Virtuelles MINT-Camp am Campus Lingen Donnerstag, 25. Februar 2021

Von der Theorie zur Praxis: Die Schüler*innen haben gemeinsam eine Schuheinlage mit Sensor entwickelt.

Das MINT-Camp ist seit einigen Jahren ein erprobtes und erfolgreiches Format an unserem Institut. Üblicherweise kommen bei uns am Campus Lingen Schüler*innen verschiedener regionaler Gymnasien zusammen, um gemeinsam in Workshops vor Ort an einem Projekt aus dem Ingenieurbereich zu arbeiten. Dieses Jahr war alles etwas anders, doch gleichzeitig nicht weniger gelungen.

In diesem Jahr fand vom 17. bis zum 19. Februar unser MINT-Camp für technisch-naturwissenschaftlich interessierte Schüler*innen statt – erstmals digital. 26 ausgewählte Elftklässler*innen aus Schulen im Umkreis nahmen an unserer Online-Veranstaltung teil, um Einblicke in unsere dualen Studiengänge aus den Ingenieurwissenschaften und der Informatik zu erhalten, welche sich aus mathematischen, technischen und naturwissenschaftlichen Modulen zusammensetzen. Beteiligt waren das Franziskusgymnasium aus Lingen, das Lise-Meitner-Gymnasium aus Neuenhaus, das Gymnasium St. Ursula aus Haselünne und das Windhorst-Gymnasium sowie das Gymnasium Marianum aus Meppen.  

„Jedes Jahr interessieren sich zahlreiche wissbegierige Schüler*innen für unser MINT-Camp. Zu unserer Freude waren dieses Jahr auch überdurchschnittlich viele Schülerinnen dabei“, berichtet Alina Kerperien, Organisatorin des MINT-Camps und wissenschaftliche Mitarbeiterin des Instituts, begeistert. „Es zeigt sich immer stärker, dass ein Studium in den Ingenieurwissenschaften und der Informatik gleichermaßen für Schülerinnen und Schüler eine interessante Option ist. Ein Trend, den wir auch im dualen Studium beobachten können“, berichtet Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Arens-Fischer, Leiter des Instituts für Duale Studiengänge. Aus diesem Grund ist die Frauenquote in unseren Studiengängen in den letzten Jahren gestiegen. Gleichzeitig liegt der deutschlandweite prozentuale Anteil von Studentinnen in MINT-Fächern bisher nur bei 30 Prozent. Das Interesse an MINT-Fächern bei Schülerinnen lässt darauf hoffen, dass sich dieser Trend fortsetzt.

Im Rahmen der Veranstaltung nahmen die Schüler*innen an unterschiedlichen MINT-Workshops teil, die von unseren wissenschaftlichen Mitarbeitenden betreut wurden. Insgesamt wurden folgende fünf Workshops angeboten: „Chemische Prozess- und Verfahrenstechnik“, „Maschinenbau“, „Elektrotechnik“, „Technische Informatik“ sowie „Technisches Produktmanagement“. In den Workshops erhielten die Teilnehmer*innen beispielsweise Einblicke in das Programmieren, eine Einführung in die CAD-Konstruktion oder beschäftigten sich mit der Bearbeitung von Kunststoffarten. Ziel war es, dass die Workshop-Gruppen in verschiedene Projektrollen schlüpfen und gemeinsam einen praktischen Fall bearbeiten, indem sie workshopübergreifend ein Produkt entwickeln. Dieses Jahr sollten die Schüler*innen eine intelligente und nachhaltige Schuhsohle konstruieren. Teilnehmerin Muriel Pieper gefiel vor allem der hohe Praxisbezug: „Ich konnte Erfahrungen im Bereich Produktentwicklung sammeln und habe gelernt, dass sich nur mit bereichsübergreifendem Arbeiten ein optimales Endergebnis erreichen lässt. Gleichzeitig konnte ich in die verschiedenen Bereiche des MINT-Studiums reinschnuppern.“

Kerperien erklärt, dass alle Teilnehmer*innen dieses Jahr im Vorfeld ein Paket per Post mit benötigten Materialien erhalten haben. „Damit wollten wir gewährleisten, dass die Schüler*innen aufgrund der aktuellen Situation keinen Nachteil haben. Uns war es wichtig, dass die Schüler*innen die Arbeitsschritte von Zuhause aus so umsetzen können als wären sie vor Ort.“ Dass dieses Vorhaben geglückt ist, bestätigt Teilnehmer Ole Witte: „Das Paket war sehr gut zusammengestellt, sodass man gut mitarbeiten konnte.“

Auch für Ansgar Kossen, Lehrer am Gymnasium Marianum, stellt das MINT-Camp ein gewinnbringendes Angebot für seine Schüler*innen dar: „Das Team des Instituts für Duale Studiengänge am Campus Lingen hat für die teilnehmenden Schüler*innen während der diesjährigen MINT-Woche in bewährter Weise ein fachlich überaus ansprechendes und adressatengerechtes Programm vorbereitet. Neben der beeindruckenden digitalen Umsetzung haben mich der workshopübergreifende Ansatz und die sich daraus ergebende fachliche Diskussion in der Abschlussveranstaltung besonders begeistert.“

In der Abschlussveranstaltung präsentierten die Workshopteilnehmer*innen ihr entwickeltes Produkt. „Die Schüler*innen haben selbstständig eine Schuheinlage konzipiert, die aus einem nachhaltigen biobasierten und industriell kompostierbaren Material besteht, sowie mit einem energie- und materialsparenden innovativen Verfahren hergestellt wird“, erklärt Bettina Henglmüller, Betreuerin des Workshops Chemische Prozess- und Verfahrenstechnik. „Es ist immer wieder großartig zu sehen, was die Schüler*innen in der kurzen Zeit lernen und auf die Beine stellen. Ich hoffe, dass wir einige von ihnen eines Tages in einem dualen Studium der Informatik, Wirtschaftsinformatik oder der Ingenieurwissenschaften wiedersehen“, freut sich Prof. Arens-Fischer über die beeindruckenden Ergebnisse des MINT-Camps.  

 

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