Institut für Musik - Junger Deutscher Jazzpreis
Junger Deutscher Jazzpreis an BLUFF und Lisa Wilhelm vergeben
Mit dem Jungen Deutschen Jazzpreis Osnabrück schreibt das Institut für Musik der Hochschule Osnabrück (IfM) jedes Jahr einen attraktiven Wettbewerb für den Nachwuchs der Jazz-Szene aus und unterstützt so vielversprechende Jazz-Studierende auf ihrem Weg in die Professionalität. Er richtet sich an junge Ensembles, die aus drei bis sieben Mitgliedern bestehen und von denen mindestens die Hälfte an einer deutschen Musikhochschule studiert. Die Ausschreibung wendet sich ausdrücklich an Studierende aller Nationen, die Altersgrenze liegt bei 30 Jahren. Realisiert werden kann er dank der finanziellen Unterstützung der Felicitas und Werner Egerland-Stiftung.
Bei der Finalrunde am 8. Dezember 2022 traten im Osnabrücker Jazzclub BlueNote drei junge Jazz-Formationen in einen einander wohlgesonnenen Wettbewerb vor einer hochkarätigen Jury und einem interessierten Publikum. Ins Finale geschafft hatten es die Ensembles BLUFF aus Hamburg, das Lisa Wilhelm Quartett aus Stuttgart sowie das Luka Kastelic Quintett aus Berlin. Die Jury wurde besetzt durch Claudia Hartmann (NDR Jazzredaktion), Anton Berthold (Berthold Records Bremen), Joost Lijbaart (Drummer und Bandleader aus Amsterdam) und Frank Wingold, der am IfM als Professor für Jazzgitarre lehrt.
Der mit 3.000 Euro dotierte Ensemble-Preis wurde an BLUFF vergeben. Das Hamburger Quartett richtet seinen Kompass nach der jungen New Yorker Szene und nimmt diese Inspirationen in die eigene Musik auf. So sind Vorbilder wie Ambrose Akinmusire und Immanuel Wilkins deutlich in den eigenen Kompositionen wiederzufinden. Die vier Musiker verstehen sich blind, so dass sich die Musik nahezu von selbst gestaltet: Von der Melodie ausgehend, brechen sie in beachtliche dynamische Bögen aus und finden dennoch stets zur raffinierten Einfachheit des eigenen Musikstils zurück. Dabei strahlt die Band eine Spielfreude auf der Bühne aus, die auf das Publikum überspringt. In knapp drei Jahren als feste Formation war BLUFF bereits bundesweit auf Tour und kann unter anderem Auftritte beim Elbjazz- und JazzBaltica-Festival oder Jazz Open Hamburg aufweisen.
Als beste Solistin wurde die Schlagzeugerin Lisa Wilhelm aus dem nach ihr benannten und von ihr geführten Quartett ausgezeichnet, wofür sie mit einem Preisgeld von 1.000 Euro belohnt wurde. Gemeinsam mit Lukas Wögler am Tenor Saxofon, Moritz Langmaier am Klavier und Franz Blumenthal am Kontrabass kreiert die Schlagzeugerin Lisa Wilhelm mit ihren Eigenkompositionen eine musikalische Melange aus Hochgefühl und Wehmut. Heraus kommt dabei ein melodiebetonter Jazz, der seinen Fokus nicht auf die namensgebende Schlagzeugerin legt, sondern vielmehr auf harmonische und lyrische Ideen setzt. Kennengelernt haben sich die Musiker an der Musikhochschule Stuttgart, wo sie bereits vor Jahren anfingen an ihrem ganz eigenen Sound zu arbeiten.
Um den kreativen Austausch mit jungen Akteurinnen und Akteuren der Jazz-Szene am Wettbewerbsstandort Osnabrück über das Finale hinaus zu stärken, verpflichten sich BLUFF als Gewinner des Ensemblepreises zu einem eintägigen offenen Jazz-Workshop am IfM. Dabei geben sie ihr Know-How an interessierte junge Musikerinnen und Musiker weiter und tragen so zur Lebendigkeit der Jazz-Szene innerhalb der deutschen Studienlandschaft bei. Der Tag endet mit einer gemeinsamen Konzert-Session aller Beteiligten.
Presseberichte zur Finalrunde:
https://oszillator.rocks/junger-deutscher-jazzpreis-2022-verliehen