Mangelnde Wertschätzung bei hoher Arbeitsbelastung: Auszeichnung für Abschlussarbeit zur Work-Life-Balance von Pflegekräften Freitag, 11. Dezember 2015

StudyUp-Awards 2015: 52 Studentinnen und Studenten wurden für ihre herausragenden Abschlussarbeiten geehrt. Foto: Katrin Schaller

Verleihung der StudyUp-Awards 2015 an der Hochschule Osnabrück – 35 Stifterinnen und Stifter fördern herausragende studentische Leistungen

(Osnabrück, 11. Dezember 2015) Altenpflegerinnen und -pfleger sind einer hohen Arbeitsbelastung ausgesetzt. Welche die größten Stressfaktoren bei der Pflege älterer, psychisch kranker Menschen sind und wie Pflegekräfte diesen Stress kompensieren, hat Lone Pöhlmann für ihre Abschlussarbeit wissen wollen. Die Absolventin des berufsbegleitenden Bachelor-Studiengangs Pflegemanagement der Hochschule Osnabrück hat deshalb Alten- und Krankenpfleger in der ambulanten Pflege sowie in Krankenhäusern zu ihrer Work-Life-Balance befragt. Für ihre Bachelor-Arbeit wurde sie nun mit einem StudyUp-Award ausgezeichnet. Damit gehört sie zu den 52 Studierenden, die in der Aula der Hochschule Osnabrück für ihre herausragenden Studienleistungen geehrt worden sind.

„Gerade bei solch komplexen Krankheitsbildern, wie Demenz oder Depressionen im Alter, ist die Arbeitsbelastung für die Pflegepersonen enorm hoch“, begründet die Absolventin die Auswahl ihres Themas. 133 ausgefüllte Fragebögen hat Pöhlmann ausgewertet. Ein Ergebnis ihrer Befragung: Viele Pflegerinnen und Pfleger fühlen sich überfordert und seien unsicher, wie sie mit den verschiedenen Ausprägungen der Krankheiten richtig umgehen. „Hier zeigt sich ein hoher Weiterbildungsbedarf, da die Arbeit in der Pflege sehr anspruchsvoll geworden ist“, meint Pöhlmann. Den Pflegenden fehle es darüber hinaus an finanzieller Anerkennung und Wertschätzung. Als Arbeitsausgleich empfiehlt Pöhlmann zudem, dass dem betrieblichen Gesundheitsmanagement eine größere Rolle zukommen müsse.

Preisstifter dieses StudyUp-Awards ist der Caritasverband für die Diözese Osnabrück e.V. „Mit diesem Preis möchten wir deutlich machen, wie wichtig solche Abschlussarbeiten für uns sind“, begründet Harald Langner das Engagement des Caritasverbands. Der Personalreferent erläutert weiter: „Für uns als Arbeitgeber ist es – auch aufgrund der hohen Arbeitsbelastung – schwierig im Pflegebereich gute Fachkräfte zu gewinnen. Die Abschlussarbeit bestätigt uns darin, wie wichtig Wertschätzung und eine gute Kommunikation zwischen Leitungskräften und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sind, gerade auch in Stressmomenten. Frau Pöhlmann zeigt uns auch, dass wir mit unserem eigenen betrieblichen Gesundheitsmanagement auf dem richtigen Weg sind."

Insgesamt konnte die Hochschule Osnabrück in diesem Jahr 39 StudyUp-Awards für herausragende Abschlussarbeiten, die besten Abschlussnoten, besonderes Engagement sowie für künstlerisch weit überdurchschnittliche Darbietungen vergeben. „Wir haben heute Abend einen Teil unserer besten Absolventinnen und Absolventen unter uns. Ihre besonderen Leistungen möchten wir angemessen würdigen. Ermöglicht wird uns das durch das Engagement unserer Stifterinnen und Stifter“, betont Prof. Dr. Alexander Schmehmann, Vizepräsident für Studium und Lehre an der Hochschule Osnabrück, während der Veranstaltung. 35 namhafte Unternehmen und Institutionen fördern in diesem Jahr die Leistungen der Absolventinnen und Absolventen aller Fakultäten sowie des Instituts für Musik mit insgesamt rund 30.000 Euro. Die Bandbreite der ausgezeichneten Themen der Abschlussarbeiten reicht von der Untersuchung zweier Populationen des Feuersalamanders im Münsterland über die juristische Auseinandersetzung mit dem gesetzlichen Mindestlohn bis zur Entwicklung einer alternativen Karosseriestruktur eines Cabriolets.

Eine Übersicht aller Preisstifterinnen und -stifter finden Sie auf der Seite StudyUp-AWard.

Weitere Informationen:
Dr. Marion Titgemeyer
Leiterin Hochschulförderung

Telefon: 0541 969-3254
E-Mail: m.titgemeyer@hs-osnabrueck.de

Von: Julia Ludger