Das Mentor*innenprogramm – Unterstützungsangebot von Studierenden für Studierende Montag, 1. Februar 2021
Mentor*innenprogramme sind seit Jahren fester Bestandteil vieler Studiengänge der Hochschule Osnabrück. Studierende engagieren sich in diesem Rahmen, um Studienanfänger*innen zu unterstützen. Im Beitrag berichten zwei Mentor*innen unseres Instituts über unser Mentor*innenprogramme, welches zu den aktivsten und langjährigsten gehört.
Hannes Cerny ist Mentor*innensprecher und seit Sommer 2019 Mentor. Er studiert im sechsten Semester Wirtschaftsingenieurwesen. Mentorin Dhana Westphal, Studentin der Wirtschaftsinformatik im sechsten Semester, ist ebenfalls seit zwei Jahren aktiv. Beide studieren an unserem Institut für Duale Studiengänge (IDS) am Campus Lingen.
Das Mentor*innenprogramm im Überblick
„Unser Mentor*innenprogramm richtet sich vorrangig an dual Studierende am Campus Lingen, wobei der Fokus auf der Betreuung und Unterstützung der Bachelorstudierenden der ausbildungs- und praxisintegrierenden Studiengänge in den ersten Semestern liegt“, erklärt Cerny. Zurzeit gibt es 20 Mentorinnen und 22 Mentoren aus verschiedenen Studiengängen und Semestern. Zur Unterstützung der Studienanfänger*innen tauschen die Mentor*innen Erfahrungen mit ihnen, beispielsweise über Module, die die Studierenden gerade besuchen, sowie über Prüfungen und die Prüfungsvorbereitung aus. Eine weitere Aufgabe ist die Organisation und Durchführung von Veranstaltungen zur Förderung des studiengruppenübergreifenden Austauschs und des Zusammenhalts. Das Motto „Mentor*innen - Eure Ansprechpartner*innen für fachlichen Rat, vernetzende Partys und den Wohlfühlfaktor im Studium“ ist demnach auf der Tagesordnung. Koordiniert wird das Mentor*innenprogramm durch das Büro der Studierendenbetreuung des IDS koordiniert, damit die Mentor*innen immer über Termine und aktuelle Entwicklungen am IDS informiert sind und eine Ansprechperson haben.
Der Weg zum*r Mentor*in
Um Mentor*in zu werden, müssen die dual Studierenden des IDS großes Engagement zeigen. „Unser Mentor*innenprogramm ist auf zwei Jahre ausgelegt. Deswegen versuchen wir immer, Studierende aus dem jüngsten Jahrgang anzusprechen, damit sie vom dritten bis zum sechsten Semester Mentor*in sein können“, führt Cerny aus. Nachdem sich die interessierten Studierenden bei den Mentor*innen beworben haben, findet im Frühjahr die Auswahl statt. Im Auswahlverfahren stellen die erfahrenen Mentor*innen den Kandidat*innen verschiedene Fragen. „Sie sollen zeigen, dass sie Lust haben, sich zu engagieren und sich mit ihren zukünftigen Aufgaben beschäftigt haben“, erklärt Cerny. Gleichzeitig sei dieses natürlich ein zusätzliches Engagement, wobei es aufgrund der Aufteilung in Arbeitsgruppen neben dem Studium gut zu leisten sei.
Sie können sich vorstellen Mentor*in zu werden? Dann sollten Sie unbedingt an einer der nächsten Informationsveranstaltungen der Mentor*innen am 09. und 10. Februar jeweils um 19:30 Uhr via Zoom (Meeting-ID: 950 2810 7554) teilnehmen.
Events und Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Veranstaltungsformate
Vor Studienbeginn
Letztes Jahr ist die neue Veranstaltungsreihe „Ask our Students“ von den Mentor*innen ins Leben gerufen worden. Mit diesem Angebot ist das Mentor*innenprogramm schon vor Studienbeginn für potenzielle Studierende da. Hier ist das Ziel, dass Studieninteressierte Fragen klären können, die sich vielleicht nicht trauen, einem*r Berater*in zu stellen. Ebenso sollen die Studierenden von ihren Erfahrungen in der Praxisphase und von ihren anfänglichen Sorgen berichten, um den Interessierten möglicherweise die Sorge um die Machbarkeit eines dualen Studiums zu nehmen. Die findet alle acht Wochen am zweiten Montag im Monat statt. Der nächste Termin ist am 08. März um 18 Uhr. Die Anmeldung erfolgt per Mail an betreuung-ids@hs-osnabrueck.de.
Zu Studienbeginn
Da das Studium der ausbildungs- und praxisintegrierenden Studiengänge im Blockmodell organisiert ist, werden die Studierenden auf zwei Blöcke aufgeteilt. Block A und Block B unterscheiden sich dadurch, dass sie sich antizyklisch in verschiedenen Phasen des dualen Studiums befinden; entweder in der Praxis- oder der Theoriephase. So organisieren die Mentor*innen normalerweise je Block verschiedene Events in Lingen. Im ersten Semester gibt es jeweils vier Events und im zweiten Semester jeweils drei pro Block. Insgesamt veranstalten die Mentor*innen somit 14 Events in einem Jahr, um das studiengruppen- und jahrgangsübergreifende Kennenlernen und den Austausch zu fördern. Dies zeigt, wie breit das Mentor*innenprogramm besonders für die Studienanfänger*innen gefächert ist.
„Das Highlight des Jahres ist unser Erstsemesterwochenende, weil wir dort die Erstsemesterstudierenden kennenlernen, die wir von da an betreuen. Wir haben dort ein Wochenende richtig Spaß und können Kontakte knüpfen“, beschreibt Cerny. Dort werden auch erste Fragen rund ums Studium beantwortet und die Eingewöhnung der Erstsemester*innen gefördert. Aufgrund der Corona-Pandemie konnten die Mentor*innen das Erstsemesterwochenende in 2020 in der eigentlichen Form nicht durchführen. Sie haben stattdessen einen Online-Spieleabend organisiert, damit sie die Erstsemesterstudierenden trotzdem kennenlernen konnten.
„Durch die Corona-Pandemie haben wir auch viele Veranstaltungen durchgeführt, die normalerweise nicht stattfinden. Es gab Speed Datings, die sich die Erstsemesterstudierenden gewünscht haben, damit sie sich trotz der Umstände besser kennenlernen können. Diese haben wir zusammen mit der Studierenden- und Unternehmensbetreuung des IDS organisiert. Viele Studierende haben sich auch einen Spieleabend mit dem Computerspiel „Among Us“ gewünscht, den wir ebenfalls durchgeführt haben“, freut sich Westphal.
Auch die Partys liefen in den letzten Semestern aufgrund der Pandemie anders ab, wie Westphal berichtet: „Zu Beginn der Corona-Pandemie haben wir einen Online-Semestereinstieg über die Plattform Twitch organisiert. Da haben wir mit einem unserer Lehrenden und dem DJ der Fachschaft zusammengearbeitet. Außerdem haben wir für die höheren Semester zweimal ein Online-Spielekasino organsiert, damit wir trotz Corona etwas für die Studierenden auf die Beine stellen, bei dem sie sich amüsieren können.“
Im Verlauf des Studiums
Auch wenn das Mentor*innenprogramm den Fokus auf die ersten Semester legt, sind die Mentor*innen Ansprechpersonen für alle Studierenden über das gesamte Studium hinweg. Dazu regen die Mentor*innen beispielsweise einen jahrgangsübergreifenden Erfahrungsaustausch bei wissenschaftlichen Hausarbeiten und Projekten an. Ein Beispiel dafür ist die Projektmesse, bei deren Organisation die Mentor*innen helfen. Diese richtet sich insbesondere an dual Studierende des vierten Semesters und dient der Vorbereitung auf das Projektstudium. Auf der Projektmesse stellen die Studierenden ihre Projektideen vor und tauschen mit anderen Erfahrungen zur Selbstorganisation und zum wissenschaftlichen Vorgehen aus. Im Projektstudium erarbeiten die Studierenden dann in Teams auf Basis einer Theorie eine Problemlösung und realisieren diese in der Praxis.
Interne Veranstaltungen
Nach der Auswahl der neuen Mentor*innen veranstalten die Mentor*innen jedes Jahr einen Teambuildingausflug, wie Kanu fahren oder eine Planwagenfahrt, damit sie sich besser kennenlernen und im nächsten Jahr gut zusammenarbeiten können. Außerdem tauschen die Jung- und Altmentor*innen Wissen und Erfahrungen aus.
Daneben ist ein Höhepunkt für Cerny die interne Weihnachtsfeier der Mentor*innen: „Da ist das Schöne, dass wir auch alle ehemaligen Mentor*innen einladen. Dann können alle zusammen in Erinnerungen schwelgen und erfahren, welchen Weg die anderen eingeschlagen haben.“ Die Weihnachtsfeier fördert den Zusammenhalt und die Wertschätzung des Mentor*innenprogramms intern.
Das Jahr 2021
Die Mentor*innen hoffen, dass in der zweiten Jahreshälfte 2021 Veranstaltungen in Präsenz wieder stattfinden dürfen und träumen davon, dass dies auch schon für das Erstsemesterwochenende möglich sein wird. Außerdem möchten sie enger mit der Fachschaft und dem ASTA zusammenarbeiten, um den Kontakt zu den Studierenden der anderen Institute am Campus Lingen nicht zu verlieren. Am wichtigsten ist ihnen, weiterhin für ihre Kommiliton*innen da zu sein, weil sie wissen, dass die Umstände für alle nicht einfach sind: „Wir sind immer offen für Vorschläge von Studierenden, weil der persönliche Kontakt im Erfahrungsaustausch schwer zu ersetzen ist.“
Warum Sie am Mentor*innenprogramm teilnehmen sollten
„Durch das Mentor*innenprogramm kommen Studierende viel mehr in Kontakt mit Studierenden, die nicht in der eigenen Studiengruppe sind. Auch die große Hilfsbereitschaft innerhalb der Mentor*innen finde ich klasse. Ich kann das Mentor*innenprogramm jedem empfehlen“, schwärmt Westphal. Cerny verweist auf die Mentor*innen als große, buntgemischte Gruppe: „Wir sind einfach ein gutes Team aus allen dualen Studiengängen und Altersgruppen von 18 bis 30 Jahren. Mit uns kann man viel Spaß haben, aber gleichzeitig helfen und unterstützen wir bei Problemen jeglicher Art.“ Studierende, die mit den Mentor*innen Kontakt aufnehmen möchten, können sie über den Instagram-Kanal der Mentor*innen anschreiben.