Soziale Arbeit: Lokale Gestaltung sozialer Teilhabe (M.A.)
Studienverlauf
Gliederung des Studiums
Die Regelstudienzeit des Masterstudiengangs Soziale Arbeit: Lokale Gestaltung sozialer Teilhabe beträgt insgesamt vier Semester. Das Studium umfasst drei Theorie- und (Praxis-)Forschungssemester und schließt mit der Masterarbeit im vierten Semester ab.
Kompetenzmodell
Der Studienverlaufsplan sieht neun Module vor, die das umfassende Kernangebot („Kernkompetenzen“) abbilden: Es sollen dabei die zentralen Themenfelder und Kompetenzaspekte der lokalen Gestaltung Sozialer Arbeit vermittelt werden. Das Programm ergänzt dieses Kernangebot mit einer jeweils zwei Mal drei Module umfassenden Spezialisierung (Schwerpunkt 1 und 2), die die Vermittlung der besonderen und themenspezifischen Kompetenzen von Sozialer Arbeit im lokalen Bezug ermöglichen. Eine dieser Spezialisierungen ist wahlfrei und soll die eigene Profilbildung unterstützen. Ergänzt und abgerundet wird dieses Studienangebot um drei Module, die als „Allgemeine Kompetenzen“ übergreifende Kenntnisse und Fertigkeiten vermitteln und die disziplinäre Basis begründen.
Modulbeschreibungen
- Soziale Arbeit, Gesellschaft und Kommune (I): theoretische und empirische Analysen
- (Sozial-)rechtliche Rahmungen kommunaler Teilhabe
- Gestaltung von Teilhabe im sozialen Raum: Quartiersmanagement
- Teilhabefelder kommunaler Sozialer Arbeit: Bildung, Migration, Gesundheit
- Führung in Organisationen der Sozialen Arbeit
- Modul 1 aus dem Wahlbereich Schwerpunkt 2
- Soziale Arbeit, Gesellschaft und Kommune (II): konzeptionelle und professionsbezogene Analysen
- Soziale Sicherung in der Marktwirtschaft
- Gestaltung von Teilhabe im sozialen Raum: Soziale und interprofessionelle Netzwerke
- Forschungswerkstatt (I): Konzeption, Design, Organisation
- Organisationsentwicklung und Teamprozesse in der Sozialen Arbeit
- Modul 2 aus dem Wahlbereich Schwerpunkt 2
- Kommunale Sozialpolitik, Governance und internationale Vergleiche
- Kommunale Sozialplanung
- Gestaltung von Teilhabe im sozialen Raum (III): Partizipation und Ermächtigung
- Forschungswerkstatt (II): Durchführung, Analyse, Transfer
- Projektmanagement und Konzeptentwicklung
- Modul 3 aus dem Wahlbereich Schwerpunkt 2
Im vierten Semester steht als Abschluss des Studiums die Masterarbeit mit einer praxis-, theorie- oder forschungsorientierten (bzw. daraus integrierten) Perspektive an. Mit dem erfolgreichen Abschluss des Studiums erwerben Sie den akademischen Grad „Master of Arts“.
Wahlmöglichkeiten ab dem ersten Semester
Schwerpunkt 2
Ab dem ersten Semester können Sie aus zwei Vertiefungsmöglichkeiten im Bereich „Schwerpunkt 2“ eine Vertiefung frei wählen, die in den drei aufeinander folgenden Semestern eine fachliche Schwerpunktsetzung ermöglichen – es sind dies:
1. Semester: (Inklusive) Bildung und soziale Teilhabe in kleinräumiger Perspektive
Wieviel Berlin steckt in Osnabrück? Diese Frage steht am Anfang der Beschäftigung mit den bildenden Wirkungen von Räumen, etwa von Gemeinden oder Stadtteilen. Was unterschiedlicher nicht wirken kann – diese beiden städtischen Lebensverhältnisse – eröffnet den Blick auf übergreifende Betrachtungen auf Bildung im und durch den Raum. Im Seminar werden grundlegende Begriffe erarbeitet und vertieft, die für Soziale Arbeit eine hohe Bedeutung haben: Subjektbildung, Raumaneignung, Inklusion aus raumtheoretischer Sicht sowie erste Hinweise auf die Verbindung von Bildungsorganisation, eine kommunale Pädagogik des Sozialen sowie die Planung von Infrastrukturen der Bildungsförderung junger Menschen, Erwachsener und Familien. Mit diesem theoretischen Inventar wird die Praxis analysiert: Ganz konkret, indem die Studierenden eine Sozialraumbegehung in Stadtteilen Osnabrücks durchführen, mithin die raum-, subjekt- und institutionenbezogene Perspektive auf Bildung zusammenführen – und wieder der Frage begegnen: (Inwiefern) Ist Berlin dort erkennbar?
2. Semester: Kommunale Partizipation und inklusive Gesellschaftsentwicklung
Worum geht es eigentlich – ein Projekt nach dem anderen abarbeiten, auf das nächste warten und außer Acht lassen (müssen), dass eigentlich nachhaltige Veränderungen der sozialen Infrastruktur vor Ort entstehen sollten? Mit einem kritischen, die eigene Positionierung fördernden Blick werden die Teilthemen der Module zusammengeführt: und zwar zu einer weitreichenden Perspektive von inklusiver Gesellschaft. Denn ohne sie würden die Zielvorstellungen laufender und zukünftiger sozialer Programme in Kommunen nur zu kurzfristigen Modellvorhaben ohne lebensweltlichen Bezug verkommen. These: Nur mit Hilfe von Partizipation, Demokratiebildung und hinreichenden Anerkennungsstrukturen kann eine nachhaltige Förderung von Bildungsinfrastrukturen und lebensweltlichen Bildungsprozessen in Kommunen plausibel sein.
3. Semester: Kommunales Bildungsmanagement und integrierte Konzepte der Bildungsplanung
Lässt sich Bildung planen und managen, noch dazu in einer Kommune – also mit Blick auf einen Raum und nicht den einzelnen Menschen, der seine Bildungsbiografie gestaltet? Diese Frage zielt auf die aktuelle Bedeutung der Bildungsplanung und des kommunalen Bildungsmanagements, wie es in immer mehr Kommunen in Deutschland ausdrücklich betrieben wird. Die Studierenden sollen erfahren, dass mit den weitreichenden Zielen einer veränderten Gestaltung von lokalen Bildungsinfrastrukturen (v.a. Inklusion, Ganztagsbildung, demografischer Wandel, Internationalisierung) auch innovative Formen der Planung und fachlichen Steuerung in den Kommunen einhergehen müssen. Ziel soll ein Grundverständnis sein, dass Kommunen als zentrale Akteure in der Neujustierung eines lokalen Gesamtsystems der Bildungsförderung sieht und hierbei die Kompetenzen der Soziale Arbeit als Professionen durchaus federführend einbezieht (v.a. integrierte Sozialplanung, Partizipationsverfahren, Netzwerkentwicklung).
Prof. Dr. Stephan Maykus, Modulpromotor
„Bildungslandschaften benötigen einen professionell getragenen ‚Bauplan‘: Empirie, Reflexion und Kommunikation machen das Erfolgsdreieck der kommunalen Bildungsplanung aus.“
1. Semester: Theories of the Third Sector – Management Theories, Civil Society and Governance
2. Semester: Spheres of Activities of Nonprofit Organisations
3. Semester: a.Interdisziplinäre Denkwerkstatt - Soziale Innovationen
b.Interdisciplinary Think Tank - Social Innovations
c.Interdisziplinäre Denkwerkstatt - Lobbying und Interessensvertretung
d.Interdisciplinary Think Tank - Advocacy
Prof. Dr. Kathrin Loer, Modulverantwortliche
“Ein Verständnis für Politik und soziale Zusammenhänge ist für die lokale Gestaltung sozialer Teilhabe unabdingbar. Soziale Arbeit im kommunalen Raum ist ohne Non-Profit-Organisationen nicht vorstellbar. So widmet sich der Schwerpunkt den vielen Facetten zivilgesellschaftlichen Engagements, ihren politischen und sozialen Kontexten und thematisiert dabei viele konkreten Aspekte für die soziale Arbeit.”