IfM | Ringvorlesung: Educating Artist Mittwoch, 16. November 2022, 13:30 Uhr

Bezugnahmen auf den Nationalsozialismus haben in der populären Musik auch abseits der extremen Rechten eine jahrzehntelange Geschichte: Throbbing Gristle, Siouxsie Sioux, Wumpscut, Lemmy Kilmister – sie alle haben auf unterschiedliche Weise (z. B. in Songs, Artworks, Live-Performances, Promo-Fotos) auf den Nationalsozialismus oder dessen populärkulturelle Repräsentationen verwiesen. Und spätestens mit Rammsteins (neuerlichen) Tabubruch im Videoclip „Deutschland“ sind kontroverse künstlerische Bezugnahmen auf die NS-Zeit im musikalischen ‚Mainstream‘ angekommen. Wie können derartige Inszenierungen gedeutet werden, und wie kann unsere Gesellschaft damit umgehen? In dieser Vorlesung möchte ich ein Modell zur Beschreibung komplexer NS-Bezüge in populärer Musik vorstellen, das eine differenzierte Alternative zu (gewollten) Empörungsautomatismen bietet.

Die Veranstaltung ist öffentlich und kostenlos. Eine Anmeldung ist nicht notwendig.