Zwischen Bayern und Lingen: Warum Tim Haid auf das IDS setzt Mittwoch, 5. März 2025
Tim Haid hat sich für einen Weg entschieden, der Flexibilität, interdisziplinäres Denken und Zukunftsperspektiven vereint. Der duale Masterstudent studiert Technologieanalyse, -engineering und -management mit der Studienrichtung Wirtschaftsingenieurwesen am Campus Lingen und verbindet dabei berufliche Praxis mit akademischen Herausforderungen. Als Gasthörer nutzt er ein besonderes Studienmodell, das es ihm ermöglicht, sein Studium bereits vor der vollen Berufserfahrung zu beginnen. Im Interview erzählt Tim, wie er Studium und Beruf zwischen Bayern und Lingen meistert, warum ihn Wirtschaftsingenieurwesen begeistert und welche Ziele er anstrebt.
Hallo Tim. Warum hast du dich für den dualen Master in Lingen entschieden?
„Für mich war es wichtig, ein Studium zu finden, das breit gefächert ist und mich nicht zu sehr auf ein spezifisches Fachgebiet festlegt. Dieser Master klang für mich spannend, weil er neben den spezifischen Schwerpunktsetzungen auch darauf abzielt, Konzepte zu vermitteln, mit denen man Probleme analysieren und lösen kann, unabhängig vom Themenfeld. In den fachspezifischen Schwerpunkten geht es um Spezialwissen. Aber es gibt in dem Masterstudium auch die Möglichkeit, den Fokus darauf zu richten, wie man Zusammenhänge erkennt und neue Lösungen erarbeitet. Das finde ich besonders zukunftsorientiert, weil sich viele Berufsfelder in den nächsten Jahren weiterentwickeln werden. Mit dem Studiengang kann ich flexibel auf neue Anforderungen reagieren.“
Warum hast du die Studienrichtung Wirtschaftsingenieurwesen gewählt?
„Ich wollte mich möglichst breit aufstellen. Mein Ziel war es, mein technisches Wissen aus dem Bachelor weiter auszubauen, aber auch betriebswirtschaftliche Kompetenzen zu erlangen. Wirtschaftsingenieurwesen ist für mich der perfekte Mittelweg, um beide Welten zu verbinden. Später in meinem Beruf möchte ich sowohl die technischen als auch die wirtschaftlichen Anforderungen eines Projekts verstehen und mitgestalten können. Es geht mir darum, interdisziplinär zu denken und zu handeln – also nicht nur auf einer Ebene zu bleiben, sondern technische Herausforderungen auch im wirtschaftlichen Kontext zu lösen.“
Du bist aktuell Gasthörer. Was bedeutet das?
„Als Gasthörer habe ich die Möglichkeit, mit dem Studium zu starten, obwohl ich noch nicht das geforderte Jahr Berufserfahrung vorweisen kann. Es ist sozusagen eine Sonderregelung, die mir erlaubt, mein Masterstudium aufzunehmen, während ich parallel Berufserfahrung sammle. Der Ablauf des Studiums ist dabei identisch mit dem regulären Weg: Die Module, Prüfungen und Anforderungen sind genau dieselben, und meine erbrachten Leistungen werden vollständig anerkannt. Nach einem Jahr werde ich dann normal immatrikuliert, sobald ich die nötige Berufserfahrung offiziell nachweisen kann.“
Du wohnst und arbeitest in Bayern. Die Vorlesungs- und Prüfungsphasen finden aber in Lingen statt. Wie organisierst du dich in deinem Studium?
„Das erfordert natürlich ein bisschen Planung, aber es funktioniert besser, als man denkt. Mein Studium ist blockweise organisiert, das heißt, ich bin nicht ständig in Lingen, sondern komme nur für bestimmte Vorlesungs- und Prüfungsphasen an den Campus. Dazwischen habe ich Zeit, mich auf meine Arbeit zu konzentrieren oder Studieninhalte nachzuarbeiten. Da ich durch meinen Job im Außendienst ohnehin viel unterwegs bin, bin ich lange Fahrten gewöhnt. Die Strecke von etwa viereinhalb Stunden nach Lingen nehme ich also relativ entspannt. Ich plane meine Reisen so, dass ich sie effizient mit meiner Arbeit kombinieren kann. Zum Beispiel fahre ich direkt nach einem Kundentermin in Richtung Lingen, was mir zusätzliche Zeit spart.“
Wie unterstützt dein Unternehmen dich bei deinem Master?
„Mein Arbeitgeber hat mich in meiner Entscung für den Master von Anfang an unterstützt. Sie übernehmen die Studiengebühren, was natürlich eine finanzielle Entlastung für mich ist. Außerdem durfte ich meine Arbeitszeit auf 80 % reduzieren, um mehr Freiraum für das Studium zu haben. Das war eine wichtige Voraussetzung für mich, denn der duale Master erfordert eine Menge Zeit und Einsatz. Mein Unternehmen hat mir diese Flexibilität eingeräumt, weil sie den Mehrwert sehen, den ich durch die zusätzlichen Qualifikationen auch in die Firma einbringe.“
Wie hat dein Unternehmen auf deine Pläne reagiert, den Masterstudiengang in Lingen zu absolvieren?
„Das war tatsächlich überraschend unkompliziert. Es war von Anfang an klar, dass es meine Entscheidung ist, welchen Master ich machen möchte und wo ich ihn mache. Mein Unternehmen hat meinen Vorschlag akzeptiert, ohne viele Fragen zu stellen und mir dann die Unterstützung gegeben, die ich für die Umsetzung brauchte. Ich denke, sie vertrauen darauf, dass ich weiß, was ich tue, und sehen es positiv, dass ich mich weiterentwickeln möchte.“
Wie sehen deine Pläne für die Zukunft aus?
„Mein erster Schritt ist natürlich, den Master erfolgreich abzuschließen. Danach möchte ich gerne ins Ausland gehen, um internationale Erfahrungen zu sammeln. Vielleicht ergibt sich das sogar schon während des Studiums, falls sich Projekte in anderen Ländern ergeben. Unsere Firma hat zum Beispiel einen Standort in England und ich könnte mir gut vorstellen, dort für ein Jahr oder länger zu arbeiten. Insgesamt möchte ich mich beruflich weiterentwickeln und möglichst viele verschiedene Aufgabenbereiche kennenlernen, um meine Kompetenzen zu erweitern. Langfristig möchte ich in einer Führungsposition arbeiten, in der ich technische und wirtschaftliche Themen miteinander verbinden kann.“