Ein Blick in die Zukunft – Mit einem dualen Master baut sich Dennis Tegeder berufliche Perspektiven auf Montag, 2. Januar 2023

Mit den Abschlüssen von zwei berufsintegrierenden Studiengängen in der Tasche blickt Dennis Tegeder in die Zukunft. Im Interview berichtet er über seine Erfahrungen aus dem dualen Studium, seiner aktuellen Tätigkeit beim Bauunternehmen Hofschröer und seinen Zukunftsvorstellunge

Nach seiner schulischen Ausbildung zum Technischen Assistenten für Informatik entschied sich Tegeder zunächst für eine duale Ausbildung zum Industriekaufmann. Danach folgten das duale (berufsintegrierende) Bachelorstudium Management betrieblicher Systeme - Betriebswirtschaftslehre und das berufsintegrierende Masterstudium Führung und Organisation in der Studienrichtung Wirtschaftsinformatik. Während seines dualen Studiums, das er auch bei seinem jetzigen Arbeitgeber absolviert hat, war Tegeder hauptsächlich im Bereich des Controllings tätig und beschäftigte sich dort vorwiegend mit dem Reporting.

 

Aus welchen Gründen haben Sie sich für ein duales Masterstudium am Campus Lingen entschieden?

Tegeder: Nach meinem Bachelorabschluss fühlte ich mich noch nicht am Ende meiner wissenschaftlichen Ausbildung angekommen. Mir ist klargeworden, dass ich mich fachlich noch weiter professionalisieren wollte. Über die Webseite des IDS bin ich auf das Angebot des dualen Masters gestoßen und habe mich bei der Studienberatung informiert. Mein Arbeitgeber hat die Idee gleich unterstützt. Die Inhalte des dualen Masterstudiengangs Führung und Organisation mit der Studienrichtung Wirtschaftsinformatik passten perfekt zu mir. 

 

War die Wahl Ihrer Studienrichtung „Wirtschaftsinformatik“ ein großer Nutzen für Ihre berufliche Zukunft? 

Tegeder: Auf jeden Fall, denn ich bekam unter anderem einen fundierten Einblick in die Themenfelder der Datenanalytik und Formen der Künstlichen Intelligenz (KI). Daraus konnte ich wichtige Inhalte mitnehmen und in meinem jetzigen Arbeitsbereich Controlling anwenden. Dort werden die verschiedensten Szenarien mit KI durchgerechnet und die gelernten Modelle aus dem Studium kommen auch zum Einsatz.  Die Studienrichtung Wirtschaftsinformatik war ebenfalls Goldwert für mich, da ich mich auch mit den Prozessen der Digitalisierung auseinandergesetzt habe. Generell ist es für mich von enormem Vorteil, dass ich durch die Wahl der Studienrichtung Wirtschaftsinformatik bei technischen Diskussionen mitreden und Prozesse für die Zukunft des Unternehmens mitgestalten kann.

 

Reflexionsorientierte Transferstudien (RTSn), werden dazu genutzt, einen Theorie-Praxis-Transfer von der Hochschule in das Unternehmen zu gewährleisten – Welche Themen haben Sie persönlich als auch beruflich weitergebracht?

Tegeder: Es fing schon mit meiner ersten RTS an. Da habe ich mich mit dem Thema Selbstführung und Führungstechniken beschäftigt. Diese Ausarbeitung war gerade am Anfang sehr sinnvoll, da ich das Thema anschließend auf meinen eigenen beruflichen als auch studentischen Alltag anwenden konnte. Tatsächlich habe ich mich auch zweimal mit dem Themenfeld der KI befasst und versucht Bauprojekt-Ergebnisse zu prognostizieren und mit unterschiedlichen Methoden zu analysieren. Das ist für mich ein sehr spannendes Thema, sodass ich mich auch heute noch damit beschäftige.

 

Der Theorie-Praxis-Transfer ist ein wichtiger Baustein im dualen Masterstudium. Dies haben Sie durch die Anfertigung der RTSn gelernt und genutzt. Machen Sie das heute auch noch so, wenn es ein Problem zu lösen gibt?

Tegeder: Ich nutze die wissenschaftliche Arbeit und die Verbindung von Theorie und Praxis noch genauso, wenn ich vor einem Problem stehe. Es ist für mich schon zu einer Gewohnheit geworden, die ein oder andere Methodik oder Technik bei einem Problem aufzugreifen. Das, was ich im Studium gelernt habe, ist für mich wirklich praxisrelevant – auch in Zukunft. Allerdings vermisse ich persönlich den (digitalen) Zugang zur Hochschulbibliothek.

 

Womit haben Sie sich in Ihrer Masterarbeit beschäftigt und welchen Nutzen hatte Ihr Unternehmen davon?

Tegeder: Wie bereits erwähnt, arbeite ich im Controlling und mein bisheriger Schwerpunkt lag im Reporting. Die Hauptaufgabe ist daher das Erstellen von Berichten und das Entwickeln von innovativen Dashboard-Lösungen. Was mir jedoch ein stückweit für meinen Job gefehlt hatte, war die übergreifende integrierte Finanzplanung. Mein Ziel war es, dieses Themenfeld mit meiner Masterarbeit im Unternehmen voranzubringen. Die Kunst bestand besonders darin, die Chancen und Risiken von Investitions- und Finanzszenarien zu identifizieren, zu bewerten und dann in die Erfolgsplanung zu integrieren. Ich habe dazu Interviews mit Expert*innen im Unternehmen geführt und diese Daten auf Basis eines Modells wissenschaftlich ausgewertet. Das Thema meiner Masterarbeit ist so gut angekommen, dass mein Unternehmen sich dazu entschieden hat, eine digitale Lösung für ein Financial-Performance-Measurement zu etablieren. So hatte die Masterarbeit einen großen Impact und sorgt nun dafür, dass wir noch professioneller planen können.

 

Welche Vorteile sehen Sie für Kooperationsunternehmen, wenn sie duale Masterstudierende beschäftigen?

Tegeder: Als ehemaliger Student sehe ich für Unternehmen große Vorteile. Neue Verfahren, Techniken und Methoden aus der Wissenschaft können auf die Unternehmenspraxis übertragen werden. Neben der im dualen Studium üblichen, engen Zusammenarbeit von Hochschule und Betrieb können Studierende aus unterschiedlichen Unternehmen ein Thema aus dem Studium gemeinsam bearbeiten und in der Praxis prüfen.

Das Netzwerk, das sich Studierende im dualen Masterprogramm am Campus Lingen aufbauen, löst eine gute Verbindung zu verschiedensten Branchen und Unternehmen aus. Das war auch für mich sehr wertvoll, da man viel voneinander lernen und auch im Beruf Probleme oder Fragen durch gegenseitige Unterstützung leichter lösen kann. Von diesen Kontakten profitiert auch das Unternehmen.

 

Welchen Rat würden Sie Young Professionals für ihr duales Masterstudium mit auf den Weg geben, damit sie ihren Weg in die Zukunft finden? 

Tegeder: Auf jeden Fall gilt, immer an seinen Zielen dranzubleiben und sich von Rückschlägen nicht unterkriegen zu lassen. Man sollte jedes bestandene Modul als einen Erfolg für sich sehen und immer neugierig bleiben. Außerdem ist jede RTS eine Chance, neue Themenfelder für sich selbst, aber auch für sein Unternehmen zu erschließen. Schlussendlich sollte man den Blick fürs große Ganze nicht verlieren und das große Ziel „den Abschluss“ im Auge behalten.

 

Wo sehen Sie sich in fünf Jahren? Welche Ziele und Perspektiven haben Sie für Ihre berufliche Zukunft? 

Tegeder: Erst einmal möchte ich gerne das Controlling in meinem Unternehmen noch weiter voranbringen. Dafür habe ich jetzt das passende Rüstzeug.

Darüber hinaus möchte ich auch gerne mehr Verantwortung übernehmen und langfristig in eine Leitungsposition hineinwachsen. Ich möchte die Zukunft mitgestalten und bin gerne bereit die dafür notwendige Verantwortung zu übernehmen.