Von der Ausbildung zum Masterstudium – Alumnus Bernd Schnittker berichtet über seine Erfahrungen im dualen Masterstudium Montag, 7. März 2022
Den Bachelor in Wirtschaftsinformatik hatte Bernd Schnittker schon acht Jahre in der Tasche, als er sich nochmals für ein duales Studienkonzept entschied und den dualen Masterstudiengang Führung und Organisation bei uns am Campus Lingen belegte. Im Interview berichtet er von seinem Werdegang.
Seit Beginn seines dualen Bachelorstudiums 2007 arbeitet Schnittker bei der August Storck KG, welche ihn in seinem Werdegang unterstützte. Seit Sommer 2021 ist er nun nicht mehr nur Bachelor-, sondern auch Masterabsolvent unseres Instituts für Duale Studiengänge und derzeit als „Business- & Process-Analyst“ im Einkauf von Storck tätig.
Bei seiner Wahl für den Masterstudiengang Führung und Organisation konnte Schnittker aus sechs Studienrichtungen wählen und entschied sich dabei nicht erneut für Wirtschaftsinformatik. Stattdessen wählte er Moderation und Beratung, um sich auf eine zukünftige Übernahme einer Leitungsfunktion vorzubereiten. Derzeit arbeitet Schnittker an der zentralen Koordination von IT-Anforderungen und IT-Projekten. Außerdem liegt ein Fokus seiner Arbeit auf dem Prozessmanagement und der Organisationsberatung für den Einkauf.
Wie sind Sie zu Ihrer aktuellen Position gekommen und was gefällt Ihnen dort am besten?
Schnittker: Ich habe mich schon während des Bachelorstudiums als „Business- & Process-Analyst im Einkauf qualifizieren können indem ich meine Bachelorarbeit über IT-Systeme im Einkauf geschrieben habe. Am besten gefällt mir an meinem Beruf, dass es kein reiner IT-Job, aber auch kein reiner Business-Job ist. Ich bekomme aus beiden Welten etwas mit. Das finde ich immer wieder sehr spannend.
Wie sind Sie zu Ihrem Kooperationsunternehmen gekommen? Und warum haben Sie sich für ein duales Studium entschieden?
Schnittker: Ich habe mich 2006 nach meinem Abitur und einer schulischen Ausbildung zum IT-Assistenten auf die Suche nach einem dualen Studium gemacht, da ich die direkte Verbindung von Theorie und Praxis schon immer interessant fand. Über eine Stellenanzeige in der Zeitung bin ich dann auf die August Storck KG aufmerksam geworden, die den dualen Bachelor anbot und habe mich beworben. Ich fand das Unternehmen Storck, welches ich bis dahin nur aus dem Süßwarenregal kannte, sehr spannend – seitdem bin ich dort tätig und werde aktiv in meiner Laufbahn unterstützt.
Ihr Kooperationsunternehmen hat bereits Erfahrungen mit dual Studiereden gemacht. Welchen Mehrwert sehen Sie als Mitarbeiter für die August Storck KG?
Schnittker: Ich persönlich sehe den Mehrwert vor allem in der theoretisch fundierten Ausbildung mit Praxisfokus. Dadurch wird akademisches Personal am Bedarf der betrieblichen Praxis ausgebildet.
Was waren die größten Herausforderungen und Vorteile des dualen Studiums?
Schnittker: Ich glaube die größte Herausforderung ist, dass Studierende neben ihren Erwartungen und denen der Hochschule auch die Erwartungen des Betriebes erfüllen wollen bzw. müssen. Dies kann schon manchmal heraufordernd sein. Ein Vorteil zum Vollzeitstudium jedoch ist, dass man sofort den Kontakt zum betrieblichen Alltag hat und finanzielle abgesichert ist. Um Nebenjobs muss man sich jedenfalls keine Gedanken machen.
Das duale Studium erfordert ein gutes Selbstmanagement. Wie war das für Sie?
Schnittker: Für mich war das kein Problem, weil ich mich immer schon gut organisieren konnte. Allerdings ist das klare Zeitkonzept des Studiengangs eine gute Hilfe für das eigene Selbstmanagement.
Zur Verzahnung von Theorie und Praxis: Wie haben Sie die Reflexionsorientieren Transferstudien (RTSn) während des Studiums wahrgenommen und wie beurteilen Sie diese rückblickend?
Schnittker: Aus den RTSn habe ich definitiv mehr für mich mitgenommen, als nur durch die Vorlesungen selbst. Für diese Fallstudien arbeiten wir quasi als Praxisforscher*innen und analysieren Problemstellungen aus unserem unmittelbarem Arbeitsumfeld. Klar, manchmal war es schon anstrengend, die RTSn neben dem Berufsalltag zu verfassen. Gleichzeitig hat es mit geholfen immer wieder unternehmensrelevante Themen in der Tiefe zu bearbeiten, um mich intensiver mit Theorien und Modellen auseinander zu setzen und deren praktischen Nutzen zu prüfen.
Hatten Sie Probleme bei der Themenfindung und wie hat Ihr Kooperationsunternehmen Sie hierbei unterstütz?
Schnittker: Nein, bei der Themenfindung hatte ich keine Probleme. Mein Problem war es, dass ich meistens zu viele spannende Themen hatte. Von Storck wurde ich unterstützt, wenn ich mir bei einem Thema unsicher war. Dann habe ich mit meinem Vorgesetzten über mögliche Themen oder die Auswahl an Alternativen gesprochen. Wichtig war immer, dass ich Informationen und Daten aus dem Unternehmen nutzen durfte für meine RTSn.
Würden Sie sich wieder für ein duales Studium entscheiden?
Schnittker: Definitiv, ja!
Welchen Tipp haben Sie für Studieninteressierte oder für dual Studierende?
Schnittker: Informiert euch rechtzeitig über das Studienangebot und besprecht euch mit eurem Unternehmen über eine Studienkooperation. Das Büro für Studierendenberatung und Unternehmensbetreuung am IDS bietet hier gute Angebote, um euch zu unterstützen.
Startet früh mit den RTSn und zieht diese möglichst konsequent durch. Vernetzt euch mit den Kommiliton*innen – sucht euch kleine Gruppen, mit denen ihr euch austauschen könnt und helft euch gegenseitig!