Ein Blick hinter die Kulissen mit Ulla Wermeling Mittwoch, 22. Mai 2024

Ulla Wermeling

In unserem Format „Ein Blick hinter die Kulissen mit…“ stellen wir Ihnen einmal im Monat Lehrende oder Mitarbeitende der Hochschule vor, die Sie im Laufe Ihres Studiums am Campus Lingen am Institut für Duale Studiengänge (IDS) oder schon vorher im Informationsprozess kennenlernen können. Diesmal im Interview: Urszula Wermeling. Ulla (wie sie liebevoll von Kolleg*innen genannt wird) arbeitet seit Januar 2020 als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Duale Studiengänge in Lingen. In unserem Blogbeitrag gibt sie Einblicke in ihre Arbeit am IDS und erzählt uns, warum sie für ihren Beruf brennt. Außerdem verrät sie, was sie vorher gemacht hat und welche Pläne sie für die Zukunft hat.

Hallo Ulla, seit wann bist du am IDS und welche Stelle hast du hier?

„Ich bin seit Januar 2020 am IDS und habe zunächst in Vollzeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin in einem BMBF-Projekt gearbeitet, in dem wir digital und virtuell unterstützte Lehr-/Lernszenarien für Pflege- und Medizinstudierende entwickelt haben. Seit Mai 2022 bin ich zu 50% wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Labor- und Studierendenbetreuung im Studiengang Pflege (dual) am Campus Lingen und seit Februar 2024 zu weiteren 50% in einem EU-Projekt, in dem wir zusammen mit niederländischen Partner*innen u.a. Module zum Einsatz von Technologien und Innovationen in der Pflege entwickeln.“

Was hast du vorher gemacht?

„Von 2012 bis 2016 habe ich als zweite Lingener Kohorte den Studiengang Pflege (dual) in Kombination mit einer Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin an der Akademie St. Franziskus absolviert. In dieser Zeit war das Bonifatius Hospital mein Praxispartner.

Danach habe ich 1,5 Jahre auf einer neurologischen Frührehastation und weitere 1,5 Jahre in einem ambulanten Pflegedienst als B.Sc. Gesundheits- und Krankenpflegerin gearbeitet. Während dieser Zeit absolvierte ich meinen Master in Pflegewissenschaft und arbeitete als wissenschaftliche Hilfskraft in zwei Forschungsprojekten am Campus Lingen.“

Was sind deine konkreten Aufgaben am IDS?

"Ich betreue sowohl Studieninteressierte als auch Studierende des dualen Studiengangs Pflege. Neben der Planung und Organisation von Veranstaltungen kümmere ich mich um die Betreuung der Pflegepraxiseinrichtungen. Außerdem betreue ich den Instagram-Kanal (@pflege_dual_lingen_hsos) und bin für die Inhalte des dualen Studiengangs Pflege auf der Website der Hochschule verantwortlich.
Zum dualen Studiengang Pflege gehört auch ein eigenes Labor. Hier bin ich für die Ausstattung und die Technik zuständig. Außerdem unterstütze ich die Entwicklung und Durchführung von Lehrveranstaltungen im Labor.
Mein dritter Aufgabengenbereich ist die Forschung. Im aktuellen Forschungsprojekt bin ich unter anderem für die Entwicklung von Lernmodulen zum Einsatz von innovativen Technologien in der Pflegepraxis zuständig.“

Was gefällt dir besonders an deiner Arbeit?

„Mir gefallen die Abwechslung und der Kontakt mit jungen Menschen, die sich für den spannenden Pflegeberuf begeistern. Gleichzeitig interessiere ich mich für moderne Technologien wie Virtual Reality oder andere Innovationen im Zusammenhang mit der hochschulischen Pflegeausbildung. Ich finde es spannend, am aktuellen Puls der Zeit zu arbeiten und etwas Sinnvolles für die Gesellschaft zu tun. Außerdem komme ich durch mein Forschungsprojekt viel herum, auch bei unseren niederländischen Nachbarn.“

Warum hast du dich für die Pflege entschieden?

„Ich wollte schon immer mit Menschen arbeiten, aber dann habe ich gemerkt, dass der Pflegeberuf noch viel mehr zu bieten hat! Mein Beruf verbindet ein systemrelevantes, modernes und dynamisches Tätigkeitsfeld mit vielen Möglichkeiten, mich immer wieder nach meinen persönlichen Interessen weiterzuentwickeln. Und das Schönste daran ist, dass ich mit Menschen arbeiten und ihnen helfen kann.“

Was macht das duale Pflegestudium am IDS besonders?

„Wir bieten den Studierenden nicht nur durchdachte und sehr moderne Lehr-/ Lernmethoden für den Theorie-Praxis-Transfer, sondern haben auch die Möglichkeit, unsere Studierenden bei Bedarf sehr eng zu betreuen um ihnen die Vielfältigkeit des Pflegestudiums zu erschließen.“

Beschreibe das Pflegestudium bitte in wenigen Worten.

„Innovative Lehre auf hohem fachlichem Niveau sowie eine enge Betreuung auf Augenhöhe durch motivierte und engagierte Dozierende und Mitarbeitende.“

Zusammen mit Prof. Dr. Mazzola und einigen Kolleg*innen warst du bei der Gestaltung des Pflegelabors aktiv mitbeteiligt. Was lernen die Studierenden im Labor?

„Das Pflegelabor basiert auf der Vorarbeit von Frau Prof. Dr. Seeling und Isabel Alsmann, die bereits vor einigen Jahren mit der konzeptionellen Entwicklungsarbeit begonnen haben.
Aktuell arbeiten wir im Team mit Frau Prof. Dr. Mazzola, Frau Alsmann, Frau Diepen und mir an der Entwicklung verschiedener Lehr- und Prüfungsformate und der Ausstattung des Laborbereichs für Training und Transfer in der hochschulischen Pflegeausbildung. Hier wird vor allem das Konzept des simulationsbasierten Lernens und der OSCE-Prüfungen (Objective Structured Clinical Examination) umgesetzt. Die Studierenden sollen in einer risikofreien und geschützten Umgebung mit Hilfe modernster Technik ihre Handlungs- und Kommunikationskompetenzen fördern und sich selbst reflektieren können.
Beispielsweise können die Studierenden Situationen aus der Praxis mit Schauspielpatient*innen oder im Rollenspiel unter Videoaufzeichnung nachstellen und anhand der Aufzeichnungen im Rahmen des Debriefings sich selbst und ihr Handeln reflektieren, um daraus zu lernen.“

Ein Blick in die Glaskugel: Wie stellst du dir das Pflegelabor in 5 Jahren vor?

„Wir planen, unsere Simulationssettings in Zukunft noch realitätsnäher zu gestalten. Dazu sollen austauschbare Fotowände angeschafft werden, die unseren Experimentalraum in ein Patientenzimmer im Krankenhaus oder auch in ein Wohnzimmer im ambulanten Pflegesetting verwandeln. Außerdem würden wir gerne, je nach geplantem Szenario, einen Pool an Schauspielpatient*innen aufbauen und einen High Fidelity Simulator anschaffen. Auch unsere Video- und Tonaufzeichnungsmöglichkeiten werden sich in naher Zukunft weiterentwickeln.
Mein Wunsch ist es, im Rahmen eines Kooperationsvertrages immer wieder aktuelle Pflegeroboter mit den Studierenden zu erforschen und für die Praxis testen zu können. Es gibt viele Dinge, die uns oft erst während der Entwicklung einfallen, aber das macht die Arbeit im Labor auch so spannend!“

IDS: Welche besonderen Momente sind die aus deiner Zeit am IDS besonders in Erinnerung geblieben?

„Durch den Verlust unserer Kollegin denke ich oft an die tollen Teamevents und Dienstreisen oder Veranstaltungen mit Frau Prof. Dr. Seeling zurück. Aber auch die jährlichen Zeugnisübergaben, die ich schon einige Male begleiten durfte, und der Bachelorabschlussball sind meine persönlichen Highlights.“

Wie verbringst du deine Freizeit?

„Am liebsten im Garten oder in der Natur. Außerdem interessiere ich mich für die Aquaristik.“

Hast du eine Buch- oder Podcast-Empfehlung?

„Der Übergabe-Podcast - dort wird über aktuelle Themen der Pflege berichtet, wobei häufig Expert*innen zu einem Austausch über bestimmte Themen hinzugezogen werden.“

Welche Sprache würdest du gern sprechen und warum?

„Im Moment würde ich gerne Niederländisch lernen. Das wäre ein Mehrwert für unser aktuelles Kooperationsprojekt mit niederländischen Partnern.“

Was ist deine beste Eigenschaft?

„Ich arbeite sehr strukturiert und gewissenhaft und hoffe so, immer ein gutes Ergebnis zu erzielen.“

Wenn du dir eine Superkraft aussuchen könntest, welche wäre das?

„Das ist keine einfache Frage... Ich würde gerne durch Berührung heilen können. Damit könnte ich viel Gutes tun.“