Zu Besuch im Baskenland Montag, 13. Juni 2016

Die Studierenden gemeinsam mit Dozentin Emilia Blasco-Gärtner (rechts, vorne) und Elena Lamarain (links) von der Partnerhochschule Deusto Business School in San Sebastián.

Studierende der Hochschule Osnabrück besuchten Partnerhochschule, Unternehmen und Kultureinrichtungen in Nordspanien

(Osnabrück, 13. Juni 2016) Während der Blockwoche des Sommersemesters 2016 reisten 17 Studierende verschiedener Studiengänge der Hochschule Osnabrück nach Nordspanien. Gemeinsam mit ihrer Dozentin Emilia Blasco-Gärtner, Lehrbeauftragte für Spanisch an der Hochschule Osnabrück, besuchten sie die baskischen Städte Bilbao, Gernika, San Sebastián und Vitoria.

Die Studierenden erwartete ein vielschichtiges und umfangreiches Programm. Tagesausflüge führten sie unter anderem in den Wissenschafts- und Technologiepark Zamudio, zum Technologiepark Gaiker, zur größten Genossenschaft Spaniens Mondragón Corporación, in das Friedenszentrum Gernika, in eine Schokoladenmanufaktur, eine Thunfisch-Fabrik, zu IKEA Barakaldo und zu Mercedes-Benz in Vitoria.

Das Mercedes-Benz Werk in Vitoria ist das weltweit zweitgrößte Transportwerk der Daimler AG. Die Experten in Vitoria steuern die internationale Produktion von der Werkzeugstrategie über die Logistik bis hin zum Qualitätsmanagement. Das Werk beliefert nahezu alle globalen Märkte. Gleichzeitig ist der Standort des Geschäftsfeldes Mercedes-Benz Vans einer der wichtigsten Industriezentren im Baskenland und erwirtschaftete im Jahr 2015 rund 3,3 Prozent des baskischen Bruttoinlandproduktes (BIP) und rund zehn Prozent des baskischen Exportvolumens. Die Studierenden freuten sich besonders über die Einblicke, die sie in die Produktion nehmen durften.

Mit dem Besuch der Genossenschaft Mondragón Corporación, lernten die Studierenden eine andere Art des Wirtschaftens kennen. Die demokratisch geführte Genossenschaft beschäftigt rund 85 Prozent ihrer Mitarbeiter in einem festen Arbeitsverhältnis. Ihre Philosophie ist die Schaffung dauerhafter Arbeitsplätze zum Wohlergehen der Region. Jedes Mitglied hat eine Stimme, jeder kann zum Präsidenten gewählt werden und jede wichtige Entscheidung wird durch eine Generalversammlung gefällt. Zur Genossenschaft gehören unter anderem die Supermarktkette Eroski, so wie große Teile des Schienen- und Straßenbaus in ganz Spanien.

Kultureller Höhepunkt der Reise war der Besuch des Friedenszentrums in Gernika. Die heilige Stadt der Basken thematisiert die Bombardierung der Stadt durch deutsche und italienische Flieger während des spanischen Bürgerkriegs 1937, die deren völlige Zerstörung zur Folge hatte. „Mit dem Besuch Gernikas wollte ich die Studierenden sensibilisieren für die geschichtliche und politische Problematik der Kulturen in Spanien“, erläuterte Blasco-Gärtner den Anlass des Besuchs. Gernika liegt im Oka-Tal, das in den Meeresarm Ría de Gernika mündet. Gleich in der Nähe befindet sich das Naturschutzgebiet Urdaibai, das von der UNESCO zum Biosphärenreservat ausgewiesen wurde.

Der Besuch des zum Weltkulturerbe gehörenden Geoparks von Zumaia zur Besichtigung des lokalen Flysch beeindruckte die Studierenden ebenfalls. Flysch ist eine Gesteinsform, die aus mehreren Sedimenten besteht. Diese haben sich mit der Zeit von einer horizontalen zu einer vertikalen Schichtung gedreht.

Sehr wichtig war den Reisenden auch der Besuch der privaten Partnerhochschule Deusto Business School in San Sebastián. Die Osnabrücker Studierenden tauschten sich dort angeregt mit deutschen Gaststudenten über die Unterschiede deutscher und spanischer Studiensysteme aus. Student Nico Blasius stellte im Gespräch fest, „dass die spanischen Studierenden einen höheren Aufwand während des Semesters leisten, dafür jedoch nur ein bis zwei Klausuren am Semesterende schreiben müssen. Wir müssen in Osnabrück zwar mehr Klausuren schreiben, der Arbeitsaufwand während des Semesters ist aber geringer.“

Für Blasco-Gärtner hat der Besuch der Universität Deusto, „sowohl sprachlich, wissenschaftlich als auch persönlich-kulturell einen positiven Beitrag zur Weiterentwicklung der Beziehungen zur Hochschule Osnabrück geleistet.“

Der Austausch zwischen den Studierenden und die Möglichkeit, direkte Kontakte zu knüpfen, waren Ziele, die Dozentin Blasco-Gärtner mit der Exkursion verfolgte. Die Besichtigung verschiedener Unternehmen und Kultureinrichtungen habe den Studierenden eine intensive Auseinandersetzung mit der wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Situation des Baskenlandes ermöglicht.

Weitere Informationen:

Emilia Blasco-Gärtner
Lehrbeauftragte für Spanisch an der Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften

E-Mail: e.blasco-gaertner@hs-osnabrueck.de

Von: Therese Heise / Isabelle Diekmann