Lehrinhalte
Ziel
Es den Teilnehmer*innen zu ermöglichen, sich im Rahmen eines individuellen Transformationsprozesses mit der eigenen Rolle als Führungskraft und als Manager, wie auch der Rolle/Identität der eigenen Organisation im Umgang mit den Herausforderungen der Gegenwart aktiv auseinander zu setzen.
Der angebotene Prozess basiert auf dem Konzept des Bruttonationalglücks oder Gross National Happiness (GNH), seiner Instrumente und Indikatoren, um einen Rahmen sowohl für individuelle als auch organisatorische Transformation zu schaffen. Während des Programms wird jede*r Teilnehmer*in ein Projekt ausarbeiten, das zur Transformation ihrer / seiner Organisation beiträgt und sich selbst so führen, dass sie / er selbst die von ihr / ihm angestrebten Veränderungen manifestieren kann.
Zielgruppe
Menschen, die Führungs- bzw. Managementaufgaben wahrnehmen, Personalfachleute sowie Fachkräfte, die an der persönlichen Entwicklung von Führungskräften (Ausbilder, Coaches usw.) beteiligt sind oder an professionellen Umbruchsituationen mitwirken.
Genauer gesagt, Menschen die zuständig sind für:
• die Bestimmung von Richtlinien / Ausrichtung / Strategien von Personalentwicklung in ihrer Organisation oder ihrem Team.
• die Entwicklung und Umsetzung von Veränderungsprozessen in ihrem Team, Organisation, oder gesellschaftsweit.
• die Koordination sogenannter „multistakeholder“ oder gesellschaftsweiter Veränderungsprozesse.
• die Entwicklung von Kompetenzen und Wirksamkeit ihrer Teams.
• die Teamleitung.
• das Einzelcoaching von Führungskräften.
• die Organisationsentwicklung und die Gestaltung von Veränderungsprozessen in Organisationen.
Sowie Studierende: Das Programm wird eine begrenzte Zahl von Stipendien für ausgewählte Studierende mit hohem Impactpotential als „emerging Leaders of the Future“ vergeben.
Methode
Der analytische Rahmen, die Philosophie, Werte, Prinzipien und Werkzeuge von GNH bilden das Rückgrat des Programms. Der Lernprozess basiert auf dem Ansatz von „Theorie U“ von Claus Otto Scharmer, einem neuen Ansatz einer Führungs- und Veränderungstheorie, die innere Transformation und organisationale Veränderungsprozesse im Hinblick auf wirksame gesamtgesellschaftliche Erneuerung verbindet.
Die Fallstudien basieren weitgehend auf der praktischen Umsetzung dieser Konzepte und Prozesse in Organisationen, öffentlichen Institutionen und Unternehmen im In- und Ausland. Der Klausur- und Retreatcharakter des Programms soll die Entwicklung und Umsetzung innerer Praktiken wie Achtsamkeit, aber auch den Austausch in der Gruppe fördern. Das individuelle Coaching der Teilnehmer*innen erfolgt während des gesamten Trainings.
Auf diese Weise können die Teilnehmer*innen:
• sich an einem transformativen Lernprozess beteiligen, sowohl auf individueller als auch auf organisatorischer Ebene.
• diese Prinzipien auf persönlicher und beruflicher Ebene selbst erleben, um eine veränderungsfreundliche Umgebung zu schaffen,
die der Transformation von Systemen und Organisationen förderlich ist.
• konkrete Projekte in Ihrem beruflichen und organisatorischen Umfeld umsetzen.
Modulbeschreibungen
Dieses Modul bezieht sich auf die Vertiefung der Wahrnehmung und Selbstwahrnehmung im Hinblick auf: gegenwärtige gesellschaftliche Veränderungen und Herausforderungen (systemisch, ökologisch, wirtschaftlich, sozial, kulturell und spirituell) und ihre Auswirkungen auf Organisationen; die eigene Rolle als möglicher „Veränderungsmacher“ im eigenen Kontext. Kennenlernen und erkunden eines neuen Paradigmas der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung: GNH. Aktuelle und zukünftige Fragestellungen werden auf individueller, kollektiver und gesellschaftlicher Ebene analysiert.
Wir werden das Konzept des GNH, seine Geschichte, Werte und Prinzipien, seine Vision, Indikatoren sowie seine Instrumente zur Überwachung und Umsetzung verstehen lernen. Von dort aus werden wir die Bedingungen, Modalitäten und Ergebnisse seiner Umsetzung in der Welt der Wirtschaft, der öffentlichen Verwaltung und des Bildungssektors erkunden. Schließlich wird jede*r Teilnehmer*in die Potentiale und Hebel, sowie die Bedingungen identifizieren, unter denen sie / er in erster Linie in der eigenen Organisation ein/e Veränderungsagent/in sein kann.
Eine detaillierte Modulbeschreibung finden Sie hier.
In diesem Modul werden die Teilnehmer*innen auf ihre innere Transformation achten, um ihre Haltung als Führende weiter zu entwickeln. Sie werden ihre individuelle Handlungsfähigkeit im Hinblick auf neue gesellschaftliche Entwicklungsanforderungen analysieren. Sie werden sich durch Achtsamkeit mit sich selbst verbinden und ihre emotionalen Fähigkeiten im Umgang mit schwierigen Gefühlen und Situationen weiter entwickeln um diese besser bewältigen zu können und um positives Denken und Präsenz zu kultivieren. Auf dieser Basis entwickeln sie die Führung ihres Teams und ihrer Anteilseigner („Stakeholder“) in diesem Sinne weiter und stärken damit die kollektive Handlungsfähigkeit aller, Entscheidungen auf der Basis ganzheitlicher und systemischer Visionen zu treffen.
Eine detaillierte Modulbeschreibung finden Sie hier.
In diesem Modul entwickeln die Teilnehmer*innen ein konkretes Projekt, um die Rahmenbedingungen für Glück und Wohlbefinden ihres Teams zu schaffen und so zur Transformation ihrer Organisation beizutragen. Sie werden die GNH-Prinzipien auf das eigene Projekt anwenden und kontextabhängige Indikatoren entwickeln. Umgekehrt werden sich die Teilnehmer*innen aus den gemachten Umsetzungserfahrungen, die durch die organisationelle Veränderung generiert wurden, inspirieren, immer mit der Absicht das Wohlbefinden der Mitarbeiter zu stärken. Sie werden dadurch in der Lage sein, einen Prototypen des Wandels innerhalb ihrer Organisation vorzuschlagen, der mit der eigenen persönlichen Transformation in Einklang steht, wie auch mit der strategischen Vision und den Zielen der Organisation.
Eine detaillierte Modulbeschreibung finden Sie hier.
In diesem Modul werden die Teilnehmer*innen ein transformatives Projekt in ihrer Organisation implementieren und ein Pilotsystem vorschlagen, durch das das Projekt entlang gemeinsam konstruierter, GNH basierter Indikatoren nachverfolgt werden kann. Sie werden konstruktive und hilfreiche Rahmenbedingungen schaffen, die eine fragende Haltung und die Entwicklung in der Organisation begünstigt, in dem sie sich der GNH Werkzeuge bedienen. Sie beteiligen sich an der Kulturentwicklung ihrer Organisation in dem sie ihr Projekt in einem Rahmen umsetzen, der Austausch und Co-Kreativität fördert, Verantwortungsübernahme wertschätzt, wie auch Wohlbefinden und Glück am Arbeitsplatz.
Eine detaillierte Modulbeschreibung finden Sie hier.
Literatur
- Thinley JY (1999) Values and Development: Gross National Happiness: Text of the Keynote Speech Delivered at the Millennium Meeting for Asia and the Pacific, 30 October - 1 November 1998 Seoul, Republic of Korea. In: Kinga S, Galay K, Rapten P and Pain A (eds) Gross National Happiness: A Set of Discussion Papers: Thimphu: Centre for Bhutan Studies, pp. 12–23.
- Thinley JY (1999) Gross National Happiness and Human Development – Searching for Common Ground. In: Kinga S, Galay K, Rapten P and Pain A (eds) Gross National Happiness: A Set of Discussion Papers: Thimphu: Centre for Bhutan Studies, pp. 7–11.
- Ura K, Alkire S, Zangmo T, et al. (2012) A Short Guide to Gross National Happiness Index. Thimphu: Centre for Bhutan Studies.
- Ura K, Alkire S, Zangmo T, et al. (2012) An Extensive Analysis of GNH Index. Thimphu: Centre for Bhutan Studies.
- NDP Steering Committee and Secretariat (2013) Happiness: Towards a New Development Paradigm. Report of the Kingdom of Bhutan.Die pdf-Datei können Sie hier herunterladen.
- Hirata J (2011) Happiness, Ethics, and Economics. London: Routledge.
- Scharmer O (2019) Essentials der Theorie U: Grundprinzipien und Anwendungen. Heidelberg: Carl Auer Verlag
- Ha Vinh Tho (2014) Grundrecht auf Glück. München: Nymphenburger Verlag
- Ha Vinh Tho (2019) Der Glücksstandard, O.W. Barth Verlag