Hand in Hand für die optimale Versorgung Freitag, 25. August 2023
Neuer Studiengang „Multiprofessionelle Gesundheits- und Sozialversorgung“ am Campus Lingen der Hochschule Osnabrück bietet vielfältige Einsatzmöglichkeiten
„Mit der Einrichtung des neuen dualen Studiengangs `Multiprofessionelle Gesundheits- und Sozialversorgung´ am Campus Lingen haben wir die Chance, einen optimalen Weg für die Versorgung von Patientinnen und Patienten in der Region zu schaffen“, betont Dr. Carsten Börner, leitender Arzt in der Notaufnahme am Bonifatius Hospital Lingen.
Er weiß aus seiner langjährigen Erfahrung, dass der Berufsalltag von Ärztinnen und Ärzten inzwischen neben der medizinischen auch mit vielen zusätzlichen Versorgungstätigkeiten verbunden sind, dass es kaum mehr leistbar ist. Damit ist Börner einer von vielen Vertretenden aus Praxiseinrichtungen, die in der Gesundheits- und Sozialversorgung dringenden Handlungsbedarf sehen und an der Ausgestaltung des neuen sechssemestrigen Bachelorstudiengangs der Hochschule Osnabrück mitgearbeitet haben.
Zwei Studienrichtungen mit medizinischem und sozialem Schwerpunkt
Der Studiengang, der zum Wintersemester 2023/24 als Modellstudiengang starten soll, bietet Studierenden die Wahlmöglichkeit zwischen den beiden Studienrichtungen „Medizinische und gesundheitspsychologische Versorgung“ und „Soziale und sozialpsychologische Versorgung“. Damit können Schulabgängerinnen und Schulabgänger sowie Personen mit einer ersten einschlägigen Berufsausbildung ihren Schwerpunkt in den Bereich der medizinischen oder in den der sozialen Unterstützung legen.
„Da es ein duales Studium ist, sammeln die Studierenden bereits während ihres Studiums umfangreiche praktische Erfahrungen z.B. in einer Facharztpraxis, einem Medizinischen Versorgungszentrum, einer Klinik oder in Einrichtungen des Sozialwesens“, so Studiengangsleiter Prof. Dr. Wolfgang Arens-Fischer. Für die Partnerinnen und Partner aus den Praxiseinrichtungen liegt die Besonderheit des Studiengangs in der breiten Auffächerung. „Für die Absolventinnen und Absolventen gibt es nicht nur ein Berufsbild, sondern viele unterschiedliche Tätigkeitsfelder und darüber hinaus können sie ebenfalls in vielen Schnittstellen der Versorgung agieren “, so Jens Eilers, Personalleiter am Bonifatius Hospital Lingen.
Mögliche Einsatzfelder seien unter anderem die Arztassistenz z.B. in der Kardiologie oder Neurologie, das Entlassmanagement, die Dokumentation der medizinischen Versorgung oder die Unterstützung von chronisch kranken Kindern.
Ein großes Tätigkeitsfeld für Absolvent*innen der Studienrichtung „Medizinische und gesundheitspsychologische Versorgung“ sieht Wolfgang Hentrich, Facharzt für Innere Medizin, auch in den Praxen niedergelassener Ärztinnen und Ärzte. „Wir haben schon jetzt einen deutlichen Mangel an Ärztinnen und Ärzten und das wird sich auch auf absehbare Zeit nicht ändern. Insofern benötigen wir bei der Versorgung kranker Menschen, insbesondere auch in der ländlichen Region dringend Unterstützung, die uns bei allen medizinisch deligierbaren und auch nicht medizinischen Leistungen helfen. Dazu müssen wir auch an neuen Versorgungskonzepten arbeiten. Hier bietet der neue Studiengang eine sehr gute Basis“, so Hentrich.
Aufstiegsmöglichkeit für Mitarbeitende aus Praxiseinrichtungen
Absolventinnen und Absolventen mit dem Schwerpunkt „Soziale und sozialpsychologische Versorgung“ würden zukünftig vor allem im Case-Management, also in der Koordination der individuellen Versorgung von Patientinnen und Patienten gebraucht. „Durch das Bundesteilhabegesetz benötigen wir dringend mehr qualifiziertes Personal. Für unsere Mitarbeitenden aus den Bereichen Heilpädagogik, Ergotherapie und Erziehung oder die Unterrichtsfachkräfte in der Tagesbildungsstätte bedeutet der neue Studiengang zugleich eine tolle Aufstiegsmöglichkeit“, erläutern Georg Kruse, Geschäftsführer des Christophorus-Werks Lingen und Thomas Kolde, Geschäftsführer der Lebenshilfe Nordhorn.
Beide Einrichtungen sind Teil des Verbundes „Die Vielfalter – Experten für Teilhabe“, dem insgesamt acht Einrichtungen wie unterem auch das Vitus Werk in Meppen angehören. Sie alle sehen in dem neuen Studiengang die Chance, neue Versorgungsstrukturen aufzubauen sowie gleichzeitig die eigenen Mitarbeitenden mit zu qualifizieren und somit auch langfristig in der Region halten zu können.
„Wir freuen uns sehr, dass wie nach vielen intensiven Gesprächen mit verschiedenen Praxiseinrichtungen der Region nun einen Modellstudiengang konzipieren konnten, der auf die multiprofessionelle Versorgung im medizinischen und sozialen Bereich zugeschnitten ist“, so Arens-Fischer.
Weitere Informationen:
Institut für Duale Studiengänge
Prof. Dr. Wolfgang Arens-Fischer
Telefon: 0591 80098-739
E-Mail: w.arens-fischer@hs-osnabrueck.de
Von: Miriam Kronen