Vom Bachelor direkt in den dualen Master – Hannes Cerny berichtet von seinem Studieneinstieg als Gasthörer Dienstag, 14. Dezember 2021
Ohne den Zwischenstopp einer einjährigen Berufstätigkeit nach dem Bachelor direkt in den dualen Master – seit 2021 ist das am Campus Lingen machbar. Das Institut für Duale Studiengänge (IDS) ermöglicht Bachelorabsolvent*innen eine einjährige Gasthörerschaft als überbrückenden Einstieg in den Regelstudiengang. Wie das funktioniert und wie es ist, als Gasthörer*in eingeschrieben zu sein, berichtet uns Hannes Cerny im Interview.
Hannes Cerny ist 21 Jahre alt und studiert seit September im ersten Mastersemester den Studiengang Technologieanalyse, -engineering und -management (TAEM). Den dualen Bachelor im Bereich Wirtschaftsingenieurwesen schloss er im Juni zuvor ab. Sein langjähriges Studienkooperationsunternehmen Fahrzeugwerk Bernard Krone GmbH & Co KG begrüßt seinen direkten Weg in den Master. Cerny ist dort als Key Account Manager eingestellt.
Wie sind Sie damals auf das IDS aufmerksam geworden?
Cerny: Ich komme aus der Region und habe mir beim jährlichen Bewerbertag der Hochschule ein Bild über das Studienangebot des IDS und die Unternehmen verschafft. Das Konzept des dualen Bachelors hat mir so gut gefallen, so dass ich mich dann dazu entschieden habe, hier zu studieren.
Haben Sie Ihr Kooperationsunternehmen auch durch unseren Bewerbertag gefunden?
Cerny: Genau! Das war eine große Hilfe. So bin ich als Student zu Krone gekommen und jetzt nach dem Bachelor auf der Position des Key Account Manager tätig. Nun werde ich auch für den dualen Master von meinem Unternehmen unterstützt. Das ist für mich bislang eine wirklich gute Laufbahn.
Und warum gleich der duale Master?
Cerny: Ich wollte mich auf jeden Fall gleich im Anschluss in einem Masterstudiengang als Wirtschaftsingenieur weiterbilden. Und da ich die Vorteile des dualen Systems erfahren durfte, war für mich schnell klar, dass ich auch meinen Master dual absolvieren möchte. Mich reizt der Praxistransfer zwischen Hochschule und Unternehmen. Dadurch habe ich die Möglichkeit, für meinen Arbeitsplatz und das Unternehmen relevante Themen voran zu bringen. Ebenso kann ich mich auf die Übernahme von Verantwortung qualifizieren. Außerdem begeistert es mich, in den direkten Austausch mit meinen Kommiliton*innen zu gehen. Hierdurch bekomme ich Einblicke in andere Unternehmen und Projekte.
Haben Sie die Beratungsangebote des IDS auch zur Vorbereitung zum Masterstudium wahrgenommen?
Cerny: Ich kenne das Büro für Studierendenberatung und Unternehmensbetreuung. Das hat echt nicht jede Hochschule. Hier habe ich die Infoveranstaltungen sowie persönliche Gespräche genutzt, um mich intensiv mit dem Studiengang zu befassen. So kam dann auch die Möglichkeit der einjährigen Gasthörerschaft ins Spiel, denn ich erfülle die Zugangsvoraussetzungen noch nicht komplett. Mir fehlt die einjährige Berufstätigkeit nach dem Bachelorabschluss.
Wie ist die Gasthörerschaft geregelt?
Cerny: Die Gasthörerschaft dient dazu, die einjährige Berufserfahrung auf akademischen Niveau nachzuholen. Sie ermöglicht mir eine Teilnahme an den Lehrveranstaltungen und den Prüfungen. Ich kann studientechnisch alles normal nutzen. Die Studienkooperation mit dem Unternehmen und die Semestergebühren bleiben davon unberührt. Aber – kleiner Vorteil – der Semesterbeitrag für die Hochschule entfällt.
Ist das Bewerbungsverfahren anders?
Cerny: Es läuft alles wie immer über das online Bewerbungsportal der Hochschule und das IDS. Dann gibt es nur den kleinen Unterschied, dass man zunächst als Gasthörer eingeschrieben wird und seine Veranstaltungen pro Semester direkt beim Studierendensekretariat anmeldet.
Was kommt dann nach der Gasthörerschaft?
Cerny: Im dritten Semester kann ich mich dann mittels eines Antrags in das höhere Semester einschreiben – inkl. Anerkennung der geleisteten Credits. Dann bin ich als Student immatrikuliert und studiere einfach weiter.
Wie empfinden Sie es, als Gasthörer eingeschrieben zu sein? Ist es für Sie komplizierter bzw. umständlicher?
Cerny: Dafür, dass dieser Prozess recht neu ist, lief alles ziemlich gut. Kleinere Probleme wurden schnell und einfach behoben. Ich kann mich nicht beklagen und konnte bislang absolut keinen Unterschied zu „normal“ immatrikulierten Kommiliton*innen feststellen. Die Gruppe der Gasthörer*innen in meinem Jahrgang ist einfach nur froh, dass wir so unkompliziert starten konnten.
Mittlerweile haben Sie Ihre erste Modulwoche im Master absolviert. Was ist der wichtigste Aspekt, den Sie aus dieser Woche mitnehmen?
Cerny: Wir haben mit den ersten Pflichtmodulen einen anspruchsvollen und guten Einstieg in den Studiengang TAEM bekommen. Das muss natürlich erst einmal alles sacken. Deutlich wurde, der duale Master ist eine wissenschaftliche Ausbildung, die sich an den praktischen Erfordernissen unseres Arbeitsalltags orientiert – aber genau das gefällt mir.