Gesucht: Spezialisten mit Tellerrandblick Donnerstag, 10. März 2016

Stellte ihre aktuellen Forschungsergebnisse vor, Dr. Sigrun Nickel vom CHE Centrum für Hochschulentwicklung.

„Berufsfelder im Wissenschaftsmanagement – ihre Aufgaben, Trends und Zusammenarbeit“ war das Thema des 13. Osnabrücker Kolloquiums zum Hochschul- und Wissenschaftsmanagement, das in Zusammenarbeit mit dem Netzwerk Wissenschaftsmanagement e.V. an der Hochschule Osnabrück stattfand

(Osnabrück, 10. März 2016) Hochschulen und Wissenschaftseinrichtungen brauchen Spezialisten, die an der Schnittstelle von Wissenschaft und Administration vielfältige Aufgaben rund um Lehre und Forschung übernehmen. Gleichzeitig jedoch präsentiert sich die Berufsgruppe als sehr heterogen. Von „vielen Mikrokosmen“, spricht deshalb Prof. Dr. Frank Ziegele, Beauftragter des berufsbegleitenden MBA-Studiengangs Hochschul- und Wissenschaftsmanagement. Als Organisatoren der Tagung, möchten er und sein Kollege, Prof. Dr. Hans Vossensteyn, der Identität dieser Berufsgruppe nachspüren. „Wir brauchen mehr Transparenz und Austausch untereinander“, fordern Ziegele und Vossensteyn.

Die Heterogenität des Berufsfelds ist für Dr. Sigrun Nickel, Leiterin Hochschulforschung des CHE Centrum für Hochschulentwicklung, kein Zufall, denn die Karrieren im Wissenschaftsmanagement verlaufen häufig ungeplant und unsystematisch: „Es gibt keine Karrierepfade. Quereinsteiger aus der Wissenschaft dominieren in diesem Bereich“. Diesen Eindruck bestätigt Dr. Maike Quaas, Kanzlerin der Hochschule Wismar und selbst promovierte Biologin. Sie beschreibt ihre Rolle als „ein Wandeln zwischen den Welten der klassischen Verwaltung und der Wissenschaft.“ Aus Quaas‘ Sicht ist ein „Spezialist mit Tellerrandblick“ daher der Idealtyp des Wissenschaftsmanagers: „Davon würde ich mir mehr wünschen“.

Um zu veranschaulichen, was konkret innerhalb der Berufsfelder passiert, und welche Aufgaben und Herausforderungen sich stellen, präsentierten einige Wissenschaftsmanager ihre Spezialisierung, wie Forschungsmanagement, Hochschulplanung, QM und Kommunikationsmanagement an kleinen Messeständen und erklärten den rund 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Tagung ihre Kompetenzen, Rollen und Funktionen. Die von Experten moderierten Workshops zu Themen „Risikomanagement“, „Konfliktmanagement“, „Informations- und Datenmanagement“ sowie „Management internationaler Projekte“ boten allen Interessierten am Nachmittag die Gelegenheit, sich in kleinen Gruppen auch mit eigenen Ideen einzubringen.

In der abschließenden Podiumsdiskussion, die sich um die Frage drehte, wie ein Gesamtansatz im Wissenschaftsmanagement zu schaffen ist, wies Thomas Pieper, Leiter Kommunikation und Geschäftsentwicklung Projektträger Jülich auf die Aktivitäten des Netzwerks Wissenschaftsmanagement hin, und dass der Verband derzeit an einem Kompetenzkatalog für Wissenschaftsmanager arbeite. Prof. Dr. Ulrike Gutheil, Kanzlerin der Technischen Universität Berlin, problematisierte die Doppelstrukturen aus Stabsstellen und Verwaltung und plädierte dafür, Management in die Verwaltung zu holen statt trennende Gräben aufzumachen. Prof. Dr. Michael Pötzl, Präsident der Hochschule Coburg sprach sich für Quereinsteiger im Wissenschaftsmanagement aus. Er schätze besonders ihren „frischen Blick.“

Das Osnabrücker Kolloquium ist eine vom MBA-Studiengang Hochschul- und Wissenschaftsmanagement durchgeführte Jahrestagung zu aktuellen Fachthemen rund um die Profession Wissenschaftsmanagement.

Weitere Informationen:

Prof. Dr. Hans Vossensteyn
Studiengangsbeauftragter MBA Hochschul- und Wissenschaftsmanagement

Telefon: 0541 969-3744
E-Mail: h.vossensteyn@hs-osnabrueck.de

und

Prof. Dr. Frank Ziegele
Studiengangsbeauftragter MBA Hochschul- und Wissenschaftsmanagement

Telefon: 0541 969-3743
E-Mail: f.ziegele@hs-osnabrueck.de

Von: Isabelle Diekmann / Alexander Rupp

Weitere Fotos zur Nachricht