Berufsbild Lead Engineer – Was ist das eigentlich? Montag, 9. Mai 2022

Data Science, Sensortechnik, regenerative Energien – das sind nur ein paar der aktuellen Herausforderungen für Unternehmen. Sie alle eint, dass sie mit innovativen Technologien verbunden sind, die zukünftig für die Wettbewerbsfähigkeit sehr relevant sind. Aus diesem Grund wird das Berufsbild des Lead Engineers immer wichtiger.

Doch was genau verbirgt sich hinter diesem Begriff und wie können sich Studierende darauf vorbereiten? Das werden uns im Folgenden Thomas Schnelling, Personalleiter bei Renk, sowie Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Arens-Fischer, Leiter des Instituts für Duale Studiengänge am Campus Lingen, im Interview erläutern.

Zum Berufsbild des Lead Engineer gehört es, Technikgebiete für ein Unternehmen zu erschließen. Was genau ist damit gemeint?

Arens-Fischer: Im Wesentlichen geht es darum, die Verantwortung für einen Technologiebereich im Unternehmen zu übernehmen sowie zu steuern. Die zentrale Aufgabe ist es, Technologien für Produkte und Dienstleistungen sowie deren Herstellung bereitzustellen. Demnach sind Aufgaben des Lead Engineers die Weiterentwicklung oder auch die Erschließung ganz neuer Technologien für das Unternehmen. Neben der eigentlich technischen Entwicklung gehört dazu auch die Einführung der Technologie in die betrieblichen Prozesse.

Das hört sich nach einer intensiven Teamarbeit an! Wie sehen Sie das Herr Schnelling?

Schnelling: Ich bin mir sicher, dass technische Weiterentwicklungen keine Aufgaben von Einzelpersonen sind, sondern sie müssen von kompetenten Personen gemeinsam umgesetzt werden – immer mit einem offenen Ohr für die Bedarfe der Kunden.

Sie haben das Berufsbild des Lead Engineers bereits bei Renk integriert. Was muss auf dieser Position zusammengebracht werden?

Schnelling: Zum einen gibt es die Technologieentwickler*innen und zum anderen die Produktentwickler*innen. Erstere kennen alle für unser Unternehmen relevanten Technologien und sie prüfen, wohin sich die Märkte entwickeln. Uns geht es natürlich darum, unsere Technologien rechtzeitig auf dem Markt zu platzieren. Dafür ist es wichtig, Strategien für die Technologieentwicklung zu erarbeiten. Auch eine Mitwirkung in überbetrieblichen Arbeitsgruppen und Arbeitskreisen ist wichtig. Die Produktentwickler*innen hingegen greifen die Impulse aus der Technologieentwicklung und Konstruktion auf und arbeiten diese weiter aus. Dadurch finden die Technologien Eingang in unsere Produkte, wobei dann durchaus noch viel Weiterentwicklung mit der Integration unserer Kunden stattfindet.

Wie können sich denn Berufstätige auf dieses Berufsbild im Masterstudium vorbereiten?

Arens-Fischer: Der duale berufsintegrierende Masterstudiengang Technologieanalyse, -engineering und -management bereitet u. a. auf das Berufsfeld Lead Engineer vor. Einerseits wird tiefgehendes ingenieurwissenschaftliches Wissen in den Studienrichtungen wie Maschinenbau, Automatisierungstechnik, Verfahrenstechnik sowie Digital Engineering aufgebaut. Darüber hinaus werden Kenntnisse der Führung und Organisation vermittelt, um als Lead Engineer bspw. auch Aufgaben der Projektleitung erfolgreich wahrnehmen zu können. Studierende können aus dem Modulangebot entsprechend frei wählen.

Sind Unternehmen denn bereit, ihre Mitarbeitenden in einem Masterstudium zu unterstützen?

Schnelling: Lead Engineering umfasst anspruchsvolle Aufgaben. Deshalb suchen wir nach qualifizierten Ingenieur*innen und sind bereit, diese auf hohem akademischen Niveau über ein duales Masterstudium weiterzubilden.

Unternehmen möchten ihre Mitarbeitenden ja nicht gerne entbehren. Wie sieht die zeitliche Struktur im dualen Masterstudium aus?

Arens-Fischer: Das Studium ermöglicht eine gute Verbindung, weil die Studierenden auf Basis eines festen Zeitplans pro Semesters für zwei Module (2x 10 Tage) an die Hochschule kommen. Ansonsten können sie ihrer Arbeit ganz normal nachgehen.

Was würden Sie als Schlüsselmerkmal des berufsintegrierenden Masterstudiums bezeichnen?

Arens-Fischer: Das ist definitiv die Verzahnung von Theorie und Praxis, denn die Inhalte aus den Modulen werden über die Erarbeitung betrieblicher Fallstudien systematisch in die Anforderungen des Arbeitsplatzes übertragen. So tragen die studierenden Mitarbeitenden das Wissen aus dem Hörsaal direkt in ihre Betriebe und helfen von Anfang an, neue Technologien für ihr Unternehmen zu erschließen und wachsen in neue Verantwortungsbereiche hinein.

 

Neugierig geworden? Mehr Informationen zum dem Studiengang Technologieanalyse, -engineering und -management und das Berufsbild des Lead Engineers könnt ihr über unser Kontaktformular erhalten oder über unsere Website.

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