'Ein Studium wie ein Adler' - Josefa Shi über den Bachelorstudiengang Wirtschaftsingenieurwesen Mittwoch, 8. Januar 2025
Josefa Shi hat sich für einen Weg entschieden, der Theorie und Praxis optimal verbindet. Die 21-jährige studiert dual Wirtschaftsingenieurwesen im dritten Semester und arbeitet bei ELA Container in Haren. Ihr Studium bietet ihr nicht nur die Möglichkeit, sich sowohl in technischen als auch in wirtschaftlichen Themen zu spezialisieren, sondern auch das Gelernte direkt in ihrem Arbeitsalltag anzuwenden. Im Interview berichtet Josefa von den Herausforderungen und Chancen ihres Studiums, den spannenden Projekten, die sie umgesetzt hat und warum sie Wirtschaftsingenieurwesen mit einem Adler vergleicht.
Was gefällt dir am Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen besonders?
„Ich mag besonders die Abwechslung zwischen den technischen und wirtschaftlichen Modulen. So erhalte ich einen umfassenden Einblick in beide Themenfelder und sehe, wie sie sich gegenseitig ergänzen. In den technischen Modulen wie z.B. Physik oder Mechanik habe ich ein tieferes Verständnis für den Aufbau unserer Produkte entwickelt, während die wirtschaftlichen Module wie z.B. Marketing mir helfen, die Prozesse unseres Unternehmens besser einzuordnen. Gerade diese Vielseitigkeit macht das Studium für mich so spannend.“
Wie erlebst du den Theorie-Praxis-Transfer im Studium?
„Für mich ist es unglaublich hilfreich. Im dualen Studium kann ich theoretische Inhalte direkt in der Praxis anwenden, was das Verständnis enorm erleichtert. Ein gutes Beispiel dafür war ein Projekt aus meinem ersten Semester. In meinem Unternehmen konnte ich die Inhalte aus dem Marketing-Modul nutzen, um die Social-Media-Präsenz zu analysieren und Verbesserungsvorschläge zu machen.
Gleichzeitig haben mir technische Module wie Physik geholfen, die mechanischen Abläufe in unserem Betrieb besser zu verstehen. Solche Projekte zeigen, wie eng Theorie und Praxis im Studium verknüpft sind.“
Welche Prüfungsformen gibt es im dualen Studium in Lingen und welche bevorzugst du?
„Wir haben verschiedene Prüfungsformen, von klassischen Klausuren bis hin zu den sogenannten PTPs (Praxis-Transfer-Projekte). Besonders gut gefallen mir die PTPs, da sie mehr Zeit bieten, sich intensiv mit einem Thema zu beschäftigen. Während man in einer Klausur oft nur 90 Minuten hat, um sein Wissen abzurufen, ermöglichen es PTPs tiefer in die Materie einzutauchen. Ich schätze es, wenn ich meine Gedanken strukturiert präsentieren und Lösungen entwickeln kann, die direkt in der Praxis genutzt werden können.“
Welche Fähigkeiten konntest du durch dein Studium bisher entwickeln?
„Mein Studium hat mir ein tieferes technisches Verständnis vermittelt, insbesondere in Bereichen wie dreidimensionalem Denken, das ich durch Module wie Technische Physik und Konstruktionslehre deutlich verbessert habe. Gleichzeitig habe ich gelernt, technische und wirtschaftliche Aspekte miteinander zu verknüpfen – eine Fähigkeit, die in meinem Job besonders wichtig ist, da ich oft mit Abteilungen zusammenarbeite, die entweder technisch oder wirtschaftlich ausgerichtet sind. Zudem hat das Studium meine Problemlösungsfähigkeiten und mein Zeitmanagement deutlich verbessert, da ich regelmäßig zwischen Theorie und Praxis wechsle.“
Gab es ein Modul, das dir besonders im Gedächtnis geblieben ist?
„Auf jeden Fall! Technische Physik im ersten Semester hat mir besonders gut gefallen, weil unser Professor viele Experimente eingebaut hat, die die theoretischen Konzepte greifbarer gemacht haben. Auch Fluidmechanik war ein Highlight. Zwar war es anspruchsvoll, aber die praktischen Beispiele und Experimente haben die Inhalte verständlich gemacht. Zum Beispiel haben wir berechnet, welche Kräfte auf Objekte wirken, und das dann in realen Tests überprüft. Solche praktischen Erfahrungen bleiben nachhaltig im Gedächtnis.“
Wirtschaftsingenieurwesen kombiniert Technik und Wirtschaft. Was gefällt dir an dieser Mischung besonders?
„Die Kombination aus Technik und Wirtschaft ist das Herzstück unseres Studiengangs. Viele Ingenieure sind technisch sehr versiert, haben aber oft keinen direkten Blick für die wirtschaftlichen Zusammenhänge. Als Wirtschaftsingenieurin kann ich beides vereinen: technische Probleme lösen und gleichzeitig die wirtschaftlichen Konsequenzen im Blick behalten. Ein gutes Beispiel ist die Materialauswahl in der Produktion. Dabei kann ich sowohl die technischen Anforderungen als auch eine Kosten-Nutzen-Analyse berücksichtigen. Diese Fähigkeit macht uns zu wichtigen Schnittstellen im Unternehmen und ermöglicht einen ganzheitlichen Blick auf komplexe Prozesse.“
Welches Tier würde deinen Studiengang am besten beschreiben?
„Gute Frage. Ich würde sagen ein Adler passt perfekt. Er hat den Überblick, ist stark und anpassungsfähig. Das spiegelt unseren Studiengang wider: Wir lernen, unterschiedliche Perspektiven zu berücksichtigen, interdisziplinär zu denken und trotzdem auf die Details zu achten.“