatten die Gelegenheit, ihre Projektergebnisse im renommierten Mode- und Sporthaus L&T zu präsentieren. Im Rahmen der Schwerpunktveranstaltung "E-Business - Realisierung der digitalen Wertschöpfungskette" wurde untersucht, wie das E-Business von L&T weiter optimiert werden kann.
Mit dem Fokus auf den Einsatz von generativer KI für Bild-, Text-, Audio-, Video- und AR-Anwendungen sowie einem Vergleich verschiedener Business Intelligence Tools zur Verbesserung der IT-Systemstruktur erarbeiteten unsere Studierenden unter der Leitung von Prof. Dr. Andreas Schmidt praxisnahe Lösungsansätze. In enger Zusammenarbeit mit Herrn Gizinski, dem Hauptansprechpartner von L&T, wurden spannende Ideen diskutiert, wie L&T in seiner digitalen Entwicklung bestmöglich vorangebracht werden kann.
Die enge Zusammenarbeit zwischen unseren Studierenden und L&T zeigt, wie wichtig praxisnahe Projekte für die Ausbildung im Umgang mit den digitalen Herausforderungen unserer Zeit sind und wie Hochschule und Unternehmen gemeinsam Mehrwert schaffen können.
Wie gelingt es, eine vertrauensvolle Unternehmenskultur zu leben, in der Mitarbeitende mitgestalten und ihre Stärken optimal entwickeln und einsetzen können?
„Wir wollen unseren Mitarbeitern vertrauen. Daher haben wir viele Regelungen abgeschafft, die nur die 98% der Belegschaft mit Bürokratie hindern, sich auf ihre Kernaufgaben zu konzentrieren, statt Genehmigungsverfahren aufrecht zu erhalten, die eigentlich für die 2% sind, die sich nicht verantwortlich verhalten,“ erläuterte Lars Bohlmann, Geschäftsführer für zwei Gesellschaften der Hettich Gruppe, in seinem Gastvortrag und nannte u.a. die Abschaffung von Urlaubsanträgen.
Mit weiteren Beispielen zeigt er auf, was Hettich konsequent anders macht: So wird z.B. die Hettich Education Academy eigenständig durch Auszubildende geführt. Die Nachwuchskräfte gehen dadurch sehr schnell in die Verantwortung, lernen mit Budgets umzugehen und kümmern sich um die Rekrutierung der nächsten Jahrgänge. Auch die Weitergabe von Aufgaben der Academy an die nächsten Auszubildenden erfordert vorausschauendes Handeln: „Da lernt man dann Checklisten zu schreiben, um erlerntes Wissen und erfolgreiche Prozesse weiterzugeben,“ schmunzelte Bohlmann.
Mit Blick auf seinen eigenen Werdegang riet er den Studierenden: „Sammeln Sie vielfältige Erfahrungen und konzentrieren Sie sich auf Ihre Stärken und Interessen,“ so sein Resümee. Lars Bohlmann ist Alumni der HS Osnabrück und wurde von Prof. Dr. Heike Schinnenburg für den Kurs „Personalentwicklung & Karrieremanagement“ im Master-Schwerpunkt Personal eingeladen.
Wie kann eine alternative HR Organisation aussehen und wie ist es, wenn die Mitarbeitenden ihre Führungskraft selbst wählen können? Am Beispiel eines Change Projektes im HR Bereich der DB Vertrieb berichtet Olga Penner (aktuell Product Owner Cultural Transformation & Change bei AXA und Absolventin des Masterprogramms Business Management, HS Osnabrück) in ihrem Gastvortrag den Studierenden von ihren Erfahrungen bei der Deutschen Bahn. „Wir wussten erst nach der geheimen und anonymen Wahl, wie wir zukünftig arbeiten werden und wer unser neuer Chef wird.“ Humorvoll und mit vielen Beispielen unterlegt, zeigt sie auf, wie die Umstellung auf eine agile HR Organisation gelingen kann und welchen Herausforderungen dabei zu begegnen sind. Beendet wurde die lebhafte Diskussion mit der Frage: „In welcher Organisationsform wollt ihr zukünftig arbeiten?“
Die Veranstaltung fand am 09.11.2023 via Zoom im Rahmen der Veranstaltung Strategisches Personalmanagement bei Prof. Dr. Carsten Steinert statt.
Wie gelingt es, ein Start-up erfolgreich an den Markt zu bringen? Welche Herausforderungen stellen sich bei der Entwicklung des Geschäftsmodells und wie lassen sich diese lösen? Genau diese Fragen erarbeiteten Masterstudierende des Schwerpunktes Change Management an zwei konkreten Start-ups, die vom Seedhouse Osnabrück begleitet werden.
Bereits zum vierten Mal wurde der Start-up Workshop aufgrund der positiven Resonanz der Studierenden und der beteiligten Start-ups durchgeführt.
Ende Oktober stellten sich die Start-ups NOXT! für die Projektplanung von Windparks sowie die Pflanzentheke (Vertical Farming) mit ihren Geschäftsmodellen und Ideen für die Zukunft vor und es gab die Gelegenheit, offene Fragen zu klären. Über die nächsten drei Wochen tüftelten die Studierenden in kleinen Teams u.a. daran, welche Marktpotenziale bestehen, welche Wettbewerber es mit welchen Lösungen schon am Markt gibt, wie sich z.B. der Nutzen für Kunden verbessern lässt etc. Besuche bei den Start-ups, Rückfragen und Interviews mit bestehenden und potenziellen Zielgruppen ermöglichten vertiefte Einblicke und Diskussionen. Die Ergebnispräsentationen am 20.11.23 zeigten daher auch interessante Erkenntnisse, die in die interne Diskussion zur Weiterentwicklung der Geschäftsmodelle einfließen werden; so das Feedback der Gründer. Für die Studierenden wurde deutlich, wie viele Details erarbeitet und verstanden werden müssen, um zu einer fundierten Beurteilung und Handlungsempfehlungen zu kommen. Die Zeit hätte sich gelohnt, so eine Rückmeldung, auch wenn man sich angesichts der komplexen Problematik in diesen Zukunftsthemen sogar noch mehr Input zu Beginn gewünscht hätte, um noch tiefer einzusteigen.
Links für Interessierte:
The Earth´s natural resources are exploited too fast for regeneration, leading to soil erosion, loss of biodiversity and water depletion. The challenges are complex and one shouldn´t expect easy solutions, so Dr. Volker Berding (Deutsche Bundesstiftung Umwelt, Osnabrück) in his guest lecture in the Master course “Organisational Transformation Case studies” (in English) on November 16th, 2023. The expert for Circular Economy presented approaches for sustainability and circular economy in the fashion business and emphasized: “On the long run, the concepts must also be economically successful, but we seriously have to change the priorities for more sustainable solutions.” The group lively discussed possibilities and limitations for consumers to make own contributions. The massive overproduction of clothes leads to several problems which can´t be solved by recycling, so Dr. Berding, because on the one hand the proportion of cheap quality is increasing – leading to garbage – and on the other hand a lot of second-hand clothes are send to African Countries. Whereas more sustainable business models are needed for the future, new ultra-fast-fashion platforms with aggressive marketing strategies are gaining market shares. Several students shared their experiences with these platforms and one student reflected: “Shopping cheap leads to a dopamine release.” Prof. Schinnenburg showed one platform with huge discounts for limited time which leads to a rush of adrenaline and resumed: “To summarise, we should be aware that in this game we are victims of sophisticated psychological marketing strategies.”
Everyone agreed in the discussion that legal regulations are needed, but that companies and consumers must also do their part. However, for such choices, so one international student argued, “it must be easy and cheap to repair products”, which is the case in her home country but often difficult in Germany.
Dr. Volker Berding was invited by Prof. Dr. Heike Schinnenburg.
Dieses Thema beleuchtete Luisa Gröninger, die 2020 den Master Business Management abschloss und heute als Account-Managerin bei basecom (www.basecom.de) tätig ist, den Studierenden des Master-Schwerpunktes Change Management.
Am Beispiel des Kunststoffherstellers Pöppelmann in Lohne zeigte sie anschaulich die Komplexität von Digitalisierungsprojekten im B2B-Vertrieb auf. „Man muss immer genau verstehen, was aus Nutzersicht sinnvoll ist,“ so Gröninger, als sie die verschiedenen Tools, Rollen und Methoden erläuterte, mit denen die Scrum-Projekte gesteuert werden. Vor allem Kommunikationsroutinen spielen eine große Rolle. Aber: „Mails sind ein „Dead End“, daher schreibe ich fast gar keine mehr – wir arbeiten nur noch mit geteilten Dokumenten, damit keine Datensilos entstehen,“ zog sie als Resümé.
Eingeladen wurde Luisa Gröninger von Prof. Dr. Heike Schinnenburg im Modul „Leadership und Innovation“.
Vom 14.-15. April 2023 erlebten Masterstudierende der Hochschule Osnabrück im Schwerpunkt Change Management die Innovationsmethode Design Thinking live. In Teams wurde u.a. das strategische Suchfeld eingegrenzt und die Zielgruppe befragt, um zu verstehen, was Nutzer sich wünschen. Auf dieser Basis wurden eigene Ideen nicht nur erarbeitet, sondern konsequent mit Hilfe von „Quick User Interviews“ hinterfragt und verbessert. Zentrale Spielregeln und Erfolgsfaktoren waren u.a. eine konsequente Nutzerperspektive, „zeigen statt reden“ und ein verlässliches „time boxing“, das von den meisten Teilnehmern als hilfreich empfunden wurde. In der Feedbackrunde gab es viele positive Lernerkenntnisse, z.B. „Trust the process, auch wenn es mal komisch ist,“ so eine Rückmeldung.
Eingeladen wurde Olga Penner, Trainerin für agile Methoden und selbst Absolventin des MA Business Management, von Prof. Dr. Heike Schinnenburg und Prof. Dr. Carsten Steinert im Rahmen des Moduls „Leadership und Innovation“.
Weiter Infos zum Workshop siehe auch: LinkedIn-Beitrag
Frank Frohmann, internationaler Keynote Speaker und Buchautor, war zu Gast im Kurs „Product & Innovations Management“ (Schwerpunkt Marketing).
Unter dem Vortragstitel „Digital Transformation and Pricing“ stand vor allem digitales Preismanagement und Leading Edge Knowledge im Fokus der Betrachtung. Neben einer ersten theoretischen Einordnung in verschiedene Modelle und unter Berücksichtigung aktueller preispsychologischer Erkenntnisse, waren vor allem Use Cases auf der Agenda.
„Dank seiner langjährigen Pricing-Erfahrung sowie unterschiedlichen Stationen in namhaften Unternehmen wie Evonik, Bosch und Lufthansa konnte Herr Frohmann den Studierenden eine Menge spannende Einblicke in die Praxis des Preismanagements geben. Der Vortrag war ein großer Gewinn für uns“, freut sich Prof. Dr. Oliver Roll, Professor für internationales Marketing und Preismanagement.
Prof. Roll ist selbst einer der führenden Pricingexperten im DACH Raum und ist daher in der Szene bestens bekannt. Er ergänzt: „Ich kenne Frank Frohmann von zahlreichen Pricingkongressen, unter anderem in Amsterdam und Barcelona, wo wir beide Vorträge gehalten haben. Gerade diese Verdrahtung macht den Unterschied, um am Ende für die Studierenden ein optimales Lernerlebnis zu ermöglichen."
Digital getriebene Alptraumkonkurrenten verdrängen sehr schnell bisherige Geschäftsmodelle, erläuterten die Referenten am Beispiel WhatsApp, Uber & Airbnb. Übertragen auf die EWE: Was bedeutet das? Wer ist der Alptraumkonkurrent, der möglicherweise die Geschäftsfelder der EWE völlig verändern wird? Und wie gelingt es, der Herausforderung der Digitalisierung sowie der Entwicklung von „Digital Leadership Skills“ im Unternehmen die notwendige Aufmerksamkeit zu widmen?
Sehr offen schilderten die Referent:innen die Herausforderungen von Innovation und einer kulturellen Transformation. Themen dazu waren u.a. wie man - über eine Projektgruppe hinaus - eine breite Bewegung initiiert, die richtigen Leute an Board bekommt und mit Hindernissen und Zielkonflikten umgeht. „Experimente sind ganz zentral, um neue Best Practices zu entwickeln,“ so Kirsten Rottmann zu den Erfahrungen.
Mit einer Lernreise wurde zunächst die obere Führungsebene mitgenommen – dabei es ginge nicht nur um das kognitive Verstehen sondern ebenso um die emotionale Erlebenswelt, damit die Transformation gelinge. „Im nächsten Schritt bilden wir „Digital Guides“ aus, die allen Beschäftigten zur Seite stehen werden“, schilderte Timo Hogelücht aus dem Projekt. Mit Hilfe von Zoom und Miro wurden die Studierenden aktiv eingebunden und steuerten Ideen bei.
Der Gastvortrag fand im Rahmen der Vorlesung „Die Zukunft der Arbeit“ (Schwerpunkt Personalmanagement) bei Prof. Dr. Nicole Böhmer statt.
Was sind derzeit die bestimmenden Themen der Personalarbeit? Dazu brachten die drei Referenten:innen des Bundesverbands der Personalmanager sechs Thesen mit. Impulsreich wurden diese von Sabine Kunzendorf, Bernd Blessin und Tobias Schröder erläutert und mit Beispielen aus der Praxis illustriert. „Um die Kluft zwischen Blue- und White-Collar-Workern nicht aufbrechen zu lassen, sind Personaler heute besonders gefordert“, erklärte Sabine Kunzendorf, People & Culture Specialist Projects & Analytics und Alumni der Hochschule Osnabrück. Auch die aktive Verknüpfung mit den Erfahrungen der Studierenden war ein Veranstaltungsfokus.
Eingeladen wurde der BPM von Prof. Dr. Nicole Böhmer im Rahmen der HRM Vertiefungen in den MA-Programmen.
Wurden die Banken angesichts der Finanzkrise, die zu einem enormen Vertrauensverlust bei Kunden und Gesellschaft geführt hat, nachhaltig verändert? Wie gelingt Kulturveränderung? Am Beispiel der Commerzbank stellte sich Stefan Burghardt, Niederlassungsleiter der Mittelstandsbank Bremen und Aufsichtsratsmitglied bei der Commerzbank, in einer Abendveranstaltung den Fragen der Studierenden. Im lebendigen Dialog wurde deutlich, dass es nicht nur um veränderte Regeln und Kontrollmechanismen geht. Vielmehr – so Burghardt – hat die Commerzbank einen umfassenden Veränderungsprozess initiiert, mit tiefgreifenden Implikationen zum Beispiel für Geschäftsfelder oder für das Personal. Veränderte Vergütungsmodelle setzen heute stärker als früher auf den Teamgedanken. Wichtig ist der Leitung der Bank nicht allein Compliance mit den extern gesetzten Regeln, sondern auch die Beachtung ethischer Normen, die sich die Bank selbst gibt. Fragen kreisten um den Prozess der Kreditvergabe und auch die Diversity bei Stellenbesetzungen und Beförderungen. Eingeladen wurde Stefan Burghardt von Prof. Dr. Peter Mayer im Rahmen des Moduls Wirtschaftsethik.
Warum liegt der Fokus von CSR in Deutschland viel stärker auf Nachhaltigkeitsthemen als in den USA? Und wie geht ein Modeunternehmen wie Bonprix (Otto Gruppe) damit um?
In einer Global Classroom Veranstaltung mit Studierenden der University of Pennsylvania bei Prof. Femida Handy und der Hochschule Osnabrück (MA Schwerpunkt Change Management) wurden diese Fragen diskutiert.
Dazu gab Prof. Dr. Peter Mayer zunächst einen spannenden Einblick zu den Hintergründen, die vor allem im Verständnis liegen, welche Rolle der Staat einnehmen sollte. Es wurde deutlich, dass ein umfassendes Sozialsystems mit rechtlich abgesicherten Arbeitnehmerschutzrechten (z.B. viel höhere Urlaubsansprüche in Deutschland) dazu führen, dass in Europa Nachhaltigkeit als Teil von CSR eine deutlich größere Rolle spielt. Dagegen steht in den USA z.B. Corporate Volunteering mehr im Mittelpunkt.
Dieser Fokus wurde von Dorothea End, die als Nachhaltigkeitsmanagerin bei Bonprix tätig ist, bestätigt. Sie stellte aus ihrem Homeoffice in Hamburg die neue Nachhaltigkeitsstrategie von Bonprix vor. Die Studierenden erfuhren, dass es bei der Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks im Kern darum gehe, die ganze Lieferkette in den Blick zu nehmen, u.a. die Produktherstellung und -zusammensetzung sowie Verpackung und Transport. Man wolle Kunden eine gute Wahl ermöglichen, so Dorothea End. „Wie geht das Unternehmen denn intern mit Interessenkonflikten um, wenn doch der Preis bei Fast Fashion eine so große Rolle spielt? Und wie stark ist die Stellung des Nachhaltigkeitsteams im Vergleich zu anderen, z.B. der Einkaufsabteilung?“ Diese Fragen wurden u.a. in der anschließenden Diskussion gestellt. „Wir sind an die Geschäftsführung angebunden und die Nachhaltigkeitsziele werden gleichrangig verfolgt und ausgehandelt wie andere Herausforderungen,“ so die Expertin.
Die Veranstaltung wurde von Prof. Dr. Heike Schinnenburg (HS Osnabrück) und Prof. Femida Handy (U-Penn, Philadelphia) organisiert und fand auf Englisch via Zoom statt.
Nachtrag: Das Feedback der Beteiligten war eindeutig: Derartige „Internationale Zusammenarbeit/Projekte ausbauen, wenn möglich“ (Statement in Miro) und „Thank you so much for an amazing learning experience!” (Ben, U-Penn, Philadelphia, via Groupcard)
Diese Fragen spielen heute im Marketing, sei es in der Wirtschaft oder sei es in der Lehre, eine große Rolle. Sie standen auch, breit gefächert, im Zentrum der virtuellen Konferenz Digital Online Marketing Konferenz-OMKB im März 2021, an der Masterstudierende der Hochschule Osnabrück teilnehmen konnten, um sich durch Vorträge, interaktive Roundtables und Q&A Sessions zu informieren und mit Expertenteams diejenigen Themen zu diskutieren, die sie persönlich interessierten.
Zusätzlich zur Konferenz bestand im April und im Mai die Möglichkeit, an zwei Webinaren zu Google Analytics und zum Onlinemarketing teilzunehmen und auch dort Fragen an Expertinnen und Experten aus der Praxis zu stellen. So ergab sich, über drei begleitende Veranstaltungen hinweg, ein neuartiges, inspirierendes Zusammenspiel von wissenschaftlicher Lehre einerseits und direktem Austausch mit Fachleuten unterschiedlicher Richtungen und Strömungen innerhalb des digitalen Marketing anderseits.
Normalerweise begleitet er Unternehmen auf ihrer digitalen Customer Journey und hilft ihnen, im Internet Kund*innen zu finden, zu binden und Erlöse zu optimieren. Aber wie nutzt er sein Wissen für das eigene Unternehmen? Schahab Hosseiny, CEO von Think 11 (u.a. in Osnabrück), öffnete in seinem Gastvortrag die eigenen Analyse- und Tracking-Systeme zu einem unverbauten Praxisblick. Cookies, die auf die Reise gehen von der Website zu Pinterest und dort personalisierte Werbung auslösen. Einblicke in das Nutzerverhalten, ermittelt aus Unternehmensdaten und Erkenntnissen über das Surfverhalten. Künstliche Intelligenz, die hilft, den gewünschten Kundensegmenten (Kohorten) die richtige Botschaft zum passenden Zeitpunkt zu platzieren. Tracking, Targeting, Retargeting, Video-Bots. Das klingt alles technisch? Richtig: Schahab Hosseiny nennt seine Version des Marketings gerne Marke-Tech. Was in den Vorlesungen zuvor noch theoretisch und futuristisch klang, wurde im engagierten Vortrag zur alltäglichen Praxis eines Unternehmens. Und wie bereitet man sich auf ein solches Berufsleben vor? Wissen, wie das Internet funktioniert. Eine Programmiersprache lernen. Freude am Datacrunching. Den Marketing(Marke-Tech-)abteilungen sagt Hosseiny eine gute Zukunft voraus: Immer mehr Unternehmensbereiche werden von dieser digitalen Welt erfasst und brauchen deren Tech-Kenntnisse und Kreativität.
Die Veranstaltung fand im Schwerpunkt Strategische Onlinekommunikation bei Joachim Türk statt.
Wie reagiert Continental als international tätiger Automobilzulieferer auf die aktuellen Herausforderungen? Am Beispiel eines Change Projektes im HR-Bereich berichtete Merle Bytof, Senior Consultant für Change Management im Continental Konzern (Absolventin des Masters International Business and Management 2015) in ihrem Gastvortrag von ihren Aufgaben. Humorvoll und mit vielen Beispielen zeigte sie auf, welche Aspekte für erfolgreiche Veränderungen wichtig sind. Intensiv wurde diskutiert wie unterschiedliche Rahmenbedingungen und Landeskulturen Change beeinflussen. „Ganz wichtig sind z.B. Feedbackgremien, um sich vor der Implementierung von Maßnahmen eine Rückmeldung der Beteiligten zu holen, die die Verhältnisse vor Ort und die Menschen kennen,“ so Bytof, um Fehler bei der Umsetzung zu vermeiden und Bedenken ernst zu nehmen.
Die Veranstaltung fand im Schwerpunkt Change Management bei Prof. Dr. Heike Schinnenburg statt.
Effektives Management basiert auf guter Theorie und guter Umsetzung. Zusätzlich zu der praxisorientierten Lehre halten daher auch immer wieder herausragende Managementpersönlichkeiten Gastvorträge an der HS. Donald Müller-Judex war zu Gast in der Master-Vorlesung Produkt-&Innovationsmanagement bei Prof. Dr. Oliver Roll.
Herr Müller-Judex ist ein Seriengründer, der bereits mehrere Unternehmen gestartet hat. Mit seinem aktuellen Start-up Solmove arbeitet er daran, den Markt für Solarenergie zu revolutionieren. Die Kernidee ist ebenso einfach wie genial: Solarmodule nicht auf das Dach zu legen, sondern in die Straße zu integrieren, um dann später von dort direkt Autos mit Strom versorgen zu können. Donald Müller-Judex begeisterte die Studierenden nicht nur mit viel Know-how, sondern auch mit seiner internationalen Erfahrung bei Investmentrunden. Die Studierenden konnten erfahren, wie es hinter den Kulissen der Sendung „Die Höhle der Löwen“ zugeht und auch wie Pitchpräsentationen in Dubai ablaufen. Prof. Oliver Roll meint dazu: „Was diesen Vortrag so wertvoll macht, ist nicht nur das reine Know-how, sondern vor allem auch die Inspiration, die die Studierenden aus der Energie einer solchen Gründerpersönlichkeit mitnehmen.“ Den Abschluss machte dann noch die gemeinsame Entwicklung einer neuen Start-up Idee.
Wie gelingt es, ein Mode-Einzelhandelsunternehmen, das aus dem klassischen Kataloggeschäft kommt, erfolgreich zu einem daten-getriebenen E-Commerce-Unternehmen zu entwickeln? Diese Herausforderung stellte Tabea Schwarz, Absolventin des Masters Business Management (2015) und als „Strategic Project Manager CRM & Personalization“ bei bonprix (Otto-Gruppe) tätig, Masterstudierenden im 3. Semester vor.
„Data Transparency is the key,“ so Schwarz in ihrem englischsprachigen Gastvortrag und betonte: „Sharing is caring.“ Denn digitale Geschäftsmodelle erfordern, Daten aus unterschiedlichsten Bereichen transparent zu machen und übersichtliche Dashboards mit wichtigen KPIs für die Entscheidungsfindung zur Verfügung zu haben. „Feelings and beliefs“ sind traditionell wichtige Aspekte im Modebusiness, aber – so Schwarz – am Ende seien heute die Datenauswertungen entscheidend, welches Produkt es z.B. auf Postkarte schafft oder dem Kunden auf der Website vorgeschlagen wird. Daher spielt lebenslanges Lernen bei der Otto-Gruppe auch eine wichtige Rolle und zeigt sich u.a. an der Verpflichtung für alle Mitarbeitenden, Basis-E-Learning-Programme zu absolvieren, um die digitale Transformation zu verstehen und nicht den Anschluss zu verlieren.
Auch der neue Test-Shop von bonprix in Hamburg wurde vorgestellt. Mit großem Interesse stellten die TeilnehmerInnen Fragen zur digitalen Auswahl von Kleidung per Handy und der Entgegennahme in der automatisiert reservierten Kabine. Anprobiert wird dann bei Einstellung auf das passende Licht (z.B. am Strand), um klassische Ärgernisse von Kunden zu reduzieren. Auch über alternative Möglichkeiten mit Virtual Reality und Virtual Fitting Rooms wurde diskutiert. Deutlich wurde zudem, dass der Test-Shop mit agilen Methoden entwickelt wurde. So wurden Ideen sehr schnell in erste Prototypen umgewandelt, um mittels direktem Testkundenfeedback zu sofortigen Verbesserungen zu kommen und relevante Kundenbedürfnisse zu erfassen.
Die Veranstaltung fand in der Veranstaltung Organizational Transformation Case Studies bei Prof. Dr. Nicole Böhmer und Prof. Dr. Heike Schinnenburg statt.
Wie relevant diese Aussage für die persönliche Karriereentwicklung und auch für deutsche Unternehmen ist, zeigte Florian Fleischmann (Mit-Gründer und Geschäftsführer von HR Forecast) den Studierenden des Schwerpunktes Personalmanagement anhand von Praxisbeispielen aus verschiedenen Branchen. Mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) wertete das Team von HR Forecast öffentlich zugängliche Daten wie Fähigkeiten, die in Stellenanzeigen gesucht werden, neue Patentanmeldungen und Aktienkurse aus. „Rekrutierungsmuster zeigen eine Mindset“, so Fleischmann. Seine Analysen machen deutlich, dass eine vergangenheitsorientierte Rekrutierungspraxis oft in eine negativen Aktienkursentwicklung mündet. Im aktiven Austausch mit den Studierenden wurde klar, wie KI die Möglichkeit bietet bisherige Organisationsstrukturen durch eine netzwerkartige Organisation zu ersetzen, in der Hierarchien verschwinden.
In einer spanndenden Veranstaltung konnten Masterstudierende aus den Schwerpunkten Change Management und Organizational Transformation selbst ausprobieren, wie Chatbots programmiert werden. Bereits nach einer kurzen Einführung des Data Science Experten Ashish Rai kreierten die Studierenden in Teams typische Fragen und Antworten in einem Recruiting-Prozess als Trainings-Material für ein lernendes System. Im Anschluss an die Ergebnisauswertung diskutierten Prof. Dr. Heike Schinnenburg und Prof. Dr. Nicole Böhmer mit der Gruppe, welche Auswirkungen Chatbots und Automatisierung auf die Arbeit der Zukunft haben werden. Am Ende gab es große Einigkeit, dass viele Routineaufgaben wegfallen werden und daher lebenslanges und zunehmend online-basiertes, selbstgesteuertes Lernen für die meisten Menschen an Bedeutung gewinnt.