Maskenrausch auf dem KinderCampus Mittwoch, 22. November 2017
Am Mittwoch, den 15. November begegneten einem auf dem KinderCampus teilweise lustige und teilweise unheimliche Gestalten. Ob Feuerwehrmänner, Superhelden, Märchenfiguren oder eben die Kinder auf dem letzten KinderCampus – was sie alle verbindet ist das Tragen einer Maske. Und genau darum drehte sich die spannende und interaktive Vorlesung.
Ob im Theater, beim Karneval oder beim Sport – schon seit Jahrtausenden tragen Menschen Masken. Mal zum Schutz, mal zum Spaß und manchmal, um sich zu verstecken. Frank Thomas Bonczek und Bernd Oevermann, beide Mitarbeiter des Instituts für Theaterpädagogik auf dem Campus Lingen, erklärten anschaulich und kindgerecht, was es mit dem Maskentragen auf sich hat, was es bedeutet, in eine andere Rolle zu schlüpfen, oder mit der Maske vielleicht sogar das wahre Gesicht zu zeigen.
Mit einer gruseligen Maske an Halloween zu spuken oder sich Fasching als jemand ganz anderes zu verkleiden, kannten die rund 35 KinderCampus-Besucher aus ihren eigenen Erfahrungen. Auch ‚prominente Maskenträger‘ wie Spiderman oder das Phantom der Oper waren für die Kids nicht unbekannt.
Am Mittwoch wurde jedoch deutlich, dass Masken viel mehr können, als zu erschrecken oder zu belustigen. Sie eröffnen Zutritt zu neuen Welten, die ein Mensch ohne Maske niemals hätte betreten können. Ein Taucher kann dank Atemmaske die Unterwasserwelt entdecken und Piloten und Astronauten erobern so die Lüfte. Und auch die phantasievollen Masken im Theater entführen Spieler und Zuschauer zumindest gedanklich in eine andere Welt.
Im Alltag dagegen sind Masken eher unheimlich, darin waren sich die Kinder einig. „Wenn jemand eine Maske trägt, kann ich nicht erkennen, wer darunter ist und wie es ihm geht,“ erklärte ein junges Mädchen. „Und wenn ich eine Maske tragen würde, hätten die anderen bestimmt Angst vor mir,“ fügte ein Junge hinzu.
Begeistert und interessiert wurde auf dem KinderCampus über eigene und berühmte Masken, über ihre Entstehung und ihr Nutzen erzählt und diskutiert. Als Höhepunkt durften die Kinder echte historische Masken aus dem Archiv des Instituts für Theaterpädagogik bewundern und aufsetzen.
Nicht nur die jungen Besucher, sondern auch Frank Thomas Bonczek und Bernd Oevermann hatten Spaß an ihrer Vorlesung: „Es ist schön und überraschend die direkten Reaktionen der Kinder zu beobachten. Oft haben sie Sichtweisen und Ideen, auf die Erwachsene nicht kommen würden. Das junge Publikum kennt Masken schon von klein auf aus dem Karneval und der Verkleidungskiste. Die ‚sozialen Masken‘ beginnen die Kinder gerade erst kennenzulernen. Wir wollen ihnen Impulse geben, wie sie den sozialen Masken kritisch begegnen und wie sie diese einordnen können,“ fasst es abschließend Bonczek zusammen.
Von: Nina Prange